»Die Szene ist rührend«, beginnt der Philosoph Richard David Precht in seinem Buch Die Kunst, kein Egoist zu sein sein Kapitel »Was Geld mit Moral macht«. Gemeint ist zunächst ein ganz ähnlicher Versuch mit 14 Monate alten Kindern, die Erwachsenen helfen, eine Schranktür zu öffnen (Precht 2010: 314ff). Wer möchte, kann sich diese Experimente des Leipziger Max-Planck-Instituts für Evolutionäre Anthropologie im Internet anschauen.1 Doch das mit der dritten Kindergruppe findet sich dort nicht, und offen gestanden: Ich würde es nicht sehen wollen. Es wäre mir zu traurig.
Der Ausdruck Fetisch – „Zauber“ – stammt aus dem Portugiesischen (feitiço , von lat. facticium ) und bedeutet ursprünglich nur: „das Gemachte“, das „Machwerk“. Und in der Tat: Ein Ding wird von den Menschen gemacht, dieses Ding aber, weil es sich ihrer Kontrolle entzieht (insofern es nicht als ein profanes Ding, sondern als ein supranaturales gemacht wird), gewinnt schließlich Macht über sie und unterwirft sich buchstäblich die, die es hergestellt haben.
Was unsere Spezies gerne einer nicht ganz unhübschen Sorte Wühlmäuse unterstellt, betreibt sie selbst mit kollektivem Eifer und selbst/mörderischer Konsequenz. Wir veröden fruchtbare Böden, vermüllen ganze Ozeane, verpesten die Atmosphäre, nehmen die Zerstörung der Lebensräume von Milliarden Menschen in Kauf, wir strudeln uns ab und schlagen mehr oder weniger ambitioniert die Zeit tot. Wir sehen zu, wie wir (unser) Leben vergeuden.
Der sommerliche Schwerpunkt widmet sich dem Verhältnis von Menschen und Dingen. – Der Fetischismus von Ware und Geld hält uns im Griff und fordert umfassend Tribut. Er stiehlt uns unsere Zeit, erschöpft unsere Ressourcen und die des Planeten, er erlaubt uns kaum Atem zu holen. Dienst am Fetisch geht vor gedeihlichem Miteinander.
Viele Schwellenländer befürchten einen Abfluss von US-Kapital aus ihren Märkten. Das lässt die Kurse purzeln.
Mit wenigen Worten hat US-Notenbankchef Ben Bernanke die Finanzmärkte der meisten Schwellenländer in schwerste Turbulenzen geführt. Vergangenen Donnerstag kündigte Bernanke an, die Gelddruckerei »später im Jahr« verringern zu wollen, die die Fed mittels der Aufkäufe von Staatsanleihen (Quantitative Easing) betreibt. Mit der zusätzlichen Liquidität von derzeit rund 85 Milliarden US-Dollar monatlich sollen die Kreditvergabe und somit die Wirtschaft der USA stimuliert werden.
von Karl Marx Im Original zum Einlesen oder auch Wiederlesen
Läuten die Demonstrationen auf dem Istanbuler Taksim-Platz auch das Ende des türkischen »Wirtschaftswunders« ein? Das aufstrebende Schwellenland hatte in der vergangenen Dekade stolze Wachstumsraten beim Bruttoinlandsprodukt (BIP; Wirtschaftsleistung) von durchschnittlich fünf Prozent verzeichnet. Nun zeigen die anhaltenden Proteste gegen Staatschef Recep Tayyip Erdogan und dessen Regierungspartei zunehmend auch ökonomische Effekte. Seit Ausbruch der Auseinandersetzungen am 22. Mai ist der wichtigste türkische Aktienindex, der Istanbul Stock Exchange National 100 Index, bis zum 7. Juni um mehr als 15 Prozent gefallen. Allein am 3. Juni verzeichnete die Börse mit Verlusten von 10,5 Prozent den größten Kurssturz seit März 2003.
Der sommerliche Schwerpunkt widmet sich dem FETISCH Mit Beiträgen von Meinhard Creydt, Lars Distelhorst, Andreas Exner, Dietrich Hoß, Paolo Lago, Emmerich Nyikos, Franz Schandl, Annette Schlemm, Petra Ziegler u.a. Inhaltsverzeichnis Weiterhin gilt: Empfehlt die Streifzüge weiter, verleiht sie, verschenkt sie, abonniert sie! Ganz außerordentlich freuen würde uns Eure Mitgliedschaft im Trafoc...
Dora de la Vega, aktiv in der Solidaritätsbewegung mit Lateinamerika, sprach mit Marcelo Henríquez Kries, dem Sohn des Ärzteehepaares, nachdem bekannt wurde, dass am letzten Mittwoch, den 22. Mai 2013 in Temuco 14 ehemalige Angehörige der Luftwaffe und Unternehmer der Region im Zuge der Ermittlungen zur Ermordung seines Vaters festgenommen wurden.
Positives Denken will jede Klage in eine Zustimmung überführen. Ziel ist die sich selbst steuernde Monade. Das Subjekt ist ein Brutkasten der Suggestion.