Lebensweise

„Am Grab der meisten Menschen trauert, tief verschleiert, ihr ungelebtes Leben“ (Georg Jellinek)

Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. „Jeder ist sich selbst der Nächste“, „Nimm, was du kriegen kannst“. – Es ist zum Ekeln.
 
Klar ist, dass die herrschende Ordnung in Gestalt ihrer Vertreter, Profiteure, Anhänger und Mitläufer zu allen Mitteln der Selbstbehauptung greifen wird. Flexibel, verführerisch oder brutal. Es ist höchst unsicher, dass unsereins ihr blindes Zerstörungswerk stoppen und ihrer vielfältigen Gewalt standhalten kann. Wenn es aber gelingen soll, dann gibt es eine Menge zu lernen und zu verlernen. Wir sind blockiert, Geld und Wert verkleben unsere Gehirne und verstopfen unsere Gefühle.
 
Umdenken tut not, reicht aber nicht, „Umleben“ braucht es. Es braucht die emotionale Kraft freigelassener Fantasie und gemeinschaftlicher Experimente. Ein gutes Leben ist nur zu haben im Kreis von Menschen, die füreinander sorgen. Es gilt, den Alltag in unsere Hände zu bekommen, unser Essen und Trinken, unser Wohnen – das wäre schon ein Anfang. Praktische Versuche sind unterwegs. Die wenigsten Menschen sind auf immer unerreichbar.
 
Es geht um den Schritt vom Überleben zum Leben. Leben darf nicht heißen, „dass man nie tut, was man will und dass man nie gewollt hat, was man getan hat“. (André Gorz) Es geht darum, das versäumte Leben durch das gute Leben zu ersetzen.

 

Einführendes

zum Einstieg ins Thema

Einige Behauptungen zum gesellschaftlichen Niedergang und zu möglichen Auswegen

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Vielleicht ist es ja unvermeidlich, dass über die Rettung einer herrschenden Lebensweise am erbittertsten gestritten wird, wenn sie nicht mehr zu retten ist, wenn sie sich allenthalben aufzulösen beginnt.

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Gerade einmal drei Prozent sollen es sein. Ganze drei Prozent der Ökosysteme der Erde können noch als intakt bezeichnet werden. Die Zahl der bedrohten Tier- und Pflanzenarten beläuft sich auf mehrere Zehntausend. Da wurde wirklich ganze Arbeit geleistet.

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