3/2001
Franz Schandl, The road to nowhere • Robert Kurz, Der Todestrieb der kapitalistischen Vernunft • Lorenz Glatz, Paranoia gegen Paranoia • Ernst Lohoff, Allmacht und Ohnmacht • Anselm Jappe, Der Kampf der Barbarien • Karl Reitter, „Wer nicht für uns ist, ist gegen uns“ • Karl-Heinz Wedel, Freiheit und Zerstörung • Gerold Wallner, Dieu reconnatra les siens • Robert Kurz, Mujahidin des Wert • Roswitha Scholz, Identitätslogik und Kapitalismuskritik • Amir Assadi, Wertkritik contra Wirtschaftsbarbarei • Robert Kurz, Fanta auf Lebenszeit • Ernst Lohoff, Alles auf Kursk • Anselm Jappe, Es gibt noch gute Deutsche • Holger Schatz, Angriff der Glücksritter • Erklärungen des Kritischen Kreises und des Cafe Critque zum Bruch • Franz Schandl, Manisch germanisch • Extra: Das kleine Adorare
Artikel aus dem Heft
Streifzüge 3/2001 by Franz Schandl The US administration titles its current crusade "enduring justice". This crusade is no joke, satire or bad film. It is bitter seriousness, dead earnest. In the meantime, the first ground troops have apparently landed. Like infinite justice, enduring freedom can only happen in death. What is enduring is only death, the final liberation from life. Enduring free...
Streifzüge 3/2001 von Franz Schandl Enduring freedom betitelt die US-Administration ihren aktuellen Kreuzzug. Zweifellos, sie meint das so. Es ist kein Witz, keine Persiflage, kein schlechter Film. Es ist bitterer Ernst. Todernst. Andauernde Freiheit kann es ebenso wie infinite justice nur im Tod geben. Andauernd ist bloß der Tod, nichts anderes, nur er meint die endgültige Befreiung, und zwar ...
Streifzüge 3/2001 Franz Schandl Enduring freedom é como, afinal, se chama o novo campeão de vendas da administração dos EUA. Não há dúvida que seja mesmo essa a intenção. Não se trata de uma piada, de nenhuma paródia, de nenhum mau filme. É a sério. E á mortal. Um Domingo destes foi dado o tiro de partida. Tanto como a Justiça infinita, a Liberdade duradoura pode apenas existir na morte. A únic...
A paz existe apenas para além do mercado e do estado.
Streifzüge 3/2001 von Ernst Lohoff So viel Wirres und Irres wie nach den Kamikaze- Volltreffern in New York und Washington haben die gewählten und nicht gewählten Sprecher der demokratischen Weltgemeinschaft selten abgesondert. Immerhin einer der seit dem 11.9. überall kursierenden Phrasen ist etwas abzugewinnen. "Dieser Tag hat die Welt verändert", meinte u. a. Johannes Rau, der Chefpastors de...
Streifzüge 3/2001 von Karl-Heinz Wedel Nach den Anschlägen in den USA bot sich ein ungewohntes Bild: Die einzig verbliebene und hochgerüstete Weltmacht war schutzlos, der Inbegriff von politischer Macht und militärischer Stärke nun plötzlich machtlos, das Symbol wirtschaftlicher Potenz, das World-Trade-Center, nur noch ein rauchender Schrotthaufen. Das bis dahin konkurrenzlose und vor Kraft str...
Streifzüge 3/2001 von Gerold Wallner Als die Titanic unterging, war die Betroffenheit groß; nicht nur, weil das Schiff als unsinkbares Symbol des Fortschritts gegolten hatte, auch nicht, weil die Legende vom heroischen, stoischen, höflichen Sterben der Passagiere der ersten Klasse das comme il faut der Bourgeoisie noch einmal beschwor, sondern vor allem deshalb, weil es der erste Untergang eine...
Streifzüge 3/2001 von Amir Assadi Ich bin ein iranischer Weltwirtschaftsflüchtling, der seit anderthalb Jahrzehnten in Deutschland lebt. Ich habe den islamischen Terror am eigenen Leib erfahren, und vielleicht ist das der Grund meines Entsetzens über die Brutalität der anti-wertkritischen und antideutschen Stellungnahmen im letztem Dossier der Jungle World vom 26. September 2001 (mit Beiträgen ...
Streifzüge 3/2001 von Anselm Jappe Eine bereits 1935 geschriebene Notiz, die sich in Adornos Minima Moralia mit dem Titel Der böse Kamerad findet, veranlaßte den Autor einer sein Objekt permanent dummdreist denunzierenden Adorno-Monographie (Hartmut Scheible, Theodor W. Adorno, Rowohlt 1989) zu einer besonderen Empörung. Adornos spricht dort davon, den Faschismus bereits vorausgeahnt zu haben i...
Während Deutschland nach dem 11. September nationalistisch formiert wird, entdecken Antideutsche den Glamour der bürgerlichen Gesellschaft. Streifzüge 3/2001 von Holger Schatz Nichts wird mehr so sein wie vorher" tönte es einhellig nach den reaktionären Terroranschlägen, und es entstand das spontane Gefühl, dass dieser Satz nicht nur eine Feststellung sei, sondern auch eine Drohung enthalte. We...
Antideutscher Katechismus Streifzüge 3/2001 aufgefunden von Franz Schandl 1. Bisher wurde allerlei geglaubt, es kömmt aber darauf an, uns zu glauben. 2. Nur was geglaubt werden muss, muss nicht bewiesen werden, da es schon a priori gesetzt ist. 3. Die Richtigkeit unserer Kritik manifestiert sich darin, dass sie nicht verstanden werden kann. Sie ist vernünftig, weil sie niemand kapiert. 4. Wenn ...