Kategorie: Lebensweise

Dieses Leben und seine Perspektiven sind zum Abgewöhnen. Wir sind ja nicht nur im Großen, sondern ganz alltäglich in den ganz kleinen Dingen gegeneinander aufgestellt in der Ordnung der Herrschaft und der Konkurrenz, die längst in unser Denken, ja unser Fühlen eingedrungen ist. Sich behaupten können bei „Jeder ist sich selbst der Nächste“ und „Nimm, was du kriegen kannst“ ist heute nicht einmal mehr „das schlecht entworf’ne Skizzenbild des Menschen, den es erst zu zeichnen gilt“ (Jura Soyfer). Es ist schlicht zum Ekeln.

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Chronologisch

    von Franz Schandl Chronologisch wie logisch gilt: Die letzte Instanz der Konkurrenz ist auch ihre erste, ihr Kern ist die nackte Gewalt. Die Ursprünge des modernen Unternehmertums liegen in systematischer Rücksichtslosigkeit und Grausamkeit, in Aneignung durch Enteignung. Karl Marx hat dies im 24. Kapitel des ersten Bandes des Kapitals mit dem Titel "Die so genannte ursprüngliche Akkumulation" ...

    L E S E P R O B E (aus: Franz Schandl, Maske und Charakter, krisis 31, Sommer 2007, S. 138-143) Interessen folgen einer Standpunkt- oder Standortlogik. Sie setzen einen Teil gegen andere Teile des Ganzen. Da der Teil aber Bestandteil des Ganzen ist, affirmieren sie dieses. Das Gehäuse, in dem sie sich bewegen, ist das des Werts, der Kampf ist ein nicht abreißender Kampf um Geldmittel. Übersetzt...

    L E S E P R O B E (aus: Franz Schandl, Maske und Charakter, krisis 31, Sommer 2007, S. 156-159) Klassisch war: Eins bietet seine Arbeitskraft an und hofft, dass auf diese zugegriffen wird. Man erwartet Anstellung und Arbeitsvertrag, verbunden mit diversen Sicherheiten (Pensionsversicherung, Arbeitslosenversicherung, Krankengeld etc. ), kurzum ein ordentliches Beschäftigungsverhältnis. Der "atyp...

    Im Gegensatz zum Gipfel von Samara verlief der Staatsbesuch des russischen Präsidenten in Österreich in auffälliger Freundseligkeit

    von Franz Schandl Am 17. April 2007 ist Julius Mende freiwillig aus dem Leben geschieden. Julius war mir ein lieber, wenn auch nie unkomplizierter Freund. Dezente Zurückhaltung und Mangel an Direktheit waren seine Sache nicht. Ich wusste immer, wie ich bei ihm dran war. Keine Absage, die er nicht so meinte, aber auch keine Zusage, die er nicht eingehalten hätte. Julius hatte Konturen. Ich erinn...

    Hundert Tage Gusenbauer. Trotz aller Fehlschläge und Fehltritte ist der Regierungschef bei guter Laune.

    Streifzüge 39/2007 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Es ist trüb. Ich auch. Neben mir humpelt mein Jüngerer, ich stütze ihn, wir sind unterwegs zur Krankenkassenambulanz auf der Mariahilfer Straße, Wiens repräsentativer Shopping Mall. Der übliche Einkaufsbetrieb und einige Mienen, die zu diesem Gottesdienst passen, auf den Gesichtern der Touristen und anderen Gläubigen. Dazwischen Leute, di...

    Streifzüge 39/2007 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Leute mit österreichischem oder türkischem Pass brauchen ein Visum, wenn sie einander besuchen wollen. Alpenländler erstehen das Ding bei der Ankunft am Flughafen für 15 Euro. Schließlich soll niemand abgeschreckt werden, dem Land Devisen zu bringen, was ja der Zweck ist, wozu ein Land sich Touristen antut. Wenn türkische Passträger nach ...

    Reemtsma und Kraushaar entsorgen 1968

    Der primitive Anwurf der Kontaktschuld ist hier die überaus billige Methode von Herrn Dr. Kraushaar, über die er nicht hinauskommt. Agnoli waren die Berührungspunkte der rechten und linken Demokratiekritik in der Tat bewusst, er hat sie sogar durchgearbeitet, anstatt einen einfältigen Grenzstrich zwischen dem bösen Denken einer politischen Rechten und dem vermeintlich guten Denken der politischen Linken zu ziehen.