Walther Schütz


Solche Leute sterben nicht wirklich

von Lorenz Glatz

An Walther Schütz erinnere ich mich nicht wegen dem, was ihn vor mir und anderen ausgezeichnet hat. Walther war nicht spektakulär, er war so was wie Erlebnis und Freude.

Er gehörte zu den Menschen, die sich einfach andern verbunden fühlen. Wir hatten ähnliche Ansichten, auch eine ähnliche Weise, an Fragen heranzugehen. Das aber war es nicht, er „konnte“ und wollte auch mit Leuten, die ziemlich anders dachten und handelten als er. Er war einer, der nicht drauf aus war, zu übertreffen, sondern einer, der sich die Menschen, mit denen er zu tun hatte und zu tun haben wollte, angelegen sein ließ, ob Kirchgänger, Gewerkschafter, Freunde und Familie, Leute von nebenan und radikale Kritiker der herrschenden Lebensweise, wie er selbst einer war, seine Schüler und Studenten, seine Gefährten und Kollegen von Kärnöl und ÖIE und alle, die er unermüdlich zusammenbrachte, mit denen er umging in Eifer, Zorn und Liebe.

Gleichgültig habe ich ihn nie erlebt und eingebildet erst recht nicht. Er hat nicht gelehrt, ohne zu lernen und nicht geholfen, ohne zu wissen, wie sehr er andere braucht. Walter Schütz ist nicht nur dort, wo Walter Schütz drauf steht. Beileibe nicht!

So sind Leute, die Feuer fangen und deren Funke überspringt. Die sterben nicht wirklich.

Walther Schütz hatte eine Ausbildung zum Hauptschullehrer, danach Geographie- und Geschichtestudium. Seit 1989 mit kurzen Unterbrechungen beim ÖIE-Kärnten/Bündnis für Eine Welt in Villach tätig. Verheiratet und Vater von drei Kindern.
Er ist am 7. Juli, erst im 55. Lebensjahr, nach einem schweren Herzinfarkt verstorben. Das Begräbnis findet am Sonntag, dem 15. Juli um 13.00 Uhr im Waldfriedhof in Villach statt.

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