Schlagwort: Schandl; Franz

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Chronologisch

    In den letzten Monaten hatte man das Gefühl, dass Marx nicht nur malträtiert wird, sondern regelrecht faschiert. Was man dem Revolutionär nicht alles unterstellen kann. Wofür er da herhalten muss, das löst Verwunderung und Ernüchterung aus.

    Politiker wirken heute oft wie ratlose, ja hilflose Agenten ihrer Sprüche, die sie andauernd ablassen und die doch niemand mehr hören kann. Aber nicht alle

    Das völlig unkritische Bekenntnis zur Politik gehört immer noch zum guten Ton, obwohl die sich doch stets in allen Varianten blamiert. Bevor alles reflexartig in den Strom Welche Politik? eingeordnet wird, sollte ein Nachdenken, ob Politik überhaupt möglich sei, beginnen.

    Im Halbjahr der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft wird die Festung Europa ihr Grenzregime weiter verschärfen

    Gilt Dublin? Oder Schengen? Und wenn nicht, warum nicht? Und wenn doch, was sollen dann diese Beschlüsse? Wo werden die Lager sein? Wer baut sie? Wer finanziert sie? Wer versorgt sie? Wer beschützt sie? So genau weiß das niemand, auch wenn die Absichten klar und hässlich sind. Für „Grenzen dicht“ sind jedenfalls alle.

    Unter Freunden tut man so was nicht. Denkste! Auch unter Freunden ist derlei durchaus üblich. Nicht bloß weil Freunde von heute morgen schon Feinde sein könnten, sondern ganz prinzipiell. Nachrichtendienste entwickeln einen Hang zum prophylaktischen Sammeln von Daten. Nicht nur mitunter sondern stets.

    Im europäischen Szenario erweist sich Österreichs Politik als geradezu situationselastisch

    Mehr als die russische Demokratie interessieren investierende Oligarchen und funktionierende Gaspipelines. Der Rubel soll rollen. Österreich gefällt sich in seiner Sonderrolle nicht schlecht, da mögen die Töne zwischen Moskau und der EU noch so rau sein.

    Bloßstellungen eines vogelfreien Undichters

    Ich. Wer bin ich? Oder doch, was? Ich schreibe. Bin ich Schriftsteller? Aber woher denn! Und vor allem auch, wozu? Was ist mit einem, der nicht behaupten will, Schriftsteller zu sein, kann der sich behaupten, wenn er schon die Behauptung verweigert? Soll ich nicht doch noch Schriftsteller werden? Zumindest werden wollen?

    Exkurs über Wein und Liebe

    Die Frage etwa, ob Anatol seine Frau mehr liebt als Berta ihren Mann, wird als abwegig und inferior wahrgenommen, eben weil Liebschaften oder Freundschaften in ihrer jeweiligen Singularität unvergleichlich sind, sie nicht auf einer Wertebene ablaufen, sondern Eigenart begründen und behaupten, wenn auch nicht durchstehen.

    Moderne Subjekte agieren ständig im Schatten ihrer Daten

    „Die Zahlen sprechen für sich“, heißt eine viel zitierte Alltagsweisheit. Sie sind da und verfügen, alleine aufgrund ihrer Existenz. Kompetenz braucht Zahl. Mit Zahlen untermauern wir unsere Argumente, ohne Zahlen schauen wir ziemlich nackt aus.

    Auch wenn es sich noch so viel einbildet: Das allmächtige Ich ist ein Trugbild

    Das Ich ist nicht einfach gegeben. Das von uns beobachtete Exponat ist kein mündiges Exempel oder dergleichen, auch wenn viele es zum Egoisten oder zum Eigenbrötler bringen und sich einbilden, gerade hier ihr Ich gefunden zu haben. Gefunden wurden allerdings nur Rolle und Maske.