Kategorie: Politik

Durch die Politik können keine Alternativen geschaffen werden. Sie dient nicht der Entfaltung unserer Möglichkeiten und Fähigkeiten, sondern in ihr nehmen wir bloß die Interessen unserer Rollen in der bestehenden Ordnung wahr. Politik ist ein bürgerliches Programm. Sie ist stets eine auf Staat und Markt bezogene Haltung und Handlung. Sie moderiert die Gesellschaft, ihr Medium ist das Geld. Sie folgt ähnlichen Regeln wie der Markt. Hier wie dort steht Werbung im Mittelpunkt, hier wie dort geht es um Verwertung und ihre Bedingungen.

Alle Beiträge dieser Kategorie

Chronologisch

    Binnen weniger Wochen sind zwei Versuche zur Bildung einer österreichischen Bundesregierung gescheitert. Es geht zurück an den Start

    Besonders irrwitzig ist der Kurs der ÖVP. Zuerst wollte sie mit der FPÖ, aber nur ohne Kickl, dann verhandelte sie mit der SPÖ und den liberalen Neos, zuletzt wollte sie Herbert Kickl doch zum Kanzler küren, und jetzt sagt sie wieder, es sei kein Staat mit ihm zu machen. Das alles wird der Volkspartei nicht gut tun. Eines gilt ungeachtet dessen allerdings weiterhin: es wird keine Regierung ohne ÖVP geben.

    Die ÖVP leistet sich einen Parteichef, der von jedem Charme befreit, aber mit jeder Schamlosigkeit gesegnet ist

    Nach dem Abgang von Karl Nehammer als Vorsitzender der Partei wird nun Christian Stocker folgen. Stocker, Jahrgang 1960, Vizebürgermeister von Wiener Neustadt und seit einigen Jahren Generalsekretär der ÖVP ist vom Typus her ein Funktionär der alten Schule: grob und direkt, von jedem Charme befreit, mit jeder Schamlosigkeit gesegnet.

    Was die inhaltlichen, vor allem die wirtschaftspolitischen Vorstellungen betrifft, brauchen sich ÖVP und FPÖ gar nicht erst zu suchen, um sich zu finden. Man vergleiche das marktradikale Wording. Da ist jede Annäherung überflüssig. Daher ist „die Wirtschaft“ als geeinter Hayek so geil auf Blau-Schwarz.

    Rezension zu:
    Gerald Grüneklee: Nur Lumpen werden überleben. Die Ukraine, der Krieg und die antimilitaristische Perspektive. Wien/Berlin: Mandelbaum, 2024.

    Die Blütezeit des Kapitalismus ist auch in Europa schon über ein halbes Jahrhundert vorbei. Sein Bündnis mit Patriarchat und diversen religiös-ideologisch fundierten Herrschaftsformen besteht aber fort.

    Nach dem deutschen Dreier findet man sich in Österreich in einer ähnlichen Konstellation wieder. Die Voraussetzungen sind nicht die besten

    Bei den am Sonntag in der Steiermark abgehaltenen Landtagswahlen setzte es für Sozialdemokraten und Christkonservative ein desaströses Wahlergebnis, mit dem der gar noch nicht paktierten Koalition gleich vorab ein schwerer Schlag versetzt wurde.

    Assoziationen zum Durchmarsch des Donald Trump

    Die Aufklärung über ihn hat nicht nur versagt, sie hat vollends gesiegt. Er hat gerade deswegen gewonnen. Womit sie ihn fertig machen wollten, hat als Reklame gezogen. Bashing meint Pushing. Mit Trump kommt diese Aufklärung, d.h. die Skandalisierung und Aufdeckerei an ihr konventionelles Ende.

    Vom kläglichen Scheitern der EU-Maßnahmen gegen die erste Regierungsbeteiligung der FPÖ

    Die Attacke der EU-14 auf die FPÖ war gescheitert. „Es kann festgestellt werden, dass die Einwanderungspolitik der österreichischen Regierung zeigt, dass sie für die gemeinsamen Werte eintritt“, heißt es im Report des Weisenrates. Das Schlimme ist, dass das stimmt. Der wahre Schrecken ist ja nicht, dass Österreich anders als Europa, sondern dass Europa wie Österreich ist.

    Es ist so ausgegangen wie prophezeit. Die FPÖ hat deutlich gewonnen und wurde Erster, ÖVP und Grüne haben deutlich verloren. Die SPÖ wiederum stagniert auf ihrem Tiefststand. Desaströs ist vor allem das Ergebnis der Sozialdemokraten, die erstmals nur Dritter geworden sind.

    In Sachen Populismus war Österreich schon Avantgarde als dieser anderswo noch in den Eierschalen steckte.

    Der Artikel ist – wechselt man einige Namen und Begebenheiten aus – heute noch so aktuell wie 2016. Daher sei er hier präsentiert und auch noch auf die Nummer 69 der Streifzüge aus dem Jahr 2017 um Thema „Populismus“ verwiesen. Vor allem auch als Kontrast zu den gängigen Betrachtungen des linksliberalen Mainstreams. Wir bitten um Beachtung und Weiterleitung.