Schlagwort: Streifzüge 2019-75
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Chronologisch
Zur Kritik eines bürgerlichen Formprinzips (1995)
Fälschlicherweise wird nämlich davon ausgegangen, dass es Politik immer gegeben hat, sie parallel zur menschlichen Gesellschaftlichkeit laufe.
Protestanten meinen, sie hätten jeweils als Individuum eine unmittelbare Beziehung zu Gott. Politisierende Menschen glauben, zur Gesellschaft so umstandslos Stellung nehmen zu können, als sei sie ihnen direkt zugänglich. Der politisierende Verstand nimmt die Realität durch die Brille seiner Deutungen wahr.
Aller stoßseufzenden Verdrossenheit zum Trotz, scheint das Zutrauen in das, was Politik kann oder zumindest potentiell könnte, beim Gros der Bevölkerung kaum Grenzen zu kennen. Wäre da nur nicht das stets unfähige politische Personal.
„Der politische Verstand ist eben politischer Verstand, weil er innerhalb der Schranken der Politik denkt.“ (Marx)
In einem Gebetsbuch zelebriert Lisa Herzog einmal mehr Arbeit und Politik
Auffällig ist wieder einmal die saloppe Ontologisierung, indem diesem Begriff jedes Tun und Handeln zugeschlagen wird. Arbeit ist also keine bestimmte Form der Tätigkeit, sondern eine elementare Eigenschaft der Gattung. Gearbeitet wurde immer, sagt der gesunde Menschenverstand und Lisa Herzog nickt das einfach ab.
Quietschend biegt der Sozialstaatswagen um die Kurve hinein in den Bumsti-Basti-Tunnel faschistoider Austerität.
Leider ist eingetreten, was zu befürchten war: 55,14 Prozent der brasilianischen Wähler*innen haben in der Stichwahl vom 28. Oktober 2018 den rechtsextremen Jair Messias Bolsonaro zum nächsten Präsidenten ihres Landes gewählt.