Im Grunde bleiben uns nur zwei Sichtweisen im Umgang mit dem, was wir „Tier“ nennen: Die eine, die uns erlaubt, die Welt als tauben Gesteinsklumpen zu betrachten, aus dem sich kleinere Klümpchen gesondert haben, welche sich nach und nach immer komplexer ordneten und irgendwann begannen, Bewusstsein auszudünsten. Sodann bildeten sie die Kategorie „Lebewesen“, für sich und ihresgleichen. Der Rest wandert in die Schublade „Tote Materie“; tot, trotzdem sie sich ihr verdanken.
Gegenseitig ausrotten“ lautet das Betreff der Mail von meiner Freundin Edith. Ohne weiteren Kommentar schickt sie mir den Link zu einem Artikel mit der Überschrift „Jäger erschießt Jäger“: Ersterer hatte ein Wildtier erlegt und Zweiterem bedeutet, er möge das Auto holen – dieser tat es, näherte sich anschließend wieder zu Fuß dem toten Tier, und wurde dabei von dem vermutlich noch Erregten für das nächste Großwild gehalten und ebenfalls erledigt.
Kleiner Brief an das geschätzte Publikum Streifzüge unterstützen. Formular Ich möchte Mitglied im TRAnsFOmationsCLUB sein. Ich überweise den Jahresbeitrag von Euro 144,- oder mehr, nämlich Euro in Monatsraten in Vierteljahresraten in Halbjahresraten einmal im Jahr. Ich möchte TRANSponsor sein. Ich überweise einen Unterstützungsbeitrag von Euro monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich Sch...
L’accueil de la critique fut quasiment enthousiaste, surtout en Allemagne. Le magazine Der Spiegel considère Dette : 5000 ans d’histoire comme un « classique de l’anticapitalisme », et le quotidien Frankfurter Allgemeine Zeitung parle d’une « révélation » ; pour l’hebdomadaire Die Zeit le livre est « passionnant » et le quotidien Süddeutsche Zeitung l’a trouvé « grandiose ». Nous aurions bien voulu dire la même chose, mais, malgré une lecture bienveillante, cela n’a pas été possible. David Graeber nous raconte une longue histoire, l’éventail qu’il déploie va des Sumériens jusqu’à aujourd’hui. « Ce livre est donc une histoire de la dette 3», écrit-il. Ce que le sous-titre souligne de la manière plus qu’évidente. Graeber affirme qu’au commencement de toute organisation sociale, il y a des relations de débiteur à créancier. Dette et endettement ont existé avant l’argent, avant même l’écriture : pour l’auteur, c’est là une constante anthropologique.
Das berühmte Fragment „Mensch und Tier“ von Horkheimer und Adorno, das ins Textkompendium aufgenommen worden ist, welches ihr epochales Werk „Dialektik der Aufklärung“ beschließt, beginnt mit einem Paukenschlag von aphoristischer Prägnanz: „Die Idee des Menschen in der europäischen Geschichte drückt sich in der Unterscheidung vom Tier aus. Mit seiner Unvernunft beweisen sie die Menschenwürde. Mit solcher Beharrlichkeit und Einstimmigkeit ist der Gegensatz von allen Vorvorderen des bürgerlichen Denkens, den alten Juden, Stoikern und Kirchenvätern, dann durchs Mittelalter und die Neuzeit hergebetet worden, dass er wie wenige Ideen zum Grundbestand der westlichen Anthropologie gehört.“
Die früher vermeintlich so klare Grenze zwischen Mensch und „Tier“ wird seit langem immer brüchiger und durchlässiger. Wissenschaftler entdecken bei immer mehr nichtmenschlichen Tieren Fähigkeiten, die früher ausschließlich dem Menschen zugeschrieben wurden. Geschehen ist es um das Monopol der Spezies Mensch auf Symbolisierungsfähigkeit und Erotik, Lachen, Lüge, Werkzeugverwendung oder die Selbsterkennung im Spiegel. Vorbei ist es mit der Mär vom Menschen als Krone der Schöpfung.
Wir wissen es nicht, aber wir tun es. Ständig. Unaufhörlich und unaufhaltsam (re)produzieren wir die Verhältnisse, die uns um das Leben bringen. Und nicht nur uns.
Die Haltung des Bildungsbürgers – also des prototypischen etablierten Vertreters der Industriegesellschaft – gegenüber Politik ist von einer eigentümlichen Ambivalenz gekennzeichnet. Politik erscheint ihm als „notwendiges Übel“ – er glaubt zwar emphatisch an Politik als Prinzip, verachtet sie jedoch zugleich in ihrer realen Erscheinungsform. Ähnlich erscheint ihm die parlamentarische Demokratie zwar als die optimale Form der Regelung gesellschaftlichen Zusammenlebens, zugleich ist er allerdings der Meinung, dass Demokratie nicht wirklich funktionieren kann, da die Menschen (noch) nicht gelernt haben, sich konsequent ihrer Vernunft zu bedienen.
Dieses Buch ist offenbar vor allem für Menschen geschrieben, die sich in sozialen Bewegungen engagieren, aber auch für all jene, die sich ob der gegenwärtigen globalen Krise Sorgen machen. Die erste bemerkenswerte Eigenschaft des Textes: Anders als bei der Mehrheit jener Bücher mit wechselnden Kapitel-Autor*innen hat die editorische Sorgfalt in diesem Fall zu ineinander verwobenen Kapiteln geführt, ohne dass etwas wiederholt würde. Das Resultat ist ein kohärenter Textfluss mit klaren Ideen, die über die ganze Länge des Buches entwickelt werden.
Ende Juli 2003 erschien in der Frankfurter Rundschau in einem „Portrait“ eine Laudatio auf den als „detailversessen“ vorgestellten „über die Grenzen seines Faches als der gewissenhafte Chronist der bundesrepublikanischen Bewegungsjahre“ bezeichneten Politologen Wolfgang Kraushaar. In hohem Ton der Anerkennung wird weiter ausgeführt: „Kaum ein Flugblatt, das Kraushaar nicht ausgewertet, kaum eine Sumpfblüte politischer Spaltungsprozesse, die er nicht durchgemendelt hat. Selbst zotenhafte Anekdoten versteht er als zeitpolitische Äußerung zu entschlüsseln.