Kategorie: Transformation

Es geht um nichts weniger als um die Abschaffung der Herrschaft, egal ob diese sich in persönlicher Abhängigkeit oder in Sachzwängen äußert. Es geht nicht an, dass Menschen anderen Menschen unterworfen bzw. ihren Geschicken und Strukturen hilflos ausgeliefert sind. Selbstherrschaft wie Selbstbeherrschung sind unsere Sache nicht. Herrschaft ist mehr als Kapitalismus, aber der Kapitalismus ist das bisher entwickelteste, komplexeste und destruktivste System von Herrschaft. Unser Alltag ist so konditioniert, dass wir den Kapitalismus täglich reproduzieren, uns verhalten, als gäbe es keine Alternativen.

Alle Beiträge dieser Kategorie

Chronologisch

    Ich war nie eine große Fleischesserin. Am Großfamilientisch gab’s eher wenig Fleisch und Wurst. Es schmeckte mir aber alles, was Muttern uns kredenzte. Ein Großteil der Nahrung bestand aus Roggenbrot und aus Weizengerichten: Nudeln, Nockerl, Knödel, Buchteln, Palatschinken, Kaiserschmarrn, Grießkoch, Grießsuppe und Grießnockerlsuppe. Auch Milch und Milchprodukte verzehrten wir, und viel selbst gemachte Marmelade und Fruchtsäfte.

    Wilde Tiere leiden hinter Gittern. Könnte das der Grund sein, warum wir sie einfangen und einsperren? Um so unsere Andersartigkeit bestaunen zu können? Denn wilde Tiere springen gegen die Zäune ihrer Gefängnisse, laufen mit ihren Schädeln gegen die Glasscheiben der Terrarien, und so sie nicht anders entfliehen können, sterben sie an einer Krankheit, um zu flüchten. Menschen und zahme Tiere jedoch leiden keineswegs hinter Gittern; ihre Zähmung wurde möglich, da sie sich einreden ließen, dass die Stäbe ihrem Schutze dienen.

    Die Kapitalismuskritik von Papst Franziskus ernster nehmen als der Heilige Vater selbst?

    von Stefan Meretz »Diese Wirtschaft tötet« – kann man ein vernichtenderes Urteil über den Kapitalismus fällen? In seiner ersten programmatischen Schrift hat Franziskus eine scharfe Kritik formuliert. Nun würden wir erwarten, dass einzelne Auswüchse der heiligen Marktwirtschaft mit viel moralischem Pathos angeprangert werden, doch der Papst wird grundsätzlicher. Alle folgenden Zitate stammen von...

    Wie die neoliberale Hegemonie die Formierung der europäischen Neuen Rechten befördert

    Sind Europas rechte Rattenfänger die wahren politischen Krisenprofiteure? Die Eurokrise scheint tatsächlich vor allem eine politische Entwicklung beschleunigt zu haben: den Aufstieg einer populistischen oder extremistischen Rechten, der sich in Wahlerfolgen wie erschreckend hohen Zustimmungswerten äußert. Wahlsiege von Rechtsparteien oder eine im Aufstieg befindliche Rechtsbewegung charakterisieren die politische Landschaft in so unterschiedlichen Ländern wie Österreich, Norwegen, Großbritannien, Finnland, Ungarn, Griechenland oder der Schweiz.

    Geht’s um Naturverhältnisse, sinkt das Niveau linker Debatten schlagartig

    Die linksneoliberale Partei Die Grünen versuchte im deutschen Bundestagswahlkampf mit der nicht neuen Idee der Einführung eines „Veggie-Days“ pro Woche in öffentlichen Großküchen und Kantinen zu punkten. Dieses Vorhaben scheiterte kläglich. Gegen die drohende „Öko-Diktatur“ übte ein wutschäumender Bürgermob den Schulterschluss mit Vertretern der Regierungsparteien. So bewegte sich ein von Jungen Liberalen und Mitgliedern der Jungen Union angeführter anachronistischer Zug mit Bier und Würsten vor die Berliner Zentrale der Grünen. „Grill-Protest!

    ¡Contra la existencia del orden burgués – por el buen vivir!

    No es posible generar alternativas a través de la política.. Ésta no está en función de desarrollar nuestras posibilidades ni capacidades, sino que por su intermedio únicamente podemos percibir nuestros roles, asignados en el marco de los intereses del orden establecido. La política es un programa burgués. Compuesto siempre por actitudes y acciones en relación a un estado y un mercado. La política es la moderadora de la sociedad, el dinero su instrumento. Obedece a reglas similares a las del mercado. La propaganda es central en todas partes, aquí como allí se trata de la valorización y sus condiciones.

    Die Solidarität mit Tieren und der Gedanke, dass als Voraussetzung zur Verwirklichung einer wahrhaft emanzipierten Gesellschaft auch sie aus den Ausbeutungsverhältnissen zu befreien sind, in denen sie zu leben gezwungen werden, hat eine gewisse Tradition, die viel weiter zurückreicht als gemeinhin angenommen; allerdings handelt es sich bei dieser Geschichte der Tierbefreiung bislang um ein Stück „geheime“ – vergessene, verdrängte – Geschichte.

    Im Grunde bleiben uns nur zwei Sichtweisen im Umgang mit dem, was wir „Tier“ nennen: Die eine, die uns erlaubt, die Welt als tauben Gesteinsklumpen zu betrachten, aus dem sich kleinere Klümpchen gesondert haben, welche sich nach und nach immer komplexer ordneten und irgendwann begannen, Bewusstsein auszudünsten. Sodann bildeten sie die Kategorie „Lebewesen“, für sich und ihresgleichen. Der Rest wandert in die Schublade „Tote Materie“; tot, trotzdem sie sich ihr verdanken.

    Gegenseitig ausrotten“ lautet das Betreff der Mail von meiner Freundin Edith. Ohne weiteren Kommentar schickt sie mir den Link zu einem Artikel mit der Überschrift „Jäger erschießt Jäger“: Ersterer hatte ein Wildtier erlegt und Zweiterem bedeutet, er möge das Auto holen – dieser tat es, näherte sich anschließend wieder zu Fuß dem toten Tier, und wurde dabei von dem vermutlich noch Erregten für das nächste Großwild gehalten und ebenfalls erledigt.

    L’accueil de la critique fut quasiment enthousiaste, surtout en Allemagne. Le magazine Der Spiegel considère Dette : 5000 ans d’histoire comme un « classique de l’anticapitalisme », et le quotidien Frankfurter Allgemeine Zeitung parle d’une « révélation » ; pour l’hebdomadaire Die Zeit le livre est « passionnant » et le quotidien Süddeutsche Zeitung l’a trouvé « grandiose ». Nous aurions bien voulu dire la même chose, mais, malgré une lecture bienveillante, cela n’a pas été possible. David Graeber nous raconte une longue histoire, l’éventail qu’il déploie va des Sumériens jusqu’à aujourd’hui. « Ce livre est donc une histoire de la dette 3», écrit-il. Ce que le sous-titre souligne de la manière plus qu’évidente. Graeber affirme qu’au commencement de toute organisation sociale, il y a des relations de débiteur à créancier. Dette et endettement ont existé avant l’argent, avant même l’écriture : pour l’auteur, c’est là une constante anthropologique.