Glatz, Lorenz
Lorenz Glatz, geb. 1948, lebt mit seiner Frau wie die beiden Söhne und Enkel in Wien. Nach 6 Jahren Studium diverser Fächer 32 Jahre Latein- und Griechischlehrer, seither Pensionist. Nach vielen Jahren Marxismus und Engagement in der Antikriegsbewegung seit 2001 Mitglied der Redaktion der Streifzüge. Hat neben Texten zur Unhaltbarkeit und dem dringend notwendigen Umsturz unserer Lebens- und Wirtschaftsweise mit seiner Frau „Reisen zu verlorenen Nachbarn“ unternommen und dazu ein Buch über „Die Juden von Wiesmath“ geschrieben.
Verfasste Beiträge
Chronologisch sortiert
Streifzüge 49 / 2010 von Lorenz Glatz „Die Konsumismusglocke hängt über dem ganzen Land“, sagt die Dramatikerin Milena Markovic, um die mentale Misere ihres krisengeschüttelten Herkunftslandes zu charakterisieren (Der Standard, 26.5.10). Vielleicht ist der Konsumismus in Serbien deshalb so deutlich erkennbar, weil es den meisten Leuten schon beträchtlich schwerer fällt als hierzulande, mit sein...
Streifzüge 49 /Juli 2010 von Paolo Lago (bearbeitet und aus dem Italienischen übersetzt von Lorenz Glatz) testo italiano Ein fundamentales Charakteristikum der postmodernen Staaten scheint die Angst zu sein. Um dieser abzuhelfen, hat jeder Staat eine eigene Abwehr errichtet. Vielleicht ist schon die Schaffung der EU eine Art Abwehr der reicheren und „fortgeschritteneren“ Länder gegen die armen ...
Streifzüge 48/2010 von Lorenz Glatz Was hat Freundschaft mit „magazinierter Transformationslust“ zu tun, dass sie zum Schwerpunktthema dieser Nummer der Streifzüge geworden ist? Zu sagen, dass dieses Thema im heutigen Theoriebetrieb bei den Überlegungen zu gesellschaftlicher Emanzipation besondere Aufmerksamkeit fände, wäre schlicht lächerlich. Eher schon klingt das Wort heute nach Mädchen, die...
Zwei Anläufe zu einer Perspektive auf Frieden und Freiheit Streifzüge 48/2010 von Lorenz Glatz (Überarbeitung des Textes in der Druckausgabe) 0. Etymologische Vorbemerkung Weil ich meine Großmutter regelmäßig besucht, ihr zugehört und ihre Fragen beantwortet habe, hat sie mich ihren „Freund“ genannt. Das schien mir ungewöhnlich, aber die Etymologie gibt ihr recht: Freund ist ein Mittelwort der ...
Ein nüchterner Blick auf einen interessanten Vorschlag Streifzüge 48/2010 von Massimo Maggini (aus dem Italienischen übersetzt und bearbeitet von Lorenz Glatz) Es ist eine üble Sitte, die sich auch in der radikalen Linken immer weiter ausbreitet (nicht nur in der etablierten, die aus dieser Praxis schon einen Lebensstil gemacht hat), über Fragen und Probleme zu streiten, ohne zu wissen, worüber...
Streifzüge 48 /2010 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz „Sie war auf Prozac“. – „Wer nicht?“ – Dialog vor einer Leiche in der Gerichtsmedizin (in der TV-Serie CSI Miami). Antidepressiva sind kein Indiz mehr. Die WHO erwartet, dass Depression in den nächsten Jahren „zur häufigsten Erkrankung nach Krebs und Herz-Kreislauf-Problemen“ wird. Allein in Österreich sind nach ärztlichen Schätzungen ze...
Zu Friederike Habermann: Der homo oeconomicus und das Andere
Die gesellschaftlichen Formen der Herrschaft wirken auf die sozialen Prozesse und Kämpfe der Menschen. Umgekehrt aber existieren diese Strukturen nur als ein Ergebnis dieser Prozesse, als Ergebnis von Kämpfen um die Hegemonie, das sich als fragmentierter, widersprüchlicher Alltagsverstand in den Menschen sedimentiert und Handlungsmotiv wird.
Richtig Reich war A. Onassis bedauerlicherweise nicht. Vielmehr ein armer Mann mit viel Geld, gemäß eigener Einschätzung.
Auf Reisen tu ich manchmal so, als wäre es anderswo besser. Also bin ich am Rand der Ausgrabungen von Ostia Antica ausgestiegen, um zum Ort hinaufzugehen statt an den Lido weiterzufahren und dann mit der Bahn wieder zurück. Öffentlich geht es nur so.
Krise, Mitbestimmen und der Schnee der Inuits Streifzüge 45/2009 VORLAUF DEMOKRATIE von Lorenz Glatz Von der sich jetzt entfaltenden Weltwirtschaftskrise habe ich schon in den sechziger Jahren in der Schule gelernt, nämlich, dass es sie nicht geben wird. Und in den Achtzigern hat mir ein hochgebildeter Kommunist (ML) gestanden, dass er es nunmehr auch glaube, dass der Kapitalismus seine Krisen ...
Streifzüge 44/2008 von Lorenz Glatz Drei Jahrzehnte sind Rekord. So lange hat der Glaube und die Hoffnung durchgehalten, die deregulierte und liberalisierte Geldschöpfung mit Bankkrediten und Börsenspekulation werde irgendwann reale Wirtschaft werden, doch noch einmal Substanz bekommen. Nicht dass es keinen neuen Technologieschub mehr gäbe, bloß haben die Mikrochips von Anfang an durch dreißig ...
Streifzüge 43/2008 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Normalerweise dürfen sie das gar nicht. Hierzulande verbietet irgendein Gesetz, dass die Leute mit Fähnchen, rot-weiß-rot, ev. noch den Bundesgeier mittendrin, durch die Gegend fahren. Dank der Kronenzeitung hat der Innenminister zum Wohl des Patriotismus das Gesetz für die Dauer der EM sistiert. Darf er das eigentlich? Können tut er's je...
Streifzüge 43/2008 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Fast jede/r kennt den Spruch des frühmodernen Theoretikers Thomas Hobbes, dass der Mensch dem Menschen ein Wolf sei. Beim altrömischen Komödiendichter Plautus, von dem er seinen Satz hat, heißt es aber: "Ein Wolf ist der Mensch dem Menschen, nicht ein Mensch, wenn man sich nicht kennt". Für den Neuerer ist es eher umgekehrt. Grade weil ma...
Streifzüge 42/2008 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Von Zeit zu Zeit machen sie ein wenig von sich reden, die "Brotunruhen" in verschiedenen Ländern der so genannten Dritten Welt. Ob in Mexiko, Jemen, Mauretanien, Usbekistan, Senegal, Pakistan oder Indonesien - die Polizei prügelt Hungerdemonstranten. Diese melden mit ihren Umzügen und Straßenschlachten durchaus dringenden Bedarf an, aber ...
2. Teil Streifzüge 41/2007 von Lorenz Glatz Es gibt viel mehr Menschen, denen die Ergebnisse und Früchte der herrschenden Ordnung falsch, gefährlich, ja unerträglich erscheinen, als es Leute gibt, die es für möglich halten, sie zu ändern und es auch versuchen. Es ist die Ordnung der Beziehungen, der Verhältnisse unter uns Menschen und vor allem die entsprechende Ordnung in jedem von uns, die ni...
Streifzüge 41/2007 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Das verkündete der italienische Innenminister Amato Ende August. Es war Hochsaison für Arbeitsuchende aus Afrika, die Überfahrt nach Italien zu versuchen. Mindestens 800 Euro soll schon vor ein paar Jahren ein Platz in einem der Seelenverkäufer in Libyen gekostet haben. Aber dort muss eins erst einmal hinkommen. Ein Lotteriespiel, ob man ...
Streifzüge 40/2007 von Lorenz Glatz Der bekannte Astrophysiker Stephen Hawking will das öffentliche Interesse für die Raumfahrt steigern: "Ich denke, die Menschheit hat keine Zukunft, wenn sie nicht ins Weltall fliegt." Auf der Erde werde es nämlich angesichts des Klimawandels, des Atomkriegrisikos oder der Gefahr eines gentechnisch erzeugten Virus zu gefährlich. Weniger betuchte Leute, die sic...