Alle Beiträge

    Kurd Adler. Zum 100. Todestag eines Vergessenen

    Kurd Adler schildert nicht vornehmlich die Welt der Schützengräben, sondern erzählt von einem Fühlen, einem tiefen poetischen Empfinden wider diese Welt. Stets schreibt er dabei nicht nur ums Überleben, sondern wirklich ums Leben. „Zitterndes Glück ahnt sich vorbei“, heißt es im Gedicht Verheißung. Das ist die Botschaft. Er, dem Untergang wohl immer nahe

    Vielleicht habe ich ja auch irgendetwas überlesen, aber tatsächlich kommt es mir so vor, als würde sich trotz der Allgegenwart des Fußballs so ziemlich niemand Gedanken über den spezifischen Charakter des Fouls machen. Ein unvoreingenommener Beobachter müsste, zwänge man ihn das Spiel zu interpretieren, zuallererst feststellen, dass da Männer ohne Ball Männer mit Ball regelmäßig zu Fall bringen.

    Warum die Schiedsgerichte im TTIP-Abkommen ein Segen fürs Kapital sind, die Kritiker dennoch meistens falsch liegen

    von Gruppen gegen Kapital und Nation Text

    Eine knappe Mehrheit der Insulaner hat gegen die satte Mehrheit der politischen und ökonomischen Eliten für den EU-Austritt gestimmt. Alte Leute, sozial schlechter Gestellte, Engländer und Waliserinnen haben eher dafür, Junge, besser Verdienende und Leute in Schottland und Nordirland eher dagegen gestimmt. Die Ratlosigkeit der leitenden Funktionäre unserer Gesellschaftsordnung hat da deutlich durchgeschienen.

    Nationalismus, Neo-Autoritarismus und die Neubestimmung gesellschaftlicher Emanzipation Fr. 30.9. bis So. 2.10.2016 - Tagungshaus Mühlrain (bei Kassel) Während immer deutlicher wird, dass sich der destruktive Selbstlauf des globalisierten Kapitalismus jeder Kontrolle entzieht, wächst das Bedürfnis nach autoritären Antworten und regressven Kollektividentitäten. Immer mehr Menschen suchen Zufluch...

    In unregelmäßiger Folge veröffentlichen wir: Einschätzungen, Erfahrungen, Ermutigendes, Kritik und Nachdenkliches.
    Diesmal Andreas Exner mit „EIN DURCHGANGSSTADIUM MIT OFFENER PERSPEKTIVE“

    Stimmung und Lage weisen zusehends enorme Diskrepanzen auf

    Schnell kann das gehen. Plötzlich schaut alles ganz anders aus, obwohl sich gar nichts verändert hat. Mit dem Vorsitzenden- und Kanzlerwechsel hat die SPÖ ein Bravourstück an medialem Regietheater abgeliefert. Nicht ganz geplant, aber doch gelungen. Da mag der Status noch so schlecht sein, die Befindlichkeit ist in den Tagen seit Pfingsten in unabsehbare Höhen geklettert.

    Die Territorialität kapitalistischer Gesellschaft

    Mit seinem 2013 erschienenen Buch Kapitalismus und Raum greift Christoph Clar ein Thema auf, das auch und besonders in den sozialwissenschaftlichen Subdisziplinen der Geographie immer wieder auf reges Interesse stösst. Und so erwarten der Leser und die Leserin einiges von dem Titel des Buches, der eine umfassende Betrachtung der Zusammenhänge zwischen einem – dem! – weltumspannenden polit-ökonomischen System und einem der zentralen Begriffe der Geographie zu versprechen scheint.

    Durch Wendy Brown werden wir auch nicht schlauer

    Vorerst ist man enttäuscht. Das Buch ist ungefähr so wie man es erwartet. Linksakademischer Standard, der diesen erfüllt, aber nirgends darüber hinaus geht resp. überrascht. Da mögen sich einige wiedererkennen, aber insgesamt ist das sehr konventionell. Und ziemlich langatmig noch dazu. Seitenweise müssen Aristoteles und Hegel, Marx und Weber, Arendt und Foucault auftreten, doch viel mehr als Belesenheit unterstreichen diese umfangreichen Rekurse nicht.

    Schon zu Studienzeiten, wo wir uns Mitte der Achtziger peripher begegneten, war der Arbeiterbub aus Simmering, damals Mitglied des Verbands Sozialistischer Studenten (VSStÖ), konsequent und zielstrebig. Er wusste vielleicht noch nicht, was er wollte, aber dass er wollte, wusste er. Er wirkte dabei nicht unsympathisch und verbissen, sondern recht umgänglich.