Artikel

• Peter Klein: Die Herrschaft der Beliebigkeit – Eine Demokratiekritik Schwerpunkt RESSOURCE: • Bruno Kern: „Die Wahrheit ist dem Menschen zumutbar“ – Energiewende zwischen infantilen Phantasien und Ernüchterung • Christian Lauk: Malthus reloaded? • Ulrich Enderwitz: Natur • Annette Schlemm: Ist ein solarer Kapitalismus möglich? • Andreas Exner: Krise der Produktivität, Grenzen des Wachstums • Thomas Konicz: Klimawandel – Umschlag in die Katastrophe? • Franz Schandl: Trinkbares Wasser, atembare Luft – Günther Anders zu ausgewählten Fragen der so genannten Umweltproblematik • Andreas Exner: Sackgasse Grünpartei? • Reichtum und Ressource: Mit Beiträgen von Severin Heilmann, Franz Schandl, Lorenz Glatz, Maria Wölflingseder Weitere Artikel: • Birgit von Criegern: Alltag, zweidimensional – Wider die Diktatur der Bilder • Julian Bierwirth: Geschmacks- und Herrschaftsfragen – Anmerkungen zu Martin Scheuringers Beerdigung der Kritischen Theorie • Franz Schandl: Reanimation statt Aufbruch – Katja Kipping hat ein Buch geschrieben

Kolumnen

• Maria Wölflingseder: Globaler Freilandversuch (Dead Men Ringing) • Stefan Meretz: Information (Immaterial World) • Roger Behrens: Yes (Rückkopplungen)

2000 Zeichen abwärts

• Julian Bierwirth: Linke Ökologie • Lorenz Glatz: Irrtümlich zu Fuß gegangen • Martin Scheuringer: Lob des Fahrrads • André Pluskwa: Nie wieder angestellt!

Artikel aus dem Heft

Katja Kipping hat ein Buch geschrieben

Fürchten, dass die Autorin eine verkappte Revolutionärin ist, braucht sich niemand. Ihr geht es um das Obligate: Um Kaufkraft, Mittelstand, Staatsbürger, Nachfrage, Bezahlbarkeit und immer wieder Gerechtigkeit.

Für den Kapitalismus ist die Welt nur ein lästiges Durchgangsstadium der Verwertung. Dummerweise vermehrt sich Geld nicht einfach so.

Eine Demokratiekritik

Die Demokratie herrscht mit großer Selbstverständlichkeit in den Köpfen der westlichen Menschen. So sehr, dass es kaum noch jemanden gibt, der es für nötig hält, sie zu legitimieren. Die Zeiten, in denen sie sich im Kampf befand, sind lange vorbei.

Energiewende zwischen infantilen Phantasien und Ernüchterung

Das Ende des fossilen Zeitalters ist inzwischen endgültig eingeläutet. Das hat sich heute bis in die Chefetagen der Mineralölkonzerne herumgesprochen. Der „Peak“ der Erdölförderung dürfte inzwischen erreicht worden sein.

Über natürlich-technologische Möglichkeiten und Grenzen der Nahrungsmittelproduktion

Im Laufe der letzten Dekade deutet sich eine Richtungsänderung in der weltweiten Ernährungssituation an, und zwar eine äußerst unangenehme. Während nämlich der Anteil Unterernährter an der Bevölkerung der Entwicklungsländer bis zu Beginn unseres Millenniums zurückging, stieg dieser im Zeitraum 2004 bis 2008 wieder rapide an.

Der Preis, den das moderne Bewusstsein für die kraft Naturbegriff allheilend formale Homogenisierung, diese mittels Naturkult allheiligend ideologische Sanktionierung des aus ganz anderen als natürlichen Ursachen in seiner Totalität sich selber ad absurdum führenden gesellschaftlichen Stoffwechsels zahlt, ist die Hypostasierung der Natur zur Ursprungsmacht, zur großen Mutter.

Was haben wir uns da nur eingebrockt. Wir sind Entäußerungen eines Widerspruchs, zweigeteilt und doch in einem einzelnen Menschen drin. Dabei ist die Frage, um die es geht, überlebenswichtig – nicht nur, weil der Klimawandel die Existenz der Menschheit in Frage stellt, sondern weil wir bis dahin täglich unser Brot verdienen müssen.

Ökologen thematisieren die Grenzen des Wachstums ebenso wie viele Linke. Doch während die einen bloß stofflich-energetische Grenzen sehen, wollen die anderen nur Grenzen des Werts und Mehrwerts erkennen. Tatsächlich sind beide Positionen integriert zu betrachten, um die Perspektiven des Kapitalismus und einer Alternative richtig einzuschätzen.

Ist der Umschlag des Klimawandels in eine Klimakatastrophe noch vermeidbar? Zumindest im Umfeld der US-Regierung werden inzwischen auch radikale Maßnahmen zur Bekämpfung der rasant fortschreitenden globalen Erwärmung diskutiert.

Günther Anders zu ausgewählten Fragen der so genannten Umweltproblematik

„Die Menschheit als Ganzes ist tötbar“, schreibt Günther Anders im 1956 veröffentlichten ersten Band der „Antiquiertheit des Menschen“. Zeitlebens ist das „apokalyptische Monstrum der Atomgefahr“ sein Thema gewesen. Seit 1945 bestimmte es sein Fühlen, Denken und Handeln.

Den Charakter der politischen Partei prägt ihre Orientierung auf den Staat. Sie nimmt die Interessen, die der Kapitalismus setzt, in sich auf, formiert sie, tariert Antagonismen wie jenen zwischen Kapital und Arbeit aus und setzt den resultierenden Kräftevektor in Staatshandeln um.

Richtig Reich war A. Onassis bedauerlicherweise nicht. Vielmehr ein armer Mann mit viel Geld, gemäß eigener Einschätzung.

Wider die Diktatur der Bilder

Kein Zufall: Die flachste Zeitung des Landes ist Bild betitelt.

Anmerkungen zu Martin Scheuringers Beerdigung der Kritischen Theorie

Als ich im Juli 2008, also ziemlich direkt während der Fußball-Europameisterschaft, die Streifzüge aufschlug, da war ich zunächst recht begeistert. „Endlich schreiben die mal was über die Hintergründe der elendigen Fahnenschwenkerei!“, dachte ich bei mir…

Seit 20 Jahren nimmt die Zahl der Quellen, die elektromagnetische Wellen aussenden, explosionsartig zu. 2005 schlug die Österreichische Ärztekammer Alarm.

KOLUMNE Immaterial World

Man sollte annehmen, dass die Informatik die berufene Disziplin ist, eine genaue Fassung des Begriffes zu liefern, handelt es sich bei der Information doch um jenen Begriff, der Informatik als Wissenschaft konstituierte. Dem ist jedoch nicht so.

YES

Vor vierzig Jahren, am 25. Juli 1969, erschien das erste Album der ein Jahr zuvor gegründeten Band Yes. Zusammen mit dem im Oktober desselben Jahres veröffentlichten Album „In the Court of the Crimson King“ von King Crimson gilt es als genre- und stilprägend für Progressiven Rock, also Musik, die – in welcher Weise auch immer – Fortschritt behauptete.

Mit der Ökologie stehen viele Linke auf Kriegsfuß. Sie gilt ihnen als rein technische Frage, im Unterschied zum gesellschaftlichen Anliegen der Emanzipation.

Auf Reisen tu ich manchmal so, als wäre es anderswo besser. Also bin ich am Rand der Ausgrabungen von Ostia Antica ausgestiegen, um zum Ort hinaufzugehen statt an den Lido weiterzufahren und dann mit der Bahn wieder zurück. Öffentlich geht es nur so.

„Wo steht mein Kind denn in der vierten Klasse, wenn es jetzt noch keine Ordnung am Arbeitsplatz lernt?“, war meine Lieblingsfrage des Abends.

Fahrrad fahren ist rundum gut. Wenn der Radler seinen Körper durch die erfrischende Luft bewegt, passiert viel Erbauliches.

Was das? Nicht wenige werden sich über den neuen Untertitel unserer Zeitschrift gewundert haben. Indes, er ist so gemeint wie er konstruiert ist. Ganz ernst, nicht lustig, aber lustvoll.