von Franz Schandl
Es könnte schon sein, dass das eigentlich fad ist, das mit dem Gebrauchswert. Schon einen solchen Titel auf das Cover zu drucken, lässt einen altvaterisch erscheinen. Das sind wir zweifelsohne und gerade deswegen wiederum auch nicht.
Wir sind unbelehrbar.
Das Dechiffrierungsprogramm aller gesellschaftlichen Werte und ihrer fetischistischen Selbstverständlichkeiten hat nach wie vor seinen Reiz. Die Geilheit scholastischer Exegese, die nichts anderes ist als Transformationskunde in den Eingeweiden, möge man uns nicht nur nachsehen. Ab und zu brauchen wir das, und den geschätzten Leserinnen und Lesern sollten die seltsamen Ergebnisse nicht vorenthalten werden. Sie sollten sich vielmehr durchaus darauf einlassen. Nachher geht es ihnen zwar nicht besser, aber die Ahnung über die gesellschaftlichen Zustände und das Staunen über deren Verrücktheit wird größer. Die Dosis ist heftig, aber erst sie bringt das Delirium so richtig in Schwung.
Diese Nummer könnte durchaus Roman Rosdolsky (1898-1967) gewidmet sein. Wir haben ihm einiges zu verdanken, nicht nur die Differenzierung in einen exoterischen und einen esoterischen Marx. Seinen wegweisenden Aufsatz zu unserem Thema haben wir hier (erstmals nach vielen Jahren) wieder publiziert. Ohne Rosdolsky wäre die Ausgabe nicht so geworden wie sie ist.
Die Dynamik der Frage jedenfalls war keineswegs zu unterschätzen. „Es gibt keine Landstraße für die Wissenschaft, und nur diejenigen haben Aussicht, ihre lichten Höhen zu erreichen, die die Mühe nicht scheuen, ihre steilen Pfade zu erklimmen.“ (MEW 23, S. 31) Zu Marx planen wir übrigens im nächsten Sommer einen eigenen Schwerpunkt und sind schon gespannt, was dabei rauskommt. Ausgereizt ist der noch lange nicht.
Das nächste Mal wird es dafür wieder um eine Spur profaner, da geht es um die Arbeit und wie wir sie loswerden könnten, ohne in der kapitalen Arbeitslosigkeit zu landen.