• Franz Schandl: Obszönität und Reichtum • Dimitré Dinev: Arbeit ist ein magisches Wort • Michael Katzmayr: Wiederentdeckung der Faulheit. Eine Buchbesprechung • Franz Schandl: Vom Einkommen zum Auskommen. Zu Plausibilität und Kritik des garantierten Grundeinkommens • Peter Samol: Wertkritik im Comic • Meinhard Creydt: Kibbuz und nachkapitalistische Sozialstrukturen • Lorenz Glatz: „Code unbekannt“. Zu einigen uncoolen Unzugänglichkeiten des Lebens in der Waren“gesellschaft“ und der Kritik daran • Lorenz Glatz: Strange in Town • Lorenz Glatz: Desillusioniert und doch zusammen? Eine Buchbesprechung • Karl-Heinz Lewed: White Wild West. Bemerkungen zu Matthias Politycki und dem Rassismus und Sexismus der Neuen Mitte • Maria Wölflingseder: Ist die Esoterik auf den Hund gekommen? • Norbert Trenkle: Schizophrene Stimmungslage. Der Populismus der Linkspartei ist das Komplement der neoliberalen Krisenverwaltung • Franz Schandl: Fassadenschau. Inspektionsreisen durch Geschichte und Gegenwart eines doch seltsamen Landes (2. Teil) • Kolumnen: Dead Men Working von Maria Wölflingseder: Ganzheitlich umsorgt / Rückkopplungen von Roger Behrens: Pop und das Authentische / Immaterial World von Stefan Meretz: The next free project
Artikel aus dem Heft
Streifzüge 35/2005 von Franz Schandl Bei diesem Beitrag handelt es sich um ein überarbeitetes und ausgebautes Referat im Zuge eines Forschungsprojekts zum Thema Ethik, das der Autor nach folgender vorgegebener Problemstellung ausgearbeitet hat: Obszönität des Reichtums: Armut als strukturelle Gewalt: Demütigung, Desperados und Rebellen - Ist die Gegengewalt der sozial Chancenlosen ethisch recht...
Streifzüge 35/2005 Franz Schandl Translatio: Dora de la Vega Comencemos en Bello Horizonte. Cada vez que un buen amigo que desde hace algunos años vive en Brasil, visita Austria, necesita acostumbrarse de nuevo al hecho de poder caminar por las calles de noche sin ser molestado. En Bello Horizonte un paseo así es prácticamente imposible. ¿Qué nos dice esto? ¿Qué nos señala la ciudad latinoameri...
Streifzüge 35/2005 von Dimitré Dinev Dimitré Dinevs hochgelobter Roman "Engelszungen" (2003) und sein Erzählband "Licht über dem Kopf" (2005) sind ein ganz besonders schönes Beispiel, dass gute Belletristik nicht nur prall gefüllt ist mit Poesie, sondern auch mit Weisheit. Dinev ist 1968 in Plovdiv, Bulgarien, geboren und aufgewachsen. 1990 robbte er bei Nacht und Nebel, bei Schnee und Kälte mi...
Streifzüge 35/2005 KOLUMNE Dead Men Working von Maria Wölflingseder Woche für Woche steht's in den Karrieren-Seiten des links-liberalen Standard wie's geht. "Jedes Unternehmen sollte seine Mitarbeiter ganzheitlich sehen und jede Unterstützung zuteil werden lassen, damit diese frei, ohne Sorgen für den Beruf arbeiten können", so wird das großangelegte EU-Projekt "Generation E" für berufstätige E...
Kritische Würdigung einer arbeitskritischen Polemik Streifzüge 35/2005 von Michael Katzmayr Was braucht ein Bestseller? Eine launig-ausgefeilte Sprache und ein paar gezielte Tabubrüche, die an den wackeligen Fundamenten unserer Gesellschaft rütteln. Im Fall von Corinne Maier klingt das so: "Das Unternehmen ist am Ende. Man muss den Tatsachen ins Auge sehen: Es ist nicht mehr der Ort des Erfolgs...
Zu Plausibilität und Kritik des garantierten Grundeinkommens Streifzüge 35/2005 von Franz Schandl mit einem Leserbrief von Karl Reitter "I just couldn't function without money. " Ray Davis/The Kinks, Preservation Act 2 (1974) Die Forderung nach dem Grundeinkommen hatte schon einmal Konjunktur. Das war Mitte der Achtziger des vorigen Jahrhunderts. Nun steht es abermals auf der Agenda. Befürworte...
Zwei Comic-Alben eröffnen interessante Einblicke in die Irrungen und Wirrungen der Arbeitsgesellschaft. Streifzüge 35/2005 von Peter Samol Wer sich den gesellschaftlichen Verhältnissen im Kapitalismus mit einer kindlich naiven Grundhaltung nähert, kann zu Erkenntnissen gelangen, die dem unbedarften Normalzeitgenossen schlichtweg entgehen. Ein bekanntes Beispiel dafür ist Hans Christian Andersen...
Streifzüge 35/2005 von Meinhard Creydt Zu dem Dogma, Alternativen zu Konkurrenz, Hierarchie und Privateigentum seien unpraktikabel, bildet der israelische Kibbuz ein lehrreiches Gegenbeispiel. Es zeigt: , Anders arbeiten - anders leben' ist möglich. Ein auf Gemeinschaftsbesitz und -leben und auf Gleichheit des realen Pro-Kopf-Einkommens orientiertes Projekt und eine deutlich weniger hierarchisc...
