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    Buchbeitrag in: Herrschaft der Angst – Von der Bedrohung zum Ausnahmezustand
    hg. von Hannes Hofbauer, Stefan Kraft, Promedia Verlag, Wien April 2021

    Zu Goethes Gedicht Heidenröslein. Ein literargeschichtlicher Exkurs zur MeToo-Debatte

    Es ist klar, worum es hier geht: Das Röslein steht metaphorisch für eine junge Frau. Ein junger Mann begegnet ihr auf der Heide, also einem einsamen Ort, und will Sex von ihr. Sie sagt entschieden Nein, wehrt sich gegen die Gewalt mit der Wehr, die ihr zur Verfügung steht – stach – und wird trotz ihrer Gegenwehr vergewaltigt.

    Ansätze einer neuen Sozialität entstehen, die sich kritisch zur kapitalistischen Marktwirtschaft stellt. An vielen Stellen bahnen sich neue Verbindungen zwischen Arbeitenden, Konsumierenden und von Arbeit und Konsum indirekt Betroffenen an.

    Für den Mehrheitsmarxismus ist das Ende wichtig, die Ausbeutung, die ungerechte Reichtumsverteilung und der Klassenwiderspruch. Für die Minderheit ist der Anfang wichtig…

    Zur Verwilderung des Denkens im Kontext des ikonischen Komplexes

    Das, was diese Medien zugänglich machen, wird nicht als vermittelt, sondern als real erlebt wahrgenommen, auch wenn man weiß, dass es sich um das Produkt eines Mediums handelt. Man erlebt es als Teil seines Alltags. Das, was man sieht oder hört, vermittelt den Eindruck, dabei gewesen zu sein. Das Verhältnis zur Welt jenseits des Alltags erscheint so als ein unmittelbares, obwohl es in Wirklichkeit medial herbeigeführt wird. Hier geht jede Distanz durchweg verloren, eine Distanz, die für das Denken, die Reflexion von Zusammenhängen gesellschaftlicher Dimension notwendig ist.

    Mein Führerschein sieht aus, als hätte ich im vorhergehenden Jahrtausend eine allzu preiswerte Geschlechtsumwandlung vornehmen lassen; schon das billige Porträtfoto aus dem Automaten vor dem Passage-Kaufhaus macht mich bei jeder Verkehrskontrolle zum Gespött der Kieberei.

    Eine Wortklauberei

    Die Herkunft eines Wortes und die Geschichte seiner Bedeutung helfen nicht selten zu klarerem Verständnis. So bewohnt und verteidigt schon dem Wortsinn nach der „Bürger“, der „Bourgeois“ die „Burg“

    Unser Autor Erich Ribolits ist im Alter von 73 Jahren viel zu früh verstorben. Er war mir ein empfindsamer, selbstkritischer und einfühlsamer Freund, dem ich gern nahegekommen bin. Wie in unserer Lebensweise gar nicht selbstverständlich ist der Fluss seiner Vorlieben und Interessen noch in den Kanälen seines Arbeitslebens gut erkennbar gewesen. Innenarchitekt war ein jugendlicher Berufswunsch, ...

    Wen wundert, dass die Dinge schlecht liegen. Immerhin tummeln sich auf Erden „Milliarden von Menschen, die ständig Wirtschaftswachstum betreiben …“. So jedenfalls dürfe es nicht weitergehen.

    Zum vielfach proklamierten Kollaps des Rechtspopulismus

    Der rechte Populismus ist nicht nur nicht am Ende, er kann unter diesen globalen Bedingungen gar nicht am Ende sein, weil gerade diese Bedingungen ihn immer wieder hervorbringen. Wenn man sich in der Kritik und auch in der Praxis auf etwas konzentrieren und kaprizieren sollte, dann auf diese Verhältnisse. Autoritäre Charaktere sind nicht Kreationen der Rechten, es ist das gesellschaftliche Dasein, dessen Realitäten schaffende Struktur, die Menschen derart zurichtet. Wer zum Kapitalismus schweigt, hat auch zum grassierenden Populismus wenig zu sagen.