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    Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen! Dieser zynische Grundsatz gilt noch immer – und heute mehr denn je, gerade weil er hoffnungslos obsolet wird. Es ist absurd: Die Gesellschaft war niemals so sehr Arbeitsgesellschaft wie in einer Zeit, in der die Arbeit überflüssig gemacht wird. Gerade in ihrem Tod entpuppt sich die Arbeit als totalitäre Macht, die keinen anderen Gott neben sich duldet.

    von Franz Schandl »Fleißig, sagt man, wären diese Menschen wie Unsummen Bienen. Ergo summ. Sie würden immer, sagt man, schuften, schinden, hetzen. Vorher könnten sie nicht ruh’n. In der Arbeit liegt, sagt man summa summarum ihr Lebenszweck. Man sagt auch, daß man sagt, man sagte, daß sie werken wie besessen, nicht gemütlich wären, weil man sagt, es gäbe ständig etwas zu tun. Hesiod sagt: Arbeit...

    Zur Ideologie eines postmodernen Bildungsbegriffs von Roger Behrens Zum Ende der Diskussionen um die sogenannte Postmoderne, wie sie vor allem in den Feuilletons der bürgerlichen Presse gepflegt werden, betritt ein r Topos den theoretischen Circus: Bildung. Im Sinne einer Überprüfung der Ideale und Leitwerte von Bildung, zu der entsprechende Institutionen erziehen, wird das letzte Richtschwert ...

    Proben einer Kritik der „Postmoderne“

    Zur diskursiven Konstruktion eines Popanzes von Stefan Broniowski "Der Begriff der Postmoderne ist einer der heikelsten, den es gibt: nicht nur weil verschiedene Autoren ihn auf verschiedene Weise verwenden, sondern auch, weil viele, die als postmodern definiert werden, darüber gekränkt sind (nicht alle, einige freut es auch). Wenn wir dann andere Reaktionen interpretieren, möchten wir sagen, d...

    Der Wert kommt dem einzelnen Produkt schon durch die Arbeit zu, aber er kommt ohne Zirkulation nicht aus ihm, weder aus dem einzelnen noch aus den vielen, heraus. Er äußert sich nur, wenn es ihm gelingt, in letzter Instanz auch im Tausch nach außen zu treten, sich zu entäußern, indem er sich auf etwas anderes, das doch seinesgleichen ist, bezieht.

    Streifzüge 2/1999 von Gerhard Scheit und Franz Schandl Bei den folgenden beiden Texten handelt es sich um die "1. Lieferung" einer längeren dialogischen Auseinandersetzung zwischen Gerhard Scheit und Franz Schandl über den Fall Haider und den Rechtsextremismus. Gerhard Scheit: Rassismus als springender Punkt Ich möchte mit einem Punkt in deinem Text beginnen, an dem sich vielleicht am deutlichs...

    Streifzüge 2/1999 von Franz Schandl Auf diese grobe Grundformel könnte man die Neueste Weltordnung bringen, die da soeben an Jugoslawien ihr erstes Exempel statuiert. So stellt sich das allzuständige und mächtige kapitalistische Abendland, die NATO, die Welt vor: Es regiert, es definiert, es bombardiert. Wer zivilisiert ist, entscheidet die zivile Gesellschaft der kapitalistischen Zentren. Und ...

    Kritische Theorie zur Basisideologie der bürgerlichen Gesellschaft von Stephan Grigat In keinem anderen Phänomen kommt der gesellschaftliche Wahn so konsequent zu seiner Wirklichkeit wie im Antisemitismus. Die Reflexion auf Auschwitz als Synonym für die von den Nazis industriell betriebene Massenvernichtung von Jüdinnen und Juden hat daher zentrales Element jeder kritischen Gesellschaftstheorie...

    von Boris Kagarlizky Die Pax Americana, seit dem Zerfall der Sowjetunion ein weltumspannender Zustand, entwickelt sich zum Ende dieses Jahrhunderts zu einer Doktrin. Doch ihre Durchsetzung stößt auf immer heftigeren Widerstand — weltweit. Seit dem Einmarsch sowjetischer Truppen in der CSSR 1968 sprachen westliche Journalisten von der "Breschnjew-Doktrin". Persönlich hatte Leonid Iljitsch n...