Schlagwort: Glatz; Lorenz

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Chronologisch

    Werner Rätz, Tanja von Egan-Krieger u.a. (Hrsg.): Ausgewachsen! Ökologische Gerechtigkeit. Soziale Rechte. Gutes Leben. VSA-Verlag 2011, 192 Seiten, ca. 15,80 Euro

    Der Sammelband zum Kongress „Jenseits des Wachstums?!“ (Attac 2011, Berlin) gibt einen Überblick, wie die Debatte zum „Ende des Wachstums“ aktuell verläuft. Ein Befund dazu, im Buch selbst nicht ausgesprochen, könnte sein: Degrowth ist das Ende des Kapitalismus, sein Herzstück, die unendliche Verwertung, bricht an der Endlichkeit des Planeten – aber Degrowth muss keineswegs das Ende von Herrschaft sein.

    Anläufe zu einem Verständnis

    Geld ist eine bestimmte Form von Beziehung zwischen Menschen. Es vermittelt gleichwertigen Tausch von eigentlich unvergleichbaren Dingen, Kauf und Verkauf. Es bringt den Markt in Schwung und hält ihn am Laufen. Geldverkehr und Marktgeschehen bringen aber im Grund nicht Menschen in Kontakt, sondern ihnen gehörende Dinge.

    Faul war ich nicht. Ich bin gern für meine Mutter einkaufen gegangen, auch Holz holen war kein Problem. Und die Bauernbuben, die zu Hause in der Wirtschaft geholfen haben, habe ich beneidet statt bedauert.

    Streifzüge 53 / Herbst 2011 von Lorenz Glatz Die Zwangsgemeinschaft transnationalen Kapitals und des Welthandels, in der ungeheure Massen von Waren und Geld von nichts als Profiterwartungen dirigiert frei um den Globus strömen, aber Menschen in Grenzzäunen und Polizeiwachen hängen bleiben, ist uns vertraut. Jetzt aber grassiert tiefe Unruhe bei den Reichen und bei den Armen, sowohl im Trikont a...

    Fiction live III

    Er „war keineswegs unempfindlich für Schönheit; er empfand sie im Gegenteil so tief, dass der Gegensatz dieser Welt der Schönheit zu jener, in der er lebte, und zu der Arbeit, die er selbst zu leisten hatte, ihn schmerzlich traf, sooft er sich seiner bewusst wurde.“ (G. Ellert, Das blaue Pferd, S.33) Ich war ganze vierzehn Jahre alt, als ich das las. Es gibt in meinem Leben immer wieder einmal ein „Das kommt mir nicht aus dem Sinn“. Es mag jahrelang verschütt gehen, aber es kommt wieder. Weil es mich eben trifft.

    Im Museum of Modern Arts in New York gibt es Yoko Onos Voice Piece for Soprano / Scream. / 1. against the wind / 2. against the wall / 3. against the sky / 1961 autumn. Laut der Erläuterung an der Wand geht es um Befreiung, um die Frage, wer das Sagen hat. Als „Installation“.

    Eins unserer erwachsenen Kinder ist recht schlecht drauf. Sie hat eine schön klingende griechisch-lateinische Diagnose und einen recht hässlichen Alltag. Wir oft auch. Zu den kleineren Malheurs gehört, dass ihr zuweilen Dinge abhanden kommen. Manchmal recht knapp hintereinander. Im Vorjahr z.B. zweimal ein Handy.

    Wer gut lebt oder zu leben meint, macht daraus kein Problem. Nur wenn sich das Leben wie heutzutage für viele immer schwerer anfühlt, wird das gute Leben sogar zum öffentlichen Thema. Gefragt sind dann meist Rezepte, en gros und en detail: im täglichen Gespräch, in den Kirchen und Eso-Seminaren, in den Sprechstunden der Therapeuten, in den Apotheken, bei den Glücksforschern, in den Medien und in der Politik.

    „Das gute Leben“ hat Konjunktur. Die Rede davon natürlich und die Bücher, Aufsätze und Videos. Wie meistens, wenn etwas Thema wird: Es schaut damit nicht gut aus in der Praxis bei den allermeisten. Aber bei vielen Darlegungen zum Thema beschleicht mich das Gefühl, da soll sich alles ändern, damit eins so weiter leben kann wie eben noch.

    Notizen zu den Rebellionen in Arabien und anderswo

    „We want Jobs & Peace life. We love Yemen.“ – So lautete jüngst ein Spruchband junger Demonstranten in Sanaa, die gegen ihren Patriarchen im Präsidentenamt aufbegehren. Tatsächlich dürfte sich heute ein großer Teil der Menschheit in Nord und Süd so ähnlich ein halbwegs gutes Leben vorstellen: