Schlagwort: Streifzüge 2011-51
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Chronologisch
Nach dem Zweiten Weltkrieg war in den beiden Nachfolgestaaten des nationalsozialistischen Deutschlands eine neue Staatsreligion von Nöten, die Konsequenzen aus der Katastrophe zog. Die DDR gründete dabei ihre Staatsdoktrin auf dem Antifaschismus und konnte damit beanspruchen, an das Erbe der KPD in der Weimarer Republik, den antifaschistischen Volkswiderstand in den vom Hitlerfaschismus besetzten Ländern und der gegen Nazideutschland siegreichen Sowjetunion, anzuknüpfen.
Das Kino vermag das Unwirkliche als Wirklichkeit, das Unmögliche als Möglichkeit darzustellen. Indem das Kino die Bilder in einer ihm eigenen Logik in Bewegung setzt, ist es ein dialektischer Apparat, der Ideologie produziert und reproduziert, aber zugleich auch Ideologie als solche destruiert – beziehungsweise aufklärt.
…liefert 747.000 Google Hits. Das Glück ist keine neue Idee in Europa – doch blieb es über 200 Jahre um sie eher still. Nun wird sie wieder entdeckt, wird en vogue und es macht den Eindruck als wüchse das Verlangen nach mehr. Auch beim Mann oder der Frau die neben dir sitzt. Und doch gehören sie nicht zur Angry Brigade, haben keine Pistole in der Tasche und sind auch nicht zornig.
Im Museum of Modern Arts in New York gibt es Yoko Onos Voice Piece for Soprano / Scream. / 1. against the wind / 2. against the wall / 3. against the sky / 1961 autumn. Laut der Erläuterung an der Wand geht es um Befreiung, um die Frage, wer das Sagen hat. Als „Installation“.
Solange das gute Leben nicht alltäglich ist, wird Analyse, Kritik und Widerstand notwendig sein. Obwohl es zum ersten Mal in der Geschichte ein Leichtes wäre, dass kein Mensch auf dem Globus Hunger leiden und Mangel erleben müsste, werden wir noch lange damit beschäftigt sein, die Not zu wenden. Zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit klafft also ein riesiger Abgrund – so bleibt uns nur eine Welt, in dem der ganz normale Wahnsinn regiert. Das ist jedoch kein Grund die Flinte ins Korn zu werfen oder Trübsal zu blasen.
Eins unserer erwachsenen Kinder ist recht schlecht drauf. Sie hat eine schön klingende griechisch-lateinische Diagnose und einen recht hässlichen Alltag. Wir oft auch. Zu den kleineren Malheurs gehört, dass ihr zuweilen Dinge abhanden kommen. Manchmal recht knapp hintereinander. Im Vorjahr z.B. zweimal ein Handy.
aber ich gehöre ja zu jenen alten menschen, die schon bevor sie alt wurden, jede hoffnung auf eine „besserung“ der menschlichen verhältnisse, mit AUSSICHTSLOS zu beantworten pflegten. mein leben im abseits, auf selbst geschaffenen inseln spricht für sich. die büchse der pandora enthielt die hoffnung als strafverschärfung (…) meine antwort ist eine ganz konservative. darin bin ich eins mit den griechischen und römischen philosophen: das HEIL besteht in der rückkehr zum uralten
...of making another egg
Tatsächlich, wir haben alles auf den Kopf gestellt! Warum sind Lebensmittel etwas anderes als Genussmittel? Ja, warum überhaupt Mittel? Warum dient Schlafen der Selbsterhaltung, warum Beischlafen der Arterhaltung? Es ist nämlich die Frage, ob wir essen, um zu leben oder leben um zu essen?
Das Leben ist schon eine feine Sache. Das jedenfalls ist stiller Konsens, die Grundprämisse unser aller, die wir noch immer hier sind, die wir leben. Wie könnten wir da nach dem guten Leben fragen – so, als wäre ein schlechtes denkbar? Schließlich hat, wer aufrichtig von der Schlechtigkeit des Daseins überzeugt ist, keine Veranlassung, seine unzuträgliche Existenz über den Moment der gewonnenen Einsicht hinaus zu verlängern – wozu sich weiter herumschlagen?
Wer gut lebt oder zu leben meint, macht daraus kein Problem. Nur wenn sich das Leben wie heutzutage für viele immer schwerer anfühlt, wird das gute Leben sogar zum öffentlichen Thema. Gefragt sind dann meist Rezepte, en gros und en detail: im täglichen Gespräch, in den Kirchen und Eso-Seminaren, in den Sprechstunden der Therapeuten, in den Apotheken, bei den Glücksforschern, in den Medien und in der Politik.