Wenn die Aktivitäten der staatlichen Arbeitsvermittlung in Österreich (AMS) in ihrer Substanz als versteckte Opferrituale zur quasireligiösen Verkultung der Arbeit zum Zeitpunkt ihrer realen Krise verstanden werden, müssen zwei logische Bedingungen erfüllt sein.
Während die Regierung die Systempresse darüber klagen lässt, dass Arbeitslose doch tatsächlich eine Stelle haben wollen, von der sie leben können, und Zwangsarbeit ablehnen, bevölkern fast 8000 Stellen der ersten drei Kategorien die AMS-Datenbank.
Vor uns liegt ein umfangreiches Lehrbuch, bezeichnenderweise im Marxblau der MEW gehalten. Das ist Absicht und unterstreicht das Anliegen. Kapitel für Kapitel wird der Erste Band des Kapitals durchgegangen.
Er soll zwar dem 200-Jahres-Regenten nicht die Show stehlen. Trotzdem ein kleiner Vorgeschmack anlässlich seines runden Geburtstags, der im nächsten Frühling gefeiert wird. In jener Stadt geboren, in der der Namensgeber der Lehre der Klassenlosen Gesellschaft sechs Jahre zuvor gestorben war, wuchs er in bitterer Not auf.
Die Oktoberrevolution hatte auch in Österreich ein breites Echo gefunden. Die Sozialdemokratie forderte ein Friedensabkommen mit dem revolutionären Russland, konnte aber den Diktatfrieden von Brest-Litowsk nicht verhindern. Massenaktionen lehnte sie hingegen dezidiert ab. Trotzdem kam es schon im Jänner 1918 zu ersten Arbeitsniederlegungen und Demonstrationen.
Die Frühjahrsnummer 2019, zu der auch Artikel außerhalb des Schwerpunktthemas willkommen sind, handelt von ANTIPOLITIK. Dass wir hier etwas gegen Politik haben und daher akkurat auch nicht auf eine andere Politik drängen, dürfte sich schon rumgesprochen haben. Auf identitäre Interessen von Charaktermasken zu setzen, ist nicht unser Ziel.
Als sich Marx entschied, den kapitalistischen Kalkül als die Metamorphose G-W-G′ darzustellen, zentrierte er nicht nur Ware, sondern auch Zeit und Geld in seinem Kalkül. Während Geld, die Differenz zwischen G und G′, als zeitliche Differenz zwischen Investment und Erlös gedacht war, wurde die Ware W als dinghaftes Ergebnis der kapitalistischen Produktionsweise inszeniert.
Soll ich schreiben oder reden? Auch über das Reden würde ich lieber schreiben, denn es ist für mich terra incognita. Aber es ist, als drohte mir jemand mit dem Finger: Nicht einmal über das Reden kannst du reden?
Wer damals mit den Achtundsechzigern zu tun hatte, dürfte von ihm wissen, dem 2010 verstorbenen Hans Peter Sagmüller, besser bekannt unter seinem Künstlernamen Aramis. Nun liegt über ihn eine fingierte Autobiographie vor, die von Andreas Staudinger doch recht nahe am Objekt recherchiert worden ist. Wer Aramis kannte, erkennt ihn wieder.
Die Frage Was will ich? geht in der Frage Was muss ich? unter. Wir haben zu müssen. Darin liegt unsere Freiheit. Sich am Markt zu verdingen. Wir agieren in diesem Betriebssystem, nicht immer freiwillig, aber doch willig. Der Zwang zum Komparativ ist konstitutionell und konventionell.