von Petra Ziegler
Die Wettbewerbsideologie der modernen „Leistungsgesellschaft“ durch- und ertränkt unser Dasein. Ihre Freiheit liegt im Rennen aller gegen alle, im Kampf um Verdrängung. Das ist, erst recht in der Krise, tagtäglich offensichtlich.
Gegen die „Abgeschmacktheit, die freie Konkurrenz als die letzte Entwicklung der menschlichen Freiheit zu betrachten“ machte schon Marx deutlich: „Nicht die Individuen sind frei gesetzt in der freien Konkurrenz; sondern das Kapital ist frei gesetzt.“ Via Konkurrenz setzt das Kapital seine Produktionsweise durch, und entsprechend diesem Bedürfnis hat sich auszurichten, wer nicht auf der Strecke bleiben will.
Ein wahrhaft selbst-/mörderisches Treiben. Konkurrenz wirkt auto-destruktiv, vor allem aber zerstört sie uns und unsere existenziellen Grundlagen.
Die Beiträge in diesem Heft analysieren den fraglichen Konnex von Leistung und ökonomischem Erfolg, erläutern das Verhältnis zur Kooperation, vermuten – nicht ohne Grund – einen Zusammenhang zwischen Kampf und re-formierter Herrschaft, erzählen vom Leben und Leiden unter verschärften Bedingungen und dem alltäglichen Irrsinn im Zeichen der Konkurrenz. – Insgesamt ein Plädoyer für deren Ächtung!
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Bevor wir nun zur Lektüre bitten, noch ein Kalendereintrag für 2013: Der zweite Solidarische Ökonomie-Kongress findet vom 22. bis 24. Februar kommenden Jahres in Wien statt.
Die Streifzüge-Redaktion und -AutorInnen beteiligen sich mit etlichen Referaten, Diskussionen und Workshops zum Generalthema „Welt ohne Geld und Warentausch – selbstorganisierte Kooperation“. Zum Beispiel mit „Warum Solidarökonomie mit Geld keine bleiben kann“ und „Was ersparen wir uns, wenn es kein Geld mehr gibt?“
Bis es aber soweit ist, müssen wir Euch wohl oder übel weiter damit belästigen: Wir ersuchen alle AbonnentInnen, den allfälligen Hinweis am Adressenetikett nicht zu übersehen und das Abo rechtzeitig einzubezahlen. Herzlichen Dank!
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