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    Ein besonders auffälliges und traurig stimmendes Phänomen während der vergangenen zwei Jahre – neben einer weitgehend staatstragend gewordenen Linken – ist der nahezu vollständige Ausfall junger Menschen, insbesondere Studierender, als kritische gesellschaftliche Kraft.

    Einige Thesen aus wertkritischer Perspektive

    Alle Kriege haben eine Vorgeschichte, und es gibt für sie stets sowohl Anlässe als auch Ursachen. Alle rekonstruierbaren Ursachen und historischen Voraussetzungen, die zum Krieg führen, können aber niemals eine Rechtfertigung für einen solchen sein. Für Krieg kann es niemals eine Rechtfertigung geben. Dies gilt auch und gerade für den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, der seit Ende Februar 2022 die Welt erschüttert und selbst Fachleute und informierte Beobachter des Weltgeschehens, trotz der bekannten Vorgeschichte und der rezenten Eskalationen im Russland-Ukraine-Konflikt, einigermaßen überrascht haben dürfte.

    Ein Pamphlet gegen die Tauschlogik

    Ohne Geld wird getauscht – das ist der Mythos. Zum Beispiel mit Zigaretten in Gefängnissen. So sehr ist uns eingetrichtert worden, dass es ohne Geld nur primitive Tauschwirtschaft geben kann, dass wir uns anderes gar nicht mehr vorstellen können.

    Wir halten Tauschen für eine der natürlichsten Sachen der Welt. Ist es aber nicht. Tauschen koppelt Geben und Nehmen aneinander. Du kriegst nur was, wenn du auch was gibst.

    Von der Offensive im Donbass, der drohenden Kriegserklärung und dem Untergang der „Moskau“: Verfangen in einer Eskalationsspirale, taumeln Russland und der Westen in die Katastrophe.

    Aus aktuellem Anlass: Nachfolgender Artikel stammt aus der dem Jahr 2001 und wurde in der krisis Nummer 24 veröffentlicht. Ich denke, er könnte auch noch heute von Interesse sein, auch wenn der ebenfalls Strafaktion genannte Krieg in der Ukraine ein anderer ist. F.S.

    Draußen ist Krieg und wir reden vom Tausch. Aber vielleicht ist deswegen immer wieder Krieg, weil drinnen der Tausch tobt, das Geld giert und der Wert und seine Werte all unsere Gesellschaften bestimmen und zerstören. Dazu mehr in dieser und in der nächsten Nummer.

    … Für die Menschen in der Ukraine, ob eher russlandnahe oder doch nach Westen ausgerichtet, hatte und hat der Konkurrenzkampf auch nach langen Jahren der Verhandlung keine Perspektiven.

    Ausgewähltes zur Phänomenologie des Netzes

    Den Begriff „Shitstorm“ hätte man gar nicht erfinden müssen, würde man das Wort „Posting“ nur richtig abteilen: Postings sind POstings.

    Seit dem 24. Februar 2022 wird nicht nur in der Ukraine gebombt und geschossen, sondern es brechen auch über Generationen mühsam aufgebaute geistige Gebäude, mühsam gewonnene Einsichten und Weltsichten wie Kartenhäuser zusammen. Gerade noch eben wussten viele, dass die bestehende politische, soziale und ökonomische Ordnung der Welt ein hundertprozentig garantierter Weg ist, unsere planetaren Probleme nicht zu bewältigen und am Projekt der Menschheit zu scheitern.