Wölflingseder, Maria
Maria Wölflingseder, geb. 1958 in Salzburg, seit 1977 in Wien. Sozialakademie & Studium der Pädagogik und Psychologie, Dr. phil. Arbeitsschwerpunkte: Kritische Analyse von Esoterik, Biologismus und Ökofeminismus; Kritik am Fetisch Arbeit und dem Umgang mit Arbeitslosen und Armen; zahlreiche Buchbeiträge. Mitglied der Redaktion der Streifzüge; u.a. Mitherausgeberin von „Dead Men Working – Gebrauchsanweisungen zur Arbeits- und Sozialkritik in Zeiten kapitalistischen Amoklaufs“, Münster 2004 (2. Auflage 2005). Auch in der Literatur zu Hause. Veröffentlichungen von Lyrik in Literaturzeitschriften.
Verfasste Beiträge
Chronologisch sortiert
Streifzüge 38/2006 2000 Zeichen abwärts von Maria Wölflingseder Ein weißes Plakat, auf dem ein durchgestrichenes "Hätti-wari" (für unsere norddeutschen LeserInnen: "Hätt' ich - wär' ich") steht und durch ein "habi gmacht" ersetzt wurde. "Hätti-wari" tönte auch auf allen Radiosendern, flimmerte auf allen Fernsehstationen. Das Austrian Chapter der International Advertising Association (IAA) macht...
Streifzüge 37/2006 2000 Zeichen abwärts von Maria Wölflingseder "Der Kunde ist König", propagierte man früher. Heute hat der Konsument ein kritischer zu sein, der "grüne Punkt" am bunten Giftcocktail? . Er soll die Produkte der (bösen) "Geschäftemacher" meiden und anstatt dessen faire und ökologische zu gerechten Preisen kaufen. Wie aber gehen solche Attribute mit den Gesetzen des Marktes zusam...
Streifzüge 37/2006 2000 Zeichen abwärts von Maria Wölflingseder Der Potsdamer Platz stellte in den "goldenen" Zwanziger Jahren die geistige und kulturelle Mitte Berlins dar, das Herz der damals pulsierenden vier Millionen Metropole. Im Zweiten Weltkrieg wurden 80 Prozent der Häuser zerstört, dann verlief die Mauer quer über das ehemalige Zentrum. Nach der Wiedervereinigung befand sich auf dem G...
Streifzüge 36/2006 2000 abwärts von Maria Wölflingseder Sind's Fantasy- oder Gespenstergeschichten oder einfach Lügenmärchen, die uns in den Wirtschaftsblättern und den Karriere-Seiten der Tageszeitungen aufgetischt werden? "Die kreative Revolution. Es gibt wenige Dinge auf der Welt, die mich so sehr faszinieren wie die Revolution des Alltäglichen. Wenn aus einem banalen Fahrrad in wundersamer ...
Streifzüge 36/2006 2000 abwärts von Maria Wölflingseder Gefühle sind in! Angenehme Gefühle und Wohlbefinden in der Arbeitswelt - zumindest am Papier, vor allem auf jenem der Printmedien, die die Agitation der Arbeitssekte freiwilllig übernehmen. Auch das hat sich bewährt - v. a. in der Esoterik-Bewegung der letzten 20 Jahre: Alles, was fehlt, wird einfach herbeiphantasiert und lässt sich hervor...
Streifzüge 36/2006 2000 abwärts von Maria Wölflingseder Wert ist Trumpf! "Sichern Sie Ihren Marktwert - mit 990 Euro fünf Jahre trainieren in den Oasis Health+Fitness Clubs." Heute geht es aber nicht mehr vorrangig um den schnöden Marktwert. "Egomanie und Shareholder-Value haben als Maß aller Dinge ausgedient", schreibt die Unternehmensberaterin Elisabeth Heller in ihrem neuen Katechismus "Clan...
"Salzburger Nachrichten" vom 5./6.11.2005 Interview mit Maria Wölflingseder von Anja Keglevic anlässlich der 6. Österreichischen Armutskonferenz in Salzburg am 19. /20.10 2005, bei der sie referierte. Schafft Arbeit Lebenssinn? Was fällt Ihnen zum Begriff Arbeit ein? "Arbeit" hängt mit einem germanischen Verb zusammen, das "verwaist sein, ein zu schwerer körperlicher Tätigkeit verdingtes Kind s...
Streifzüge 35/2005 KOLUMNE Dead Men Working von Maria Wölflingseder Woche für Woche steht's in den Karrieren-Seiten des links-liberalen Standard wie's geht. "Jedes Unternehmen sollte seine Mitarbeiter ganzheitlich sehen und jede Unterstützung zuteil werden lassen, damit diese frei, ohne Sorgen für den Beruf arbeiten können", so wird das großangelegte EU-Projekt "Generation E" für berufstätige E...
von Maria Wölflingseder In den letzten 25 Jahren hat es die Esoterik-Bewegung glänzend geschafft, mittels völlig verquerer Denkkapriolen die unmenschlichen Verhältnisse schön zu phantasieren. Diese intellektuellen Mucken haben aber auch die Blut-Hirn-Schranke der Allgemeinheit ohne Hindernisse passiert. Die Zauberwörter lauten: Positives Denken, Yin und Yang, ganzheitlich, spirituell u. v. a. A...
Streifzüge 34/2005 KOLUMNE Dead Men Working von Maria Wölflingseder Als Ende April der hessische Justizminister Christean Wagner (CDU) die Idee verbreitete, auch therapierten Suchtkranken und Langzeitarbeitslosen als wohlwollende "Hilfe zur Selbsthilfe" (O-Ton) Fußfesseln anzulegen, haben sicher auch die 550.000 Arbeitslosen1 in Österreich einen verstärkten Druck des Würgegriffs verspürt. Noch ...
von Ernst Lohoff & Maria Wölflingseder Kein Tag vergeht, an dem PolitikerInnen, Arbeitgeberverbände oder irgendwelche so genannte WirtschaftsexpertInnen nicht mit neuen Vorschlägen zur "Rettung des Sozialstaats" und zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage aufwarten würden. Der Begriff "sozial" macht einen grundlegenden Bedeutungswechsel durch. Früher bezeichnete "sozial" eine Pflicht der Gesellsc...
Streifzüge 32/2004 2000 Zeichen abwärts von Maria Wölflingseder Neulich bei meinem Vortrag in Linz erzählte ich über das Positive Denken, über den strahlenden Optimismus, der Arbeitslosen empfohlen wird, wenn sie wieder einen Job bekommen wollen; und über die frappante Ähnlichkeit des eingemeißelten Grinsens bei Sektengurus, esoterisch Entrückten, Business-Adepten und anderen Verrückten. Zu spä...
Streifzüge 32/2004 von Maria Wölflingseder Das erste Gleichbehandlungsgesetz trat in Österreich seit über 25 Jahren in Kraft. Damals wurde der Familienvorstand seiner juristischen Privilegien enthoben. Bis dahin konnte der Mann als Oberhaupt der Familie den Wohnort bestimmen und der Frau die Berufstätigkeit verbieten. Er war alleiniger Zeichnungsberechtigter bei Passanträgen, Lehrverträgen u. ä...