Kategorie: Lebensweise
Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. Sich behaupten können bei „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und „Nimm, was du kriegen kannst“ ist heute nicht einmal mehr „das schlecht entworf’ne Skizzenbild des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt“ (Jura Soyfer). Es ist schlicht zum Ekeln.
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Chronologisch
Skizze mit falschem Ausgangspunkt, diversen Einwendungen und vagem Schluss
Streifzüge 37/2006 Von Ulrich Enderwitz Mit der Aufgabe betraut, einer durch das Warenangebot des kapitalistischen Markts bis zur Lähmung quantitativ überwältigten und bis zur Zerrüttung qualitativ überforderten Bedürfnisstruktur seelischen Beistand zu leisten und therapeutische Pflege zuteil werden zu lassen, findet sich das reklamesprachliche Tun der Warenbesitzer in das abgrundtiefe Dilemma ...
Streifzüge 37/2006 2000 Zeichen abwärts von Maria Wölflingseder "Der Kunde ist König", propagierte man früher. Heute hat der Konsument ein kritischer zu sein, der "grüne Punkt" am bunten Giftcocktail? . Er soll die Produkte der (bösen) "Geschäftemacher" meiden und anstatt dessen faire und ökologische zu gerechten Preisen kaufen. Wie aber gehen solche Attribute mit den Gesetzen des Marktes zusam...
Streifzüge 37/2006 2000 Zeichen abwärts von Andreas Exner In Wien fielen dieser Tage gleich mehrere Sujets dieser Rubrik ins Auge. So etwa jenes auf dem aktuellen Plakat der Werbeakademie. Es zeigt eine Computermaus. Das ist freilich nicht der Rede wert - wären da nicht die Blutspuren. Passend dazu der Slogan: "Die etwas härtere Ausbildung". An der österreichischen Werbeakademie, so also die fr...
Streifzüge 37/2006 von Berthold Unfried Aus: Berthold Unfried, "Ich bekenne". Katholische Beichte und sowjetische Selbstkritik, Campus, Frankfurt am Main-New, York 2006, 388 Seiten, 44,90 Euro. In einem kleinen Exkurs soll eine Perspektive auf die Selbstthematisierung in Fernseh-Talk-shows im Lichte der historischen Erfahrungen von Beichte und Selbstkritik gegeben werden. Es handelt sich dabei ...
Streifzüge 37/2006 KOLUMNE Rückkopplungen von Roger Behrens Anfang 1969 verfasste Theodor W. Adorno eine kurze Skizze für einen Radiobeitrag zur Kritik der Kulturindustrie unter dem Titel "Für Wiener Radio", datiert auf den 21. Februar. Adorno nimmt in dieser nicht einmal 5.000 Zeichen umfassenden Skizze noch einmal luzide auf, was er und Max Horkheimer bereits in der "Dialektik der Aufklärung"...
Aspekte einer Entzauberung
Der Held gibt Halt, der Star gibt Zuversicht, und selbst der Promi stellt etwas dar. So stellen wir uns das zumindest vor.
Hau den Bürger, wo du ihn triffst! Happy Slapping Streifzüge 37/2006 2000 Zeichen abwärts von Martin Scheuringer Paris. Ein Schüler steht auf, nimmt einen Sessel, zerschmettert diesen auf dem Rücken der Lehrerin, tritt mit den Füßen auf sie ein. Die Klasse erstarrt für einige Sekunden, eilt dann aber der Lehrerin zu Hilfe und verjagt den Täter. Wir kennen diese Geschichte, weil sie ein Kumpel d...
Streifzüge 37/2006 2000 Zeichen abwärts von Maria Wölflingseder Der Potsdamer Platz stellte in den "goldenen" Zwanziger Jahren die geistige und kulturelle Mitte Berlins dar, das Herz der damals pulsierenden vier Millionen Metropole. Im Zweiten Weltkrieg wurden 80 Prozent der Häuser zerstört, dann verlief die Mauer quer über das ehemalige Zentrum. Nach der Wiedervereinigung befand sich auf dem G...