von Lorenz Glatz
„Das gute Leben“ hat Konjunktur. Die Rede davon natürlich und die Bücher, Aufsätze und Videos. Wie meistens, wenn etwas Thema wird: Es schaut damit nicht gut aus in der Praxis bei den allermeisten. Aber bei vielen Darlegungen zum Thema beschleicht mich das Gefühl, da soll sich alles ändern, damit eins so weiter leben kann wie eben noch.
Bloß: