Kategorie: Lebensweise
Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. Sich behaupten können bei „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und „Nimm, was du kriegen kannst“ ist heute nicht einmal mehr „das schlecht entworf’ne Skizzenbild des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt“ (Jura Soyfer). Es ist schlicht zum Ekeln.
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Chronologisch
Wissen ist zu einer, wenn nicht der Hauptproduktivkraft unserer Zeit geworden – das spiegelt schon das allgegenwärtige Schlagwort von der Wissensgesellschaft. Ebenso die Rede vom Wissen als wichtigster Ressource, vom Wissen als „Europas wichtigstem Kapital“.
Die Vermarktwirtschaftlichung der Bildung hat keineswegs erst in den letzten Jahren begonnen. Bildung, bzw. das, was sich dafür ausgibt, ist nicht erst im Neoliberalismus zur Ware geworden. Sie ist Ware, seit der Besuch von Schulen und Universitäten nicht mehr nur einer privilegierten Minderheit vorbehalten, sondern zum Aufstiegsvehikel im Kampf um vorteilhafte gesellschaftliche Positionen geworden war.
Sie tritt auf wie das Amen im Gebet. Sobald sich irgendeine Bewegung mit Chancen entwickelt, denkt man in Österreich nur an eines: Volksbegehren!
Solidarische Kritik der Studi-Demo in Graz vom 5.11.2009
Studierende riefen auf zur Demo. Man fand sich also ein. Rund 4.000 Leute nahmen teil. In Graz.
Sarrazin, die „wutschäumende Mitte“ und die kulturalistische Lösung sozialer Exklusion
Im Krisenprozess der abstrakten Arbeit macht die säkulare „Produktion menschlichen Abfalls“ (Zygmunt Baumann), d.h. für die Verwertung nutzloser Menschen, auch vor der „gesellschaftlichen Mitte“ nicht Halt, obwohl diese selbst sich etwas ganz anderes zusammenphantasiert.
Die Facebook-Gruppe “Studieren statt blockieren” sammelt die Kräfte der Konservendose. Es werden sogar studentische Stimmen laut, die ohne Genierer pro Studiengebühren schreien.
Die Macht der Studierenden als Studierende ist grundsätzlich und eng begrenzt.
Man solle die Menschen nicht nach ihrem Äußeren beurteilen, lautet eine falsche Weisheit. Man soll sie durchaus nach ihrem Äußeren beurteilen, und zwar kritisch, meine ich.
Premier Putin träumt von moderner Wirtschaft. Sein Rezept: Privatisierungen und ausländische Investoren.