Schlagwort: Streifzüge 2022-85
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Chronologisch
Über den Stammtisch und seine Knotzer. Ruf. Verruf. Nachruf
Immer wieder ist die Rede von ihm. Die einen meinen ihn zu haben, die anderen möchten sich auf ihn berufen, und die dritten wollen ihn zurückerobern. Doch wovon reden sie, wenn sie von ihm reden?
Der Kontrast könnte nicht größer sein: Anstatt unser Potential zu verwirklichen, schlagen sich die Menschen um die mickrigen Reste, die bei der Produktion abstrakten Reichtums für sie abfallen.
Wegweiser im wirkmächtigsten Gehege der Zeit
Der Begriff des Werts hat sich ausgehend vom ökonomischen Sektor in alle gesellschaftlichen Bereiche gebohrt. Wert ist zu einem, ja dem substanziellen Leitterminus geworden. Wenn etwas etwas wert ist, ist etwas etwas wert. Wert gilt als das Positivum sui generis.
Realität und Illusion in der romantischen Dichtung
„Die Welt muss romantisiert werden. Indem ich dem Gemeinen einen hohen Sinn, dem Gewöhnlichen ein geheimnisvolles Ansehen, dem Endlichen einen unendlichen Schein gebe, so romantisiere ich es.“ (Novalis)
Wie das System des Kapitals sich selbst zu einer leeren Hülle degradiert
In einer Gesellschaft, die auf der Grundlage des Privateigentums an den Produktionsmitteln nicht nur arbeitsteilig, sondern auch privat produziert, kann logischerweise die Verteilung der Produkte nur über den Austausch erfolgen – und dieser macht jene zu Waren.
Was bedeutet Wert als Verhältnis? Das wird deutlich, wenn wir uns den Charakter der Tauschhandlungen vor dem Kapitalismus klarmachen. Hier stand jeder einzelne Tauschakt für sich.
Über den Umgang mit der herrschenden Metaphysik
Da es keine allgemeinverbindliche Ideologie mehr gibt, ist der Himmel der Allgemeinheit zur beliebigen Nutzung frei geworden. Das moderne Individuum kann meinen, glauben und bekennen, was es will, solange es niemanden mit Gewalt zu bekehren versucht, steht der öffentlichen Bekanntgabe der verschiedenen Überzeugungen und Marotten nichts im Wege.
Wer vor der Realität und den unfassbaren Konsequenzen des Krieges erschrickt und sein Denken nicht vollkommen dem Gelingen und dem Erfolg einer Seite der Kollision untergeordnet hat, der müsste den Zustand namens Geopolitik mitsamt seinen Wurzeln zum Teufel wünschen und sich fragen, wie wir ihn loswerden.
Von einer neuen Epoche schreibt und spricht die im Westen veröffentlichte Meinung, seit das russische Militär in die Ukraine einmarschiert ist. Dass hier ein Land überfallen wird, kann damit nicht wirklich gemeint sein. Das hat schließlich allein in den letzten dreißig Jahren die USA in Jugoslawien, Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien auch getan. Neu (und brandgefährlich) ist eher das Kriegsziel ….
Da wir gegen Wert und Werte sind, sind wir selbstverständlich auch nicht für die Wertegemeinschaft.