Kategorie: Lebensweise

Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. Sich behaupten können bei „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und „Nimm, was du kriegen kannst“ ist heute nicht einmal mehr „das schlecht entworf’ne Skizzenbild des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt“ (Jura Soyfer). Es ist schlicht zum Ekeln.

Alle Beiträge dieser Kategorie

Chronologisch

    Japan ist von allen Industrieländern am stärksten verschuldet von Tomasz Konicz Die japanische Wirtschaft befindet sich seit vielen Jahren in einer Deflationsspirale, aus der nicht einmal mehr Konjunkturprogramme heraus helfen. Jetzt drohen dem Land die Schulden über den Kopf zu wachsen. Japans Regierung trägt sich mit dem Gedanken, ein weiteres Konjunkturpaket aufzulegen. „Wir werden die Entwi...

    Oskar Negt ist sehr belesen, ein kluger Mann, zweifellos, und sorgfältig. VORLAUF DEMOKRATIE von Franz Schandl Es ist schon gut, Thukydides und Augustinus, Hobbes und Locke, Kant und Hegel auch rezipiert zu haben, nicht nur einschlägige Zitate zu verwenden. Die Originale waren nicht bloß im Regal, sie lagen offen auf dem Schreibtisch. Aber braucht man so viele Referenzen, um etwas sagen zu könn...

    Streifzüge 49 / 2010 von Lorenz Glatz „Die Konsumismusglocke hängt über dem ganzen Land“, sagt die Dramatikerin Milena Markovic, um die mentale Misere ihres krisengeschüttelten Herkunftslandes zu charakterisieren (Der Standard, 26.5.10). Vielleicht ist der Konsumismus in Serbien deshalb so deutlich erkennbar, weil es den meisten Leuten schon beträchtlich schwerer fällt als hierzulande, mit sein...

    Böse Bemerkungen zur sommerlichen Krötenkampagne der Arbeiterkammer von Franz Schandl Jede Existenz schreit nach ihrer Berechtigung. Was also naheliegender als sich durch eine Kampagne in Erinnerung zu rufen. Die Arbeiterkammer probierte es mit der Aktion „Die Krot schluck ich nicht!“ und wendet sich dabei gegen „Sparen am falschen Platz“. Hier soll nun weniger der ebenso fragwürdige Inhalt der...

    Streifzüge 49 / 2010 von Roger Behrens „Man muss so radikal sein wie die Wirklichkeit“, heißt es in Bertolt Brechts „Me-ti – Buch der Wendungen“ (GW Bd. 12, S. 515). – „Radikal sein ist die Sache an der Wurzel fassen. Die Wurzel für den Menschen ist aber der Mensch selbst“, erklärt Marx in seiner „Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ 1844. Fünf Jahre später, 1849, setzt Gustave Courbet mit ...

    Streifzüge 49/2010 von Andreas Exner Meine früheste Erinnerung an den Staat geht so: Ein Volksschulknirps befindet sich auf der Fahrt mit Bruder, Mama, Papa ins hitzeflirrend sommerliche Burgenland – Badetrip an den Neusiedlersee. Vorbei ziehen sommergelbe Weizenfelder, die unvermeidlichen Pyramidenpappeln säumen die Straße. Der Knirps stellt aus in der Tat heiterem Himmel eine Frage in den drü...

    Streifzüge 49/2010 von Martin Scheuringer Ich gesteh’ es: Emanzipatorische Praxis ohne Pädagogik reizt mich, Seminare zur Wertkritik sind nicht meins. Ich bitte um Nachsicht. Ich habe also ein kleines Experiment in den Alltag meiner Kollegen gepflanzt – und hoffe ganz vermessen, dass diese das bürgerliche Bewusstsein an seine Existenzangst bringende Intervention Spuren in den eingeschliffenen B...

    Streifzüge 49/2010 von Dominika Meindl Der Staat und ich – geht’s vielleicht eine Nummer kleiner? Ich meine, beides ist thematisch etwa so breit wie Russland oder ein Nachmittag im Zahnarztzimmer. Aber weil ich die Streifzüge so innig leiden mag, werfe ich flugs die stotternde Assoziationsmaschine an. Erstes kopfinternes Browse-Ergebnis: meine Beziehung zu Vater Staat. Hier ein paar vulgärpsych...

    Buchbesprechung Streifzüge 49/2010 von Andreas Exner Die Broschüre umfasst zwei Teile: eine „Kritik des kapitalistischen Normalvollzugs“ und ein Interview mit zwei Vertreter_innen des „...ums Ganze!“-Bündnisses, 2009 bestehend aus sieben Antifa-Gruppen, zum „Verhältnis von Staatskritik und (anti-)politischer Praxis“. Das Bündnis hat damit eine Staatskritik auf der Höhe der Zeit veröffentlicht. ...

    Streifzüge 49 /Juli 2010 von Paolo Lago (bearbeitet und aus dem Italienischen übersetzt von Lorenz Glatz) testo italiano Ein fundamentales Charakteristikum der postmodernen Staaten scheint die Angst zu sein. Um dieser abzuhelfen, hat jeder Staat eine eigene Abwehr errichtet. Vielleicht ist schon die Schaffung der EU eine Art Abwehr der reicheren und „fortgeschritteneren“ Länder gegen die armen ...