Schlagwort: Eisenberg; Götz
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Chronologisch
Indifferenz und Hass – Über die Sehnsucht nach einem ausmachbaren Gegner
Immer mehr Menschen haben „einen Hass“, ohne zu wissen, woher er kommt und worauf er sich richtet. Herrschaft ist abstrakt und anonym geworden und tarnt sich als Sachzwang.
Unsere Generation hatte das Glück, der Göttin der Geschichte, die einmal für sinnvolle Zeitabläufe zuständig war, noch persönlich zu begegnen.
Das Automobil als Waffe und männliche Selbstwertprothese
Es war an einem dieser heißen Sommertage. Ich war mit dem Rad auf dem Weg zur Lahn, um schwimmen zu gehen. Ich hielt an einer Ampel an der Westanlage. Zwei schwarze Limousinen kamen nebeneinander zu stehen …
Was könnte das sein, ein nicht-faschistischer Bürger? Die entscheidende Frage lautet: Wie werden Verdrängung und Triebverzicht im Subjekt durchgesetzt? Ohne sie ist laut Freud keine Kultur möglich – mit ihnen mitunter allerdings auch nicht.
Aus dem Corona Tagebuch des Götz Eisenberg (Teil 4)
Die Corona-Turbulenzen haben dieser Tage aus den Tiefen meines inneren Sprachozeans einen Satz an die Oberfläche des Bewusstseins gespült, auf den ich vor vielen Jahren einmal gestoßen bin und der dann in Vergessenheit geriet. Er stammt von Blaise Pascal, der ihn Mitte des 17. Jahrhunderts formulierte: „Alles Unglück der Menschen rührt von einer einzigen Ursache her: nicht unbeschäftigt in einem Zimmer sitzen zu können.“
Wenn die männliche Ehre auf dem Spiel steht, ist alles andere egal! Um eine Kränkung abzuwehren, wird notfalls sogar der eigene Untergang in Kauf genommen.
Eine Attacke auf das Universum des Lärms
Ständiger Lärm versetzt den Körper in einen Alarmzustand. Damit ruft er uns die Herkunft seines Namens ins Gedächtnis. Das Wort „Lärm“ leitet sich etymologisch vom italienischen Ausruf „all’arma“ ab, der so viel bedeutete wie: „Zu den Waffen!“
Alle Welt ist auf der Suche nach Identität. Das Bedürfnis nach ihr hat sich in den letzten Jahren zu einer wahren Besessenheit entwickelt. Ständig „erfinden sich die Leute neu“, „leben ihre Träume“ und kommen dabei nie zur Ruhe.
Zum Gedenken an Robert Kurz von Götz Eisenberg Unter vorkapitalistischen Zuständen bildeten Lebenszusammenhang und Produktion eine Einheit. Werkstatt, Hof, landwirtschaftlicher Jahreszyklus, Personenkreis der Großfamilie, zu der Verwandtschaft und Gesinde gehörten, stellten einen integrierten Zusammenhang dar. Libidinöse Beziehungen und Arbeitsbeziehungen waren wie zu einem Zopf verflochten. So...
„Otto Gross hatte das Dilemma seines Berufs begriffen, dass nämlich auch die psychiatrische Heilmethode auf ein Normalisieren hinauslief, auf ein der Gesellschaft angepasstes Leben, als sei diese zeitlos und nicht in Frage zu stellen. Gerade dagegen aber hatte er sein Leben lang aufbegehrt, und daran war er zerbrochen.“ (Gerhard Roth)