von Andreas Wally
Ein Freund hat meiner Frau erzählt, dass er seine Zecken-FSME-Immunität oder so hat überprüfen lassen, als die „Auffrischung“ seiner Impfung angestanden ist. Das kostet die Hälfte der Impfung. Es hat sich rentiert, er ist noch ein paar Jahre immun. Meine Frau ist in Sachen Vorsorgemedizin sehr gewissenhaft. Aber sie hat es so gemacht wie der Freund. Gleichzeitig mit der jährlichen Gesundenuntersuchung. Als sie zur Besprechung der Befunde beim Hausarzt war, hat der wegen des noch fehlenden Immunitätsbefunds im Labor angerufen und meine Frau dann gleich geimpft. Am nächsten Tag kam der Befund mit der Post – sie ist mindestens noch weitere fünf Jahre immun. Ein Irrtum? Die Vorzimmerdame jedenfalls hat das Geld für die Impfung umgehend retourniert. Nach ein paar Tagen kam ein Brief vom Doktor. Er will das Geld zurück, die Impfung sei zur Sicherheit notwendig.
Ich bin ein Medizinmuffel. Aber weil ich meinem Tod um mindestens dreißig Jahre näher bin als meiner Geburt, folge ich meiner Frau zum Jahrescheck. Auch meine Zeckenempfindlichkeit hab ich da gleich überprüfen lassen. Schließlich hab ich lediglich einmal vor so zwanzig Jahren die erste Teilimpfung bekommen. Damit sie mich nicht für blöd oder grob fahrlässig halten, sag ich: ich bin vor acht Jahren geimpft worden. Der Befund sagt: Ich bin immun. Einfach so. Die Hausärztin (wir haben gewechselt) sagt: Aber nächstes Jahr wird es doch Zeit zu impfen. Hab ich Recht, wenn ich das Gefühl hab, da geht es nicht bloß um meine Gesundheit, da sind auch höhere Werte mit im Spiel?