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    Unser Autor Erich Ribolits ist im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben. Er war mir ein empfindsamer, selbstkritischer und einfühlsamer Freund, dem ich gern nahegekommen bin. Wie in unserer Lebensweise gar nicht selbstverständlich ist der Fluss seiner Vorlieben und Interessen noch in den Kanälen seines Arbeitslebens gut erkennbar gewesen. Innenarchitekt war ein jugendlicher Berufswunsch, ...

    Wen wundert, dass die Dinge schlecht liegen. Immerhin tummeln sich auf Erden „Milliarden von Menschen, die ständig Wirtschaftswachstum betreiben …“. So jedenfalls dürfe es nicht weitergehen.

    Zum vielfach proklamierten Kollaps des Rechtspopulismus

    Der rechte Populismus ist nicht nur nicht am Ende, er kann unter diesen globalen Bedingungen gar nicht am Ende sein, weil gerade diese Bedingungen ihn immer wieder hervorbringen. Wenn man sich in der Kritik und auch in der Praxis auf etwas konzentrieren und kaprizieren sollte, dann auf diese Verhältnisse. Autoritäre Charaktere sind nicht Kreationen der Rechten, es ist das gesellschaftliche Dasein, dessen Realitäten schaffende Struktur, die Menschen derart zurichtet. Wer zum Kapitalismus schweigt, hat auch zum grassierenden Populismus wenig zu sagen.

    Was er nicht mochte, waren Immigranten, Arbeiter und Juden, dafür liebte er Autos und Fabriken. Die Rede ist von Henry Ford, einem der großen Pioniere des Automobilismus. Von ihm stammt auch folgender Satz: „Ich habe so lange Autos fabriziert bis ich den Wunsch bekam, nunmehr Menschen zu fabrizieren. “

    Schlechter Stil erscheint als Kompetenz und Führungsstärke

    Der Basti wird’s schon richten. Letztendlich gibt es einen, der sich immer auskennt. Genau diesen Eindruck vermag Sebastian Kurz andauernd zu erwecken. Der Heilland weilt unter uns. Und das ist nicht bloß eine austriakische Provinzposse, in Europa wird dieses zu spät gekommene Heldenlied ebenso inszeniert. Von Bild bis Bolz geht man etwa in Deutschland davon aus, dass es dort auch so einen bräuchte.

    In den Gefilden der universalen Bürgerei

    Kaum ein Begriff hat in den letzten Jahren eine so steile Karriere hingelegt wie der des Bürgers und in seinem Windschatten der des Bürgerlichen. Eine bestimmte Eigenschaft ist zu einer überbestimmten und übereinstimmenden Überzeugung geworden.

    Die Kritik am Kapitalismus führt Marx und Engels zusammen. Ihr großes gemeinsames Ziel ist die europäische Revolution.

    Dass die Tierart Homo Sapiens, die einzige noch lebende der Gattung Homo, sich von der „Bewirtschaftung“ des Lands ernährt, ist recht neu – die letzten drei, vier Prozent der Zeit ihres Bestehens. Inzwischen reicht dieser Zugriff auf die Erde aber schon tief unter den Boden und unter all das, was darauf gepflanzt wird, wächst oder sich darauf und in den Gewässern tummelt, er reicht hinunter auf die Fossilien und Mineralien aus Jahrhundertmillionen vor dem Auftauchen der ersten Exemplare unserer Art.

    Rudolf Anschober als Typus eines Grünen, wie man ihn sich vorstellt

    Fast schon sah man die Hand des Landesvaters fürsorglich auf Rudis Schultern ruhen und leise sagen: Braver Bub. Rudi hatte so gar nichts von einem Revoluzzer, Rudi erledigte seine Aufgaben stets konstruktiv und sachlich, hatte einen Sinn fürs Machbare, eckte selten an. Er war und ist ganz so wie man sich einen soliden Grünpolitiker vorstellt.

    Bürgerliche Höflichkeit hatte jedoch ein ganz anderes Problem: Sie galt nicht für alle. Ihre schützende Wirkung erstreckte sich nicht auf alle Mitglieder der Gesellschaft.