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Schandl, Franz

Franz Schandl, geb. 1960 in Eberweis/Niederösterreich. Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Wien. Lebt dortselbst als Historiker und Publizist. Mitglied der Redaktion der Streifzüge. Diverse Veröffentlichungen, gem. mit Gerhard Schattauer Verfasser der Studie „Die Grünen in Österreich. Entwicklung und Konsolidierung einer politischen Kraft“, Wien 1996. Zuletzt erschienen: Nikolaus Dimmel/Karl A. Immervoll/Franz Schandl (Hg.), Sinnvoll tätig sein. Wirkungen eines Grundeinkommens, ÖGB Verlag, Wien 2019. Vater dreier erwachsener Kinder.

Verfasste Beiträge

Chronologisch sortiert

    André Gorz und die Wertkritik

    Mein Vortrag konzentriert sich auf die letzten Schriften von André Gorz und möchte erstens zeigen, wie sich seine Position entwickelt und radikalisiert hat und zweitens welche Affinitäten zur sogenannte Wertkritik festmachbar sind.

    Aktuell liegt der spröde Herbert Kickl sowohl im Ranking des beliebtesten als auch des unbeliebtesten Politikers auf Platz Eins.

    Lesung und Diskussion (Audio-Mitschnitt)

    Die REVOLUTIONSKONJUNKTIVIST*INNEN –
    Lese- und Lötbühne präsentiert: #4 – Wert demontieren!

    Mitschnitt der Veranstaltung in Kooperation mit der Zeitschrift Streifzüge und dem Online-Archiv CONTEXT XXI – mit den Autor:innen Barbara Eder, Franz Schandl, Petra Ziegler und Robert Zöchling (Moderation).

    Franz Schandl im Gespräch auf Radio F.R.E.I.

    Die Idee von Gerechtigkeit ist Irrglaube und bürgerliches Geschwätz.

    Der ungarische Philosoph und Publizist Gáspár Miklós Tamás ist am 15. Jänner im Alter von 74 Jahren verstorben.

    Auch wenn da immer noch allen warm ums Herz wird, ist doch zu fragen, wohin diese Losung trägt. Vierzehn Paragraphen gegen die Umtriebe der Gerechtigkeit

    Gerechtigkeit ist die Anrufung der bürgerlichen Seligkeit durch das bürgerliche Subjekt gegen die bürgerliche Realität. Der Schrei nach Gerechtigkeit ist der bürgerliche Traum. Alle meinen in seinem Namen auftreten zu müssen. Kaum spielt es diesen Evergreen, ist das Publikum erleichtert.

    „Die einfache ,Sorge‘ ist aller Dinge Anfang“, schreibt Albert Camus in „Der Mythos des Sisyphos“. Menschen bedürfen der Sorge. Man muss sich um sie kümmern, damit es ihnen gut geht.

    Die Wissenschaft sagt. Wohl kaum ein Satz wurde in Zeiten der Pandemie häufiger strapaziert als dieser. Die Wissenschaft, ja die. Die Tücke liegt bereits im Singular. Er stellt einen Anspruch, der keinen Widerspruch duldet. Nur Ignorantinnen und Obskuranten stellen sich dem entgegen, versündigen sich wider die Wissenschaft.

    Dienstag, 15. November 2022, 18 Uhr-22 Uhr
    echoraum, Sechshauser Straße 66, 1150 Wien
    Präsentation des Bandes Emanzipatorische Wissenschaftskritik & Schubert/Novák (Musik unterm mandelbaum#2)

    Die Revolutionskonjunktivst*innen – Lese- und Lötbühne präsentiert: #4:
    Donnerstag, 10.11.2022, 18:30 Uhr

    Wegweiser im wirkmächtigsten Gehege der Zeit

    Der Begriff des Werts hat sich ausgehend vom ökonomischen Sektor in alle gesellschaftlichen Bereiche gebohrt. Wert ist zu einem, ja dem substanziellen Leitterminus geworden. Wenn etwas etwas wert ist, ist etwas etwas wert. Wert gilt als das Positivum sui generis.

    Die Nachbeben der Episode Kurz gestalten sich als Skandal in Serie

    Thomas Schmid, ehemals Sebastian Kurz Mann fürs Grobe hat sich der Staatsanwaltschaft als Kronzeuge angeboten. Nun packt er also aus. Fast fünfhundert Seiten Protokoll liegen bereits vor und warten darauf, ausgeschlachtet zu werden. Stoff für einen Endlosstreifen gibt es genug. Wieder einmal geht ein Skandal in Serie.

    Wahlverruf zur Bundespräsidentschaftswahl

    Das Weltbild des Alexander Van der Bellen ist einfach gestrickt. Seit Beginn der Pandemie agiert er als gleichgeschalteter Gleichschalter. Der salbadernde Mann in der Hofburg ist Referent und Reverend der stets angebeteten Werte. Er präsentiert sich als das, was er ist: die lösungsfreie Ansprache des Nichts. Jede Rede Gerede.

    Soll der Staat die Presse fördern?

    Die Freiheit der Meinung ist eine Variable der monetären Potenz. Pro forma gilt sie. Indes muss man sie sich leisten können. Jene Freiheit zu haben, heißt noch lange nicht, sie adäquat äußern zu dürfen, wenn Organe und Instrumente fehlen. Überlässt man den Journalismus dem Markt, kommt raus, was dem Markt halt so gefällt. Der kommerzielle Vielfraß gebiert eine Vielfalt ganz eigener Natur.

    Pamela Rendi-Wagner dürfte doch noch österreichische Bundeskanzlerin werden

    Inzwischen hat Rendi-Wagner zu ihrer Routine gefunden. Heillos überfordert, das war gestern. Das tote Pferd gilt nun als Zugpferd. Der Politbetrieb hat ihr mit „Learning by Doing“ eine adäquate Performance beschert. Rendi-Wagner hat viel geübt. Nicht, dass sie heute etwas anderes sagt als früher, aber sie sagt es anders. Die Beholfenheit ist eingekehrt.

    Die diplomatischen Initiativen Österreichs wirken allesamt zurückhaltend und mäßigend

    Aktuell ist es unmöglich, aus der Sanktionsspirale auszusteigen, daher dreht man sie weiter. Paket für Paket wird geschnürt. Die Maßnahmen schaden vor allem den eigenen Bevölkerungen. Sie wirken anders als sie sollen.

    Da wir gegen Wert und Werte sind, sind wir selbstverständlich auch nicht für die Wertegemeinschaft.

    Schräge Nachrichten aus der bürgerlichen Matrix des Tauschs

    Tauschen wie Täuschen gehen etymologisch zurück auf das mittelhochdeutsche tuschen bzw. tiuschen, was meint: „unwahr reden“, „lügnerisch versichern“. In seiner heutigen Bedeutung ist es erstmals im 15. Jahrhundert bezeugt. Tauschen wie Täuschen meint: Jenes soll für dieses stehen. Dieses soll gleich jenem gelten. Wenn jenes und dieses verschieden und doch gleich sind, dann sind tauschen und täuschen wirklich eins. Um Sachen tauschen zu können, müssen wir uns in den Dingen täuschen. Es gilt etwas für etwas anderes zu halten.

    Entwürfe zu einer Theorie des Sonderangebots

    Nicht mehr die endgültige Taxe ist ausschlaggebend dafür, diese oder jene Ware zu erstehen, es ist die etikettierte Differenz zwischen Ausgangspreis und Endpreis. Je eklatanter die Lücke, desto entschiedener das Verlangen. Minus 30, minus 50, minus 70 Prozent! The special offer erregt unser Interesse und reizt unser Verlangen.

    Die Lieferanten haben zu spuren. Spuren sie nicht, sind sie zu bezichtigen und zu beflegeln. So findet diese Diplomatie zu ihrem eigenen Komparativ. Je gröber, desto größer das Echo. Die Gebotschafter sind forsche Künder ihrer Gebote: „Du sollst!“, „Du hast!“, „Du musst!“.