Eine knappe Mehrheit der Insulaner hat gegen die satte Mehrheit der politischen und ökonomischen Eliten für den EU-Austritt gestimmt. Alte Leute, sozial schlechter Gestellte, Engländer und Waliserinnen haben eher dafür, Junge, besser Verdienende und Leute in Schottland und Nordirland eher dagegen gestimmt. Die Ratlosigkeit der leitenden Funktionäre unserer Gesellschaftsordnung hat da deutlich durchgeschienen.
Nationalismus, Neo-Autoritarismus und die Neubestimmung gesellschaftlicher Emanzipation Fr. 30.9. bis So. 2.10.2016 - Tagungshaus Mühlrain (bei Kassel) Während immer deutlicher wird, dass sich der destruktive Selbstlauf des globalisierten Kapitalismus jeder Kontrolle entzieht, wächst das Bedürfnis nach autoritären Antworten und regressven Kollektividentitäten. Immer mehr Menschen suchen Zufluch...
In unregelmäßiger Folge veröffentlichen wir: Einschätzungen, Erfahrungen, Ermutigendes, Kritik und Nachdenkliches.
Diesmal Andreas Exner mit „EIN DURCHGANGSSTADIUM MIT OFFENER PERSPEKTIVE“
Schnell kann das gehen. Plötzlich schaut alles ganz anders aus, obwohl sich gar nichts verändert hat. Mit dem Vorsitzenden- und Kanzlerwechsel hat die SPÖ ein Bravourstück an medialem Regietheater abgeliefert. Nicht ganz geplant, aber doch gelungen. Da mag der Status noch so schlecht sein, die Befindlichkeit ist in den Tagen seit Pfingsten in unabsehbare Höhen geklettert.
Mit seinem 2013 erschienenen Buch Kapitalismus und Raum greift Christoph Clar ein Thema auf, das auch und besonders in den sozialwissenschaftlichen Subdisziplinen der Geographie immer wieder auf reges Interesse stösst. Und so erwarten der Leser und die Leserin einiges von dem Titel des Buches, der eine umfassende Betrachtung der Zusammenhänge zwischen einem – dem! – weltumspannenden polit-ökonomischen System und einem der zentralen Begriffe der Geographie zu versprechen scheint.
Vorerst ist man enttäuscht. Das Buch ist ungefähr so wie man es erwartet. Linksakademischer Standard, der diesen erfüllt, aber nirgends darüber hinaus geht resp. überrascht. Da mögen sich einige wiedererkennen, aber insgesamt ist das sehr konventionell. Und ziemlich langatmig noch dazu. Seitenweise müssen Aristoteles und Hegel, Marx und Weber, Arendt und Foucault auftreten, doch viel mehr als Belesenheit unterstreichen diese umfangreichen Rekurse nicht.
Schon zu Studienzeiten, wo wir uns Mitte der Achtziger peripher begegneten, war der Arbeiterbub aus Simmering, damals Mitglied des Verbands Sozialistischer Studenten (VSStÖ), konsequent und zielstrebig. Er wusste vielleicht noch nicht, was er wollte, aber dass er wollte, wusste er. Er wirkte dabei nicht unsympathisch und verbissen, sondern recht umgänglich.
Heinrich Heine gilt nach landläufiger Meinung als der romantische Dichter überhaupt. Das ist zu einem kleinen Teil richtig, zu einem größeren aber falsch. Er hat in der Tat einige höchst romantische Gedichte geschrieben, wie z.B. das rätselhafte Der Tod, das ist die kühle Nacht, er beherrscht virtuos das romantisch-poetische Repertoire und ist ein brillanter Reimkünstler, der es fertigbringt, Teetisch auf ästhetisch zu reimen: Sie saßen und tranken am Teetisch, / Und sprachen von Liebe viel. / Die Herren waren ästhetisch, / Die Damen von zartem Gefühl. In strengen Sinn „romantischer“ als Heine sind hingegen andere, wie z.B. Wackenroder, Novalis, Brentano, Eichendorff.
Die besten Hits des 21. Jahrhunderts kommen musikalisch aus dem 20. Jahrhundert. Auf ihrem vierten Studioalbum ,Random Access Memories‘ fordern Daft Punk ihre Fans auf: ,Get Lucky‘! Nile Rodgers – Musiker der legendären Chic (deren Hits u. a. ,Le Freak‘ und ,Good Times‘ heißen) – spielt Gitarre, Pharrell Williams reist nach Paris, um mit dem eigentlich Zwei-Personen-Projekt Daft Punk (Guy-Manuel de Homem-Christo, Thomas Bangalter) noch Text und Melodie für ,Get Lucky‘ zu basteln. In achtzehn Monaten produziert, wird der schließlich im April 2013 veröffentlichte, mitunter als „elegant“ gelobte Song zum Number-One-Hit, gilt vielen als der beste Song des Jahres
„Jeden, der mich nicht leiden kann, aber Hofer vielleicht noch weniger leiden kann, den bitte ich, zur Wahl zu gehen und am 22. Mai ein Auge zuzudrücken.“ Diesem Aufruf Alexander Van der Bellens sind wohl viele gefolgt. Mehr als die Hälfte seiner Wähler wollte nur eins: Norbert Hofer, den Kandidaten der FPÖ verhindern. Das ist gelungen, äußerst knapp, aber doch.