Zu einigen uncoolen Unzugänglichkeiten des Lebens in der Waren“gesellschaft“ und der Kritik daran
Streifzüge 35/2005 von Lorenz Glatz Weitermachen Hinten braust unter der Brücke auf acht Spuren der Highway. Oben schieben sich auf der Avenue die Autos über die Brücke, darüber dröhnt auf angerostetem Tragwerk die Subway durch Queens. Hin und her zwischen Arbeit und Freigang. Dazwischen stehen auf beiden Seiten ebenerdig und abgeblättert zwei Reihen Geschäfte, und emsige Straßenhändler auf dem...
Streifzüge 35/2005 von Lorenz Glatz Was ein Mensch schreibt, sagt anderen nicht selten mehr und anderes, als er selbst zu schreiben meint. Als Reinhard Federmanns Roman "Chronik einer Nacht" 1950 als Fortsetzungsgeschichte im mittlerweile längst verblichenen Zentralorgan der SPÖ, in der Arbeiterzeitung, erschien, sagte er nur wenigen etwas. Jedenfalls dauerte es bis zum "Gedenkjahr" 1988, zwölf...
Was kommt nach Freier Software und Wikipedia? Streifzüge 35/2005 KOLUMNE Immaterial World von Stefan Meretz Der deutsche Mathematiker David Hilbert stellte auf dem Welt-Mathematikerkongress von 1900 zehn ungelöste Probleme der Mathematik vor, die er später auf 23 ausweitete. Sie beeinflussten die weitere Entwicklung der Mathematik erheblich. Auf dem Wikipedia-Kongress in Frankfurt/M. im August ...
Bemerkungen zu Matthias Politycki und dem Rassismus und Sexismus der Neuen Mitte Streifzüge 35/2005 von Karl-Heinz Lewed Sie kann einem schon leid tun, die Neue Mitte. Jüngst gab es doch noch alles: die innovativen Kreativ-Jobs im Kultur- und Medienbereich oder anderswo, das nötige Accessoire an expressiven Konsumartikeln und schließlich die Event- und Kulturindustrie, mit deren Hilfe ganz indi...
von Maria Wölflingseder In den letzten 25 Jahren hat es die Esoterik-Bewegung glänzend geschafft, mittels völlig verquerer Denkkapriolen die unmenschlichen Verhältnisse schön zu phantasieren. Diese intellektuellen Mucken haben aber auch die Blut-Hirn-Schranke der Allgemeinheit ohne Hindernisse passiert. Die Zauberwörter lauten: Positives Denken, Yin und Yang, ganzheitlich, spirituell u. v. a. A...
Streifzüge 35/2005 KOLUMNE Rückkopplungen von Roger Behrens Madonna steht auf der Bühne in London und spielt für oder gegen die G8 und Hunger: das größte Konzert der Welt, für oder gegen das im Pop-Universum letzte Problem: Hunger. Wir sind im Hyde Park beim Live-8-Spektakel, 2. Juli 2005. Zu Madonnas Auftritt wird eine junge Frau aus Äthiopien vorgeführt, die als Kind fast verhungert wäre; sie...
Der Populismus der Linkspartei ist das Komplement der neoliberalen Krisenverwaltung Streifzüge 35/2005 von Norbert Trenkle Der relative Wahlerfolg der Linkspartei wurde bei den Bundestagswahlen vielfach als Normalisierung der deutschen Verhältnisse kommentiert. Endlich habe sich, wie in fast allen anderen europäischen Ländern auch, eine ernst zu nehmende linke Partei etabliert, die Einfluss auf...
Streifzüge 35/2005 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz In Wien hat im September ein Fünfzehnjähriger bei einer Rauferei in der Schule einen Mitschüler mit dem Messer tödlich verletzt. Die Politiker rufen routiniert nach Gewaltprävention und Sicherheitsmaßnahmen, in Der Standard klagt ein Journalist die "allgegenwärtige Mediengewalt" an, "die Sorte halbrealistischer Darstellungen, wo es nur um...
Streifzüge 35/2005 2000 Zeichen abwärts von Lorenz Glatz Der "Passagengouverneur" unterm Opernring hat die Obdachlosen schon aufgeweckt; die sind jetzt beim Frühstück mit der Doppelliterflasche. Weiter hinten redet der erste Junkie Passanten an. Die hasten vorbei, jeder zu seinem Geschäft - Verkauf, Verwaltung, Versicherung, Finanzen heißt das hier in der City. Die Rolltreppen rauf oder runter ...
Streifzüge 35/2005 KOLUMNE Unumgänglich von Franz Schandl Im Wirtschaftsblatt, dem Handelsblatt für Österreicher, nimmt man sich kein Blatt vor den Mund. "Wir müssen lernen, jemandem einen Todesstoß zu versetzen." Das behauptet Christine Bauer-Jelinek, ihres Zeichen Wirtschaftscoach und Gründerin eines "Instituts für Macht-Kompetenz" in der Ausgabe vom 23. Juli 2005. Es ist nicht zu übersehen, ...