Für alte Klassenkämpfer, die den Kapitalismus als die unsittliche Veranstaltung der „Herrschenden in Staat und Gesellschaft“ betrachten, handelt es sich bei der „Müdigkeitsgesellschaft“ sicher um starken Tobak. Denn genau von diesem Denkstil, bei dem die moderne Gesellschaft nach alter, in die Zeiten der Französischen Revolution zurückreichender Tradition als das Resultat eines äußeren Herrschens dargestellt wird, setzt sich Byung-Chul Han in dem genannten Essay ab. Wer dagegen, wie es sich meiner Meinung nach gehört, den Kapitalismus als ein automatisch funktionierendes System begreift, mit dem geldverdienenden Subjekt als seinem tragenden Element, kann sich über diesen Versuch einer Zeitgeistdiagnose nur freuen.
Zibechi, Journalist, Publizist und Aktivist aus Uruguay, sieht in den Peripherien der großen Städte eine emanzipatorische Perspektive für Lateinamerika entstehen. Dort bilden für den Kapitalismus überflüssige Menschen seit einem halben Jahrhundert autonome Parallelgesellschaften aus. Eine wichtige Rolle spielen dabei Frauen, vor allem Mütter, die häusliche Logik der Fürsorge und Versorgung auf den öffentlichen Raum des Viertels übertragen.
Wir müssen das agrarpolitische Desaster auf den Äckern tagtäglich mitansehen. Mit Entmonetarisierung als Perspektive dagegen meine ich in diesem Beitrag, die landwirtschaftliche Produktion unabhängiger von Geld und seiner Logik zu gestalten.
Der Kritiker ist also praktizierender Affirmatiker. Mehr als er das System mit seiner Schreibe schädigen kann, arbeitet er ihm durch Alimentierung zu.
Warum Spekulation und Staatsverschuldung nicht die Ursache der Krise sind von Ernst Lohoff/Norbert Trenkle UNRAST Verlag, Münster 2012, br., ca. 250 Seiten Das Buch kann bei uns um 18 Euro bestellt werden. Lieferung nach Zahlungseingang. Porto zahlen wir. Leseprobe aus: Die große Entwertung 2. Die Elementarform des finanzindustriellen Reichtums 2.1 Der doppelte Gebrauchswert des Geldes Keine ...
Die Casting-Show als Krisen-Phänomen? Ernst Blochs Schrift »Erbschaft dieser Zeit« lässt darauf schließen von Tomasz Konicz Der Faschismus kam nicht aus heiterem Himmel über Deutschland. Angefacht von der Weltwirtschaftskrise der frühen 30er Jahre, machten sich in der Weimarer Zeit lange vor der Machtergreifung der Nazis autoritäre und reaktionäre Anschauungen breit, die oftmals gänzlich »unpol...
In regelmäßigen Abständen verkünden Politiker*Innen jedweder Coleur, die Gesellschaft habe „über ihre Verhältnisse“ gelebt. Obwohl häufig gehört, macht diese Redewendung doch stutzig. Dass eine Gesellschaft in der Lage ist, „über ihre Verhältnisse“ zu leben, ist keineswegs selbstverständlich. Kein Mensch und keine Gesellschaft ist beispielsweise dazu fähig, in einem gegebenen Zeitraum mehr zu verbrauchen, als vorhanden ist.
Das Schlagwort von der Demonetarisierung ist ein neuer, schillernder Begriff im emanzipatorischen Diskurs. So ist es nicht verwunderlich, wenn sich schnell Missverständnisse und Abgründe auftun. Einige von ihnen sollen hier diskutiert werden.
Den ersten erinnerlichen Umgang damit hatte ich in zartem Kindesalter: Zwei Sumsi-Mitarbeiter nahmen die Entleerung eines jeden Büchslein vor und der jeweilige Auswurf am Tisch wurde allseits aufmerksam gemustert und taxiert. Da war es feierlich still. Dass ich nun hingeben musste, was doch als überaus wichtig galt, ging mir nur schwer ein. „Sparen“ heißt das, und irgendwann lernten wir die Lektion alle: Das Weniger heute ist das Mehr von morgen.
von Junge Linke gegen Kapital und Nation Bitcoin (BTC) wurde von Satoshi Nakamoto im Jahr 2009 als eine neue elektronische oder besser virtuelle Währung vorgestellt, die ein Äquivalent zum Bargeld im Internet1 sein soll. Anstatt Kreditkarten oder Überweisungen zum Einkaufen im Netz zu benutzen, installiert man eine Software auf seinem Computer, den Bitcoin Client. Dieser erlaubt dann, unter ein...