Salzburg. Hier gibt es die Wahrheit im ersten Satz. Jeder ist „Ein Heim Ischer“ und lässt kritische Worte nicht zu. Neben dem Gruß „Olasisschee“ verabschiedet man sich mit „Goschn hoidn“.
Zu erinnern ist an den weithin vergessenen Göttinger Dichter Gottfried August Bürger, einen Bürger nicht nur dem Namen nach, sondern auch im idealen Sinn: einen Citoyen.
Spielen wir einmal kurz durch, was wäre, wenn wir das Tauschen sein ließen, wenn wir aufhörten, uns gegenseitig zu Leistung und Gegenleistung zu erpressen – und Corona wäre da.
Angefangen hat bekanntlich alles mit der Pockenimpfung. Dieser Impfstoff war sehr erfolgreich und gut verträglich. Dasselbe gilt für die Impfung gegen Kinderlähmung. Eine Erfolgsstory also. Heute ist die Situation in unseren Breiten jedoch eine ganz andere – sowohl was die gesundheitlichen Bedrohungen als auch was die Verträglichkeit bzw. die Sicherheit der Impfstoffe betrifft.
Franz Schandl hat mir vorgeschlagen, einen Artikel zur bürgerlichen Ideologie zu schreiben. Diesen Vorschlag unterlaufe ich eine Spur weit: das drängendste Problem unserer Zeit scheint mir nämlich weniger Ideologie als solche zu sein als eine massive ideologische Verwirrung.
Tatsächlich ist der Bürger seit der Aufklärung eine hofierte und protegierte Figur. Als höchster Ausdruck des Menschseins genießt er Ansehen wider Wissen. Gegen die Bürgerei und ihre Werte zu sein, das ist Blasphemie.
Man darf sich also nicht wundern: Die Metamorphose des linken Segments ist nichts als der Ausdruck der Dissolution der Arbeiterklasse, des Subjekts, das als fähig erschien, „die Welt aus den Angeln zu heben“. Das Subjekt der Transformation ist verschwunden und damit auch die subjektive Basis, die agency, des Projekts einer anderen Welt.
In den Zahlen beider Kategorien sind völlig gesunde Menschen mit dem Virus und Kranke enthalten. Weder sagt uns die Genesenen-Kategorie, wieviel Menschen wirklich krank waren, noch die Kategorie der „aktiven Fälle“, wieviele Menschen aktuell krank sind. Jeder Infizierte ohne Krankheitssymptome darf für die Statistik einmal als Kranker und einmal als Genesener posieren. Solche Daten beantwortet natürlich keinerlei Fragen über die gesundheitlichen Folgen des Virus und erlauben ebensowenig Rückschlüsse auf seine Gefährlichkeit oder zukünftige Verbreitung.
Auch die ›Progressiven‹ und die ›Linken‹ wurden selbstredend von dieser ›Corona‹-Thematik auf dem falschen Fuß erwischt. War dieses progressiv-linke Lager schon lange vorher den realen Verhältnissen vollkommen verständnis- und hilflos gegenübergestanden, so hat sich dieses nunmehr weiter verschlimmert. Völlig gedanken- und reflektionsfrei wurden die staatlichen Maßnahmen begrüßt und befürwortet, ja es wurden stellenweise noch deutlich härtere Maßnahmen gefordert, vorgeblich um die Schwachen vor den aggressiven und egoistischen anderen zu retten.
Die seit den 1980er Jahren stattgefundene „Durchseuchung“ der Gesellschaft mit Krediten ist folgenschwer