Kategorie: Wert

Geld ist unser aller Fetisch. Niemand, der es nicht haben will. Wir haben das zwar nie beschlossen, aber es ist so. Geld ist ein gesellschaftlicher Imperativ und kein modellierbares Werkzeug. Als eine Kraft, die uns ständig zum Berechnen, zum Ausgeben, zum Eintreiben, zum Sparen, zum Verschulden, zum Kreditieren zwingt, demütigt und beherrscht sie uns Stunde für Stunde. Geld ist ein Schadstoff sondergleichen. Der Zwang zum Kaufen und Verkaufen steht jeder Befreiung und Selbstbestimmung im Weg. Geld macht uns zu Konkurrenten, ja Feinden. Geld frisst Leben. Tauschen ist eine barbarische Form des Teilens.

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Chronologisch

    von Theodor W. Adorno Die Menschen verlernen das Schenken. Der Verletzung des Tauschprinzips haftet etwas Widersinniges und Unglaubwürdiges an; da und dort mustern selbst Kinder mißtrauisch den Geber, als wäre das Geschenk nur ein Trick, um ihnen Bürsten oder Seife zu verkaufen. Dafür übt man charity, verwaltete Wohltätigkeit, die sichtbare Wundstellen der Gesellschaft planmäßig zuklebt. In ihr...

    über Ursache und Folgen der aktuellen Wirtschaftskrise Interview mit Ernst Lohoff In dem im Unrast Verlag erschienenen Band »Die große Entwertung. Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind« legen die Autoren Ernst Lohoff und Norbert Trenkle das Augenmerk auch auf die realökonomische Entwicklung bei der Betrachtung der Wirtschaftskrise und heben sich von vielen an...

    Über den Zusammenhang von Leistungsport und Markt

    Kapitalismus wird gerne als eine sportliche Veranstaltung begriffen, die den Wettbewerb um stetige Verbesserungen ankurbelt. Gerät ein Land, ein Unternehmen oder ein Vorhaben ins Hintertreffen, dann spornt die Diagnose, nicht gut genug gewesen zu sein, dazu an, es „besser“ zu machen, mehr zu trainieren, härter als andere zu arbeiten oder einfach „kreativer“ zu sein. Dieser gleichsam naturgesetzliche Zusammenhang von Anstrengung und Erfolg gehört zum Kern der Vorstellungen, …

    Zeichnet sich nach jahrzehntelanger Beobachtung meiner Straßenkreuzung ein Sittenbild darin ab? Vor genau 20 Jahren zog ich hierher – in die Nähe der Kreuzung Schönbrunnerstraße / Gaudenzdorfer Gürtel, die ich fast täglich zwei Mal als Fußgängerin quere….

    So wie im Mittelalter Gott alle Lebensbereiche des Menschen durchdrungen hat, bestimmt nun Geld mehrfach das, was man allgemein das Leben nennt, während man das Geldverdienen meint. Mehr noch: ein gelungenes oder gescheitertes Dasein wird mit dem finanziellen Auf- und Abstieg gleichgesetzt. Und fast scheint es, als wäre es nie anders gewesen! …

    Das Thema Burnout ist zwar in den österreichischen Medien seit einigen Jahren präsent. Doch der Tenor lautete bisher hauptsächlich: Burnout sei keine anerkannte Krankheit, …

    Wie der alltägliche kapitalistische Irrsinn (die kollabierende kapitalistische Arbeitsgesellschaft) immer mehr Menschen in den Wahnsinn treibt.

    Mitte September erdreistete sich Dieter Hund zu einer seiner bisher wohl bösartigsten Lügen: „Arbeit hält gesund“, auf diesen Nenner brachte die Bild-Zeitung die Auslassungen des Präsidenten der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDI), der in einem Gespräch mit dem größten Dreckblatt der westlichen Welt entgegen aller Evidenz behauptete, dass Lohnarbeit unter keinen Umständen psychisch krank machen könne….

    Die biologische Evolution wird keineswegs nur durch Konkurrenz und Egoismus vorangetrieben. Als ebenso wichtig im Kampf ums Dasein erweist sich die Kooperation der Individuen“ – fasst Biologie-Professor Martin Nowak seine Erkenntnisse zwei Jahrzehnte währender Forschung zusammen (Spektrum der Wissenschaft 11/2012, S. 77). …

    Eine Analyse der Ursprünge von Konkurrenz und Rassismus entlarvt die westliche Freiheit als Mythos. Der Wahn, die westliche Welt sei die höchste Stufe kultureller Entwicklung, übt weltweit subtile und offene Gewalt aus. …

    Die Wettbewerbsideologie der modernen „Leistungsgesellschaft“ durch- und ertränkt unser Dasein. Ihre Freiheit liegt im Rennen aller gegen alle, im Kampf um Verdrängung. Das ist, erst recht in der Krise, tagtäglich offensichtlich. …