Kategorie: Lebensweise

Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. Sich behaupten können bei „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und „Nimm, was du kriegen kannst“ ist heute nicht einmal mehr „das schlecht entworf’ne Skizzenbild des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt“ (Jura Soyfer). Es ist schlicht zum Ekeln.

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Chronologisch

    Rezension von: Kurt Bauer, Hitlers zweiter Putsch. Dollfuß, die Nazis und der 25. Juli 1934.

    Sommer 1934. Die Sozialdemokratie war geschlagen, das Parlament ausgeschaltet. Was nun tobte, das war das Gefecht Faschisten gegen Faschisten, wobei jedoch die Nazis im Gegensatz zu den Vaterländischen keinen Kompromiss suchten. Zweifellos, die Austrofaschisten mochten die Nationalsozialisten mehr als die Nationalsozialisten die Austrofaschisten.

    Aufrüstung, Militarisierung der Außenpolitik, Konfrontationskurs gegenüber Moskau – diese Schlussfolgerungen ziehen viele deutsche Medien aus der Tragödie des Fluges MH17

    Ich habe. – Ich beginne meinen Text mit „Ich habe.“ Was habe ich? Habe ich was? Was heißt das: „Ich habe“? Es sollte ein ganzer Satz werden. Dann war ich abgelenkt, und als ich wieder aufs Papier blickte, stand da „Ich habe“.

    Interview mit Edgardo Lander

    Venezuela kommt nicht zur Ruhe: Die Inflation steigt, mit der Versorgung gibt es weiterhin Probleme und der chavistische Präsident Nicolás Maduro bleibt unter Druck. Ein Gespräch mit dem venezolanischen Intellektuellen Edgardo Lander über Rohstoffabhängigkeit, Autoritarismus und das „gute Leben“.

    Die Apokalypse wurde schon unzählige Male verkündet. So betrachtet ist sie ein alter Hut. Neu ist die spezifische Form voyeuristischer Katharsis, mit der sie in den letzten zwei bis drei Jahrzehnten inszeniert wird. Sie wird nicht länger gefürchtet, als Machtinstrument benutzt oder in religiöse Systeme gebettet – sie wird ersehnt.

    Eugène Ionescos komisches Drama La Leçon

    Eugène Ionescos absurder Einakter La Leçon (deutsch: Die Unterrichtsstunde) hat zahlreiche literarische und psychologische Interpretationen angeregt. Er kann aber auch als – gar nicht so absurde – apokalyptische Darstellung eines pädagogischen Sachverhalts gelesen werden.

    Zu denken uns aufgegeben ist heute der Begriff der nackten Apokalypse, das heißt: der Apokalypse, die im bloßen Untergang besteht, die also nicht den Auftakt zu einem neuen, und zwar positiven, Zustande (zu dem des „Reiches“) darstellt.

    Dass es so nicht weitergehen kann, ist ein triviales, massenhaftes Gefühl vor und in allen Umbrüchen. So fühlt es sich auch heute an. Tanz auf dem Vulkan, Abgrund, Apokalypse, Weltuntergang oder Rettung in letzter Sekunde – all das hat Hochzeit.

    Der Zwölfstundentag verspricht Arbeit ohne Ende. Der Druck auf die Lohnabhängigen erhöht sich ständig. Selbstbestimmung meint Marktbestimmung

    Über produktive und sinnlich-vitale Bedürfnisse am Beispiel von Nahrungsmitteln

    Bedürfnisse sind nie die gleichen, sondern sie verändern sich permanent. Zwar wollen Menschen immer essen, aber was und wie sie essen, ist heute völlig anders als vor hundert Jahren. Gibt es für unsere heutige Art und Weise zu essen genug Nahrungsmittel?