Die kapitalistische Ökonomie nimmt auf menschliche Sinne und Fähigkeiten letztlich keine Rücksicht. Zugleich sollen die Individuen in der bürgerlichen Gesellschaft sich als Subjekte auffassen und ihr eigenes Leben führen. Damit werden verschiedene Varianten einer „Interiorisierung der Exteriorität“ fällig. Keine Würde ohne Bürde.
Lisa Mittendrein gräbt in einer unprätentiösen Untersuchung ein Stück tiefer. Sie fragt am Beispiel Griechenlands, ob sich da nicht auch Alternativen zum Kapitalismus abzeichnen. Ihr Interesse gilt der „Solidarischen Ökonomie in der griechischen Krise“.
Als Simulant bezeichnet zu werden, ist nicht gerade schmeichelhaft. Aber mit geschärftem Blick fällt auf, dass an allen Ecken und Enden immer mehr und immer heftiger simuliert wird, dass die Menschen offenbar unter großem inneren und äußeren Druck einen Perfektionismus im Täuschen und Tarnen entwickelt haben.
So wie wir wider bessere Einsicht fortschreiten in der Vernichtung der Lebensgrundlagen, opfern wir, was an Errungenschaften der kapitalistischen Dynamik eben erst mühsam abgerungen wurde. Der selbstzerstörerische Trend scheint unaufhaltsam, ein blindes Dahinstolpern, noch nicht einmal Tanz am Abgrund. Unsere „zweite Natur“ droht uns zu erschlagen.
Der Kapitalismus ist längst über die Klippen hinausgestürmt, das System hängt in der Luft – nur hat sich diese Tatsache bislang noch nicht herumgesprochen.
Wie stellen wir uns eine freiere Gesellschaft vor? Welche Dinge brauchen wir dort – Open-Source-Traktoren, Mikrovergaser, Rennautos oder Komposttoiletten? Tragen diese Dinge, wenn es sie heute schon gibt, vielleicht sogar den Keim für eine freiere Gesellschaft in sich?
Wie möchte ich eigentlich mein Leben leben? Diese mir sehr wichtige Frage umfasst viele Aspekte und einer davon ist mein Wohnumfeld. Ich wohne seit einem guten Jahr in einem Mehrgenerationen-Wohnprojekt, und mein Alltagsleben hat sich dadurch ziemlich verändert.
Erlebe ich gerade einen Funktionswechsel in mir selbst? Diese Frage habe ich mir gestellt, als ich nach Begriffen für den Wandel gesucht habe, den ich gerade durchmache. Natürlich lässt sich das erst rückblickend beurteilen.
Interview mit Franz Schandl zum Thema Geldlogik und Demonetarisierung (Radio Agora)
Arbeit ist keineswegs identisch damit, daß Menschen die Natur umformen und sich tätig aufeinander beziehen. Solange es Menschen gibt, werden sie Häuser bauen, Kleidung und Nahrung ebenso wie viele andere Dinge herstellen, sie werden Kinder aufziehen, Bücher schreiben, diskutieren, Gärten anlegen, Musik machen und dergleichen mehr.