Bärbel Danneberg: Eiswege. REZENS

Nach dem Suizid des Partners zurück ins Leben. Mit Totentanz-Bildern von Herwig Zens. Promedia Verlag 2012, 176 Seiten, ca. 17 Euro

Die Journalistin Bärbel Danneberg, seit 2003 in Pension, hat ein sehr persönliches Buch über den Tod geschrieben. Nach 23 gemeinsamen Jahren hat sich ihr Lebensgefährte Julius Mende 63-jährig sechs Tage nach der Diagnose Krebs das Leben genommen. Das war vor über fünf Jahren.
Der erste Teil, der von den sechs Tagen vorm Tod handelt, und der dritte, in dem es um Bärbels langen Weg zurück ins Leben geht, sind in der ersten Person geschrieben. Den zweiten Teil, in dem die unmittelbare Begegnung mit dem Tod, mit dem Verlust ihres Mannes, beschrieben wird, konnte sie nur in der – distanzierteren – dritten Person schreiben.

Im Vorwort heißt es: „Das Unsichtbare sichtbar machen und vom tödlichen Schweigen einer überlebensgierigen Gesellschaft zu befreien, die den Tod als schnell zu entsorgenden Störfall im Getriebe der unerbittlichen Unversehrtheit betrachtet, ist mir ein Anliegen. Ich habe meine persönlichen Erfahrungen mit Zitaten anderer Autorinnen und Autoren verknüpft, die zum Thema Tod, insbesondere zum Suizid, gearbeitet haben, um sichtbar zu machen, wie sehr die ,arrogante Fortschrittsideologie‘ (Jean Ziegler) ,das abendländische Kollektivbewusstsein durcheinander gebracht‘ hat.“

Mit Julius haben Franz Schandl und ich nach der „Wende“ und der Öffnung des KPÖ-Organs viele Jahre lang in der Redaktion der Zeitschrift Weg und Ziel zusammengearbeitet. Und die Streifzüge hat Julius in den Anfangsjahren in vielerlei Hinsicht unterstützt.

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