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    Bemerkungen zu Fabio Vighi und seinen Thesen eines Emergency-Kapitalismus

    Während der Corona-Krise haben einige „wertkritisch“ anmutende Thesen über einen konstitutiven Zusammenhang von finaler Kapitalismuskrise und Corona, insbesondere der im Rahmen der Pandemie installierten Lockdown-Politik, von sich reden gemacht.

    Zur politischen Immunisierung des Pandemieregimes

    Zuweilen konnte man sich in den vergangenen zwei Jahren nur wundern, mit welcher Selbstverständlichkeit der Großteil der Linken davon überzeugt war, mit ihrer vorbehaltlosen Unterstützung der rigorosesten staatlichen Corona-Maßnahmen auf der politisch richtigen Seite zu stehen, auf der linken nämlich. Man habe der Wissenschaft zu folgen, hieß es, es sei ein Gesundheitsnotstand, alles andere sei irrational.

    Wo alle alles wissen, aber niemand darüber reden darf

    Wer über den Pfusch seriös diskutieren will, sollte die Geschichten, die über ihn erzählt werden, vergessen. Das ist selbstvergewisserndes Gerede, das zur Beruhigung der Gemüter dient, um sich den Wirklichkeiten nicht zu stellen. Kursierender Unsinn.

    „Willkommen auf Erden“, heißt es einerseits, andererseits mache ich mir große Sorgen, ob die „SchöneLeichEinstellung“ der WienerinnenWiener Nachbarn nicht weitreichende Folgen haben wird? Georg Kreisler singt nicht ohne Grund „Der Tod, der muss ein Wiener sein“. Wird sich der Ritus von Trauer und Leiden nicht verändern? Könnte es sein, dass die Bestattungsunternehmen plötzlich ganz neue „Hilfeleistungen“ etwa ein „FixundFertig Ablebenspaket“ oder das Spezialangebot „Es wiad a Leich sein“ anbieten? Wie schaut es aus im Leichenschmausgewerbe?

    Erinnerungen an André Gorz

    Meine ursprüngliche Angst vor diesem „Denker“ schwand zunehmend. Nicht zuletzt auch deswegen, weil er mich nie meine sprachlichen oder theoretischen Schwächen und Unkenntnisse spüren ließ. Im äußersten Fall entschuldigte er mich und meinte: „Du hast das wohl vergessen.“

    André Gorz und die Wertkritik

    Mein Vortrag konzentriert sich auf die letzten Schriften von André Gorz und möchte erstens zeigen, wie sich seine Position entwickelt und radikalisiert hat und zweitens welche Affinitäten zur sogenannte Wertkritik festmachbar sind.

    Den Kapitalismus überwinden? Wie soll das gehen? Doch tatsächlich hat die Überwindung bereits begonnen. Die Frage ist nur noch: Wird das Ende barbarisch sein – oder finden wir eine zivilisierte Art des Auswegs?

    Am 9. Februar jährt sich der 100. Geburtstag von André Gorz. Aus diesem Grund erscheinen in den nächsten Tagen auch einige Beiträge von und zu ihm.

    Aktuell liegt der spröde Herbert Kickl sowohl im Ranking des beliebtesten als auch des unbeliebtesten Politikers auf Platz Eins.

    Lesung und Diskussion (Audio-Mitschnitt)

    Die REVOLUTIONSKONJUNKTIVIST*INNEN –
    Lese- und Lötbühne präsentiert: #4 – Wert demontieren!

    Mitschnitt der Veranstaltung in Kooperation mit der Zeitschrift Streifzüge und dem Online-Archiv CONTEXT XXI – mit den Autor:innen Barbara Eder, Franz Schandl, Petra Ziegler und Robert Zöchling (Moderation).