Schandl, Franz
Franz Schandl, geb. 1960 in Eberweis/Niederösterreich. Studium der Geschichte und Politikwissenschaft in Wien. Lebt dortselbst als Historiker und Publizist. Mitglied der Redaktion der Streifzüge. Diverse Veröffentlichungen, gem. mit Gerhard Schattauer Verfasser der Studie „Die Grünen in Österreich. Entwicklung und Konsolidierung einer politischen Kraft“, Wien 1996. Zuletzt erschienen: Nikolaus Dimmel/Karl A. Immervoll/Franz Schandl (Hg.), Sinnvoll tätig sein. Wirkungen eines Grundeinkommens, ÖGB Verlag, Wien 2019. Vater dreier erwachsener Kinder.
Verfasste Beiträge
Chronologisch sortiert
Streifzüge 50/2010 von Franz Schandl Was wäre die Sprache ohne die vielen fremden Wörter, die ihren Wortschatz bereichern? Zweifellos wäre sie um vieles ärmer. Die Fremdwörter eröffnen neue Horizonte, versteht man sie richtig zu entwickeln und zu gebrauchen. Natürlich können sie, treten sie als elitärer Dünkel auf, das Schriftgut auch hermetisch verriegeln und ungenießbar machen. Aber per se ma...
Ufernde Gedanken zu einem schrägen Begriff und seinen verrückten Schüben
Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht. Nur, wie kommt er dann überhaupt zum Fressen? Denn alles, was er doch isst, muss er irgendwann einmal kennen gelernt haben. Ist doch so.
Die Geburt der Nummer 50 war etwas schwierig. Zuerst dachte ich, dass das breit angelegte Thema FremdE sehr anregend sei und viele Angebote auf unseren Call for Papers erfolgen. Dem war aber gar nicht so.
Zu den gesammelten Aufsätzen von Alfred Schobert von Franz Schandl Sterben muss jeder, doch besonders schlimm ist es, wenn es einen frühzeitig erwischt wie dieses Jahr Martin Büsser, den Herausgeber der testcard, oder 2006 den 1963 geborenen Alfred Schobert. Schobert, Mitarbeiter des Duisburger Instituts für Sprach- und Sozialforschung (DISS), war bekannt für sorgfältige und gediegene Untersuch...
Allenthalben ist von Werten zu reden. Von Werten, die wir haben, oder welchen, die wir brauchen, von Wertewandel und Werteverfall und vor allem und unablässig von der Wertegemeinschaft. Denn die benötigen wir, unbedingt. Auch allen Ausländern würde sie artig bekommen. Dass die Leute vor solchen Debatten nicht einfach davon laufen oder lauthals auflachen, lässt schließen, dass das implizite Bekenntnis zu den bürgerlichen Leitwerten trotz Verdruss ungebrochen gegeben ist.
Zum Tod des aramis (1950-2010) von Franz Schandl „die gestundete zeit ist abgelaufen. die schmerzen sind zu groß geworden. ich mache ein klassisches ende“. - Dass es so kommt, hat man wissen können, wenn man ihn kannte, das es so schnell kommt und dass es jetzt kommt, davon ahnte ich nichts. Ende September ist aramis in den Freitod gegangen. Persönlich hatten wir uns ja erst 2007 kennen gelernt...
Zu den aktuellen Wahlkämpfen von Franz Schandl Nach einigen weniger erfreulichen Wahlgängen möchten die Sozialdemokraten bei den Landtagswahlen ihre Vormachtstellung wieder unter Beweis stellen. Das liegt durchaus im Bereich der Möglichkeit, sowohl in Wien als auch in Graz. Der 61jährige Wiener Bürgermeister Michael Häupl (SPÖ) kämpft um die absolute Mehrheit in der Hauptstadt. Abgesehen von de...
Notizen zur 1. Stadtbegehung der „Superlinken“ von Franz Schandl Gekommen waren schließlich 8 Personen. Der Weg führte vom Floridsdorfer Bahnhof über den Spitz, die Floridsdorfer Brücke, Friedrich Engels Platz, Höchstädtplatz, Hannovermarkt, Wallensteinplatz, Bunkerei, Augartenstraße, Hörlgasse, Volksgarten. Bei der Begehung steht niemand unter Entscheidungszwang, es bedarf keiner Moderation, k...
Oskar Negt ist sehr belesen, ein kluger Mann, zweifellos, und sorgfältig. VORLAUF DEMOKRATIE von Franz Schandl Es ist schon gut, Thukydides und Augustinus, Hobbes und Locke, Kant und Hegel auch rezipiert zu haben, nicht nur einschlägige Zitate zu verwenden. Die Originale waren nicht bloß im Regal, sie lagen offen auf dem Schreibtisch. Aber braucht man so viele Referenzen, um etwas sagen zu könn...
Böse Bemerkungen zur sommerlichen Krötenkampagne der Arbeiterkammer von Franz Schandl Jede Existenz schreit nach ihrer Berechtigung. Was also naheliegender als sich durch eine Kampagne in Erinnerung zu rufen. Die Arbeiterkammer probierte es mit der Aktion „Die Krot schluck ich nicht!“ und wendet sich dabei gegen „Sparen am falschen Platz“. Hier soll nun weniger der ebenso fragwürdige Inhalt der...
Über die Anästhesie der Aufdringlichkeiten von Franz Schandl Die Informationslawine hinterlässt ihre Spuren. Sie schüttet uns ständig zu. Wissen ist Ohnmacht. Wir kennen uns nicht mehr aus. Das Wissen, das nötige und noch mehr das unnötige, erdrückt zusehends jede mögliche Reflexion des Gewussten. Kenntnis zerstört Erkenntnis. Wir sind dem einfach nicht gewachsen. Was wir nicht alles zu wissen ...
Gegen bequeme Distanzierungen und voreilige Schlüsse Streifzüge 49/2010 (Langfassung) Von Franz Schandl Sammelbände. Nicht selten beschleicht einen das komische Gefühl, dass Artikel nicht nach einem Konzept in Auftrag gegeben worden sind, sondern einfach zusammen getragen wurden. So etwas kann durchaus aufgehen, hier jedoch ist das nicht der Fall. Der ganze Band wirkt wenig ambitioniert, so als...
Spurenelemente einer Kritik des Staates. Inklusive Hegels Hymnen
Die Frage, was der Staat ist, ist doch von eminenter Bedeutung. Unsere Sicht soll noch einmal resümiert und an einigen Punkten auch präzisiert werden. Freilich ist das alles nur kursorisch und kann keine umfassende Untersuchung ersetzen.
In den nächsten Tagen soll Arigona Zogaj in den Kosovo abgeschoben werden von Franz Schandl Die bekannteste „Illegale“, die Österreich je hatte, ist die achtzehnjährige Arigona Zogaj. Seit ihrem zehnten Lebensjahr wohnt sie nun schon hier, obwohl sie gar nicht da sein dürfte. Die Auseinandersetzung um ihren Aufenthalt tobt seit Jahren. Vor einigen Wochen hat jetzt der Verfassungsgerichtshof bes...
AUS AKTUELLEM ANLASS Wie verkommen manche 'linke' Szeneblätter schon sind, offenbarte dieser Tage wieder die Jungle World, indem sie einmal mehr einen Artikel von Wolf Lotter veröffentlichte, worin dieser in bekannter Manie (ohne "r") die Wirtschaft und die Selbstständigkeit, kurzum den Kapitalismus abfeierte. Besonders pikant ist, dass das solch notorischen Antisemitismusfressern passiert. Wie...
Über die signifikante Langeweile des österreichischen Bundespräsidenten Von Franz Schandl „Immer wenn’s schwierig wird, ist Heinz Fischer am Klo und kommt zurück, wenn die Sache ausgestanden ist“, soll Bruno Kreisky einmal über seinen Schützling gesagt haben. Zumindest wird das hartnäckig kolportiert. Vielleicht hat es sich ja wirklich so zugetragen, im Jahr 1981. „Gewinnt noch einmal der Alte?...
Ein kleiner Aufruf zur Erhebung Streifzüge 48/2010 von Franz Schandl Vielleicht gibt es ja nach vielen Jahren wieder einmal die Möglichkeit, sich über die kleinen Zirkel hinaus zu organisieren. Sollte dem so sein, gilt es diese Chance zu nutzen. Sollte dem nicht so sein, stehen wir nachher nicht schlechter da als vorher. Hier soll nun nichts vorweggenommen, sondern bloß ein, nämlich mein Standp...
Wegzeichen wider die Unfreundlichkeiten des Lebens Streifzüge 48/2010 von Franz Schandl „O meine Freunde, Freunde gibt es nicht!“ (Aristoteles) Freund und Freundin kann heute schon alles Mögliche heißen. Sie kommen und gehen, vergehen und verlaufen sich. Hier wird nun eine aufgeladene Bestimmung vorgenommen, die auch in emanzipatorischer Absicht tauglich sein soll. I. Man trifft sich in der Fre...
Wieder einmal sorgt eine FPÖ-Kandidatur für erhebliche Unruhe von Franz Schandl Anders als in Deutschland wird in Österreich der Bundespräsident direkt und für sechs Jahre gewählt. Der, der es ist, der Sozialdemokrat Heinz Fischer, wird es auch wieder werden. Fragt sich nur, wie hoch sein Sieg am 25. April ausfallen wird. Für Aufregung hingegen sorgt die einzig ernst zunehmende Gegenkandidatin,...