Schlagwort: Streifzüge 2022-86

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Chronologisch

    Unprofessionelle Gedanken zu Präsenz, Absenz und Demenz

    Durch die Demenz erleben wir einen doppelten Abgang, der Geist verabschiedet sich schon im Voraus und hinterlässt den Körper, möge der nun mit sich alleine zurechtkommen. Das Dasein verliert sein kognitives Fundament, ja das jeweilige Exemplar verliert zusehends das dafür lebensnotwendige Selbstbewusstsein.

    Zu den Tücken des kleines Finanzmanagements

    Zu jeder Sorge – um sich selbst, oder auch um Angehörige, Freunde, Nachbarn etc. – gehört auch die Sorge ums Geld. Je mehr jemandes Fähigkeiten nachlassen, mit Geld umzugehen, desto gefährlicher wird es für sie oder ihn.

    Ich muss den Tatsachen ins Gesicht schauen. Ich bin 83 Jahre alt und das Ende ist absehbar. Wahrscheinlich trösten sich alle alten Menschen mit dem Gedanken, dass es ja noch ältere gibt. Ich habe mich viel mit den Themen Altern, Pflege, Demenz befasst. Und mit einem Mal ist es nicht mehr das Thema der anderen, sondern es könnte über Nacht mein eigenes werden.

    Blicken wir für einen Augenblick, sofern uns nichts Besseres einfällt, in die Tiefe der Zeiten zurück, genauer: in die Ära des imperium romanum. Wir sehen hier vieles, insbesondere aber auch Phänomene, die insofern Beachtung verdienen, als sie die Vorgänger einer Transformation zu repräsentieren scheinen, die hier und heute sich anschickt, Gestalt anzunehmen …

    Nimmt man die Perspektive von Menschen, die unten sind, ernst? Vertraut man nicht viel lieber akademischen Fachleuten, die einem vom Schreibtisch aus erklären, was Ausbeutung ist, ohne sie kaum je am eigenen Leib erfahren zu haben?

    Bemerkungen zu Fabio Vighi und seinen Thesen eines Emergency-Kapitalismus

    Während der Corona-Krise haben einige „wertkritisch“ anmutende Thesen über einen konstitutiven Zusammenhang von finaler Kapitalismuskrise und Corona, insbesondere der im Rahmen der Pandemie installierten Lockdown-Politik, von sich reden gemacht.

    „Willkommen auf Erden“, heißt es einerseits, andererseits mache ich mir große Sorgen, ob die „SchöneLeichEinstellung“ der WienerinnenWiener Nachbarn nicht weitreichende Folgen haben wird? Georg Kreisler singt nicht ohne Grund „Der Tod, der muss ein Wiener sein“. Wird sich der Ritus von Trauer und Leiden nicht verändern? Könnte es sein, dass die Bestattungsunternehmen plötzlich ganz neue „Hilfeleistungen“ etwa ein „FixundFertig Ablebenspaket“ oder das Spezialangebot „Es wiad a Leich sein“ anbieten? Wie schaut es aus im Leichenschmausgewerbe?

    Karl Marx und die Arbeit am Digitalen

    Als Karl Marx im Zusammenhang mit der Zirkulation und Reproduktion des Kapitals vom Arbeiten „upon application“ (MEW 42, 631) sprach, gab es noch kein Internet; er gebrauchte diesen Term analog zu dem der Zwangsarbeit

    Mit dem Begriff Care wird eine lange verunsichtbarte Voraussetzung für die produktive Verwertung von Arbeitskraft in die Aufmerksamkeit geholt.

    Zu Kafkas Erzählung „Die Verwandlung“

    Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheuren Ungeziefer verwandelt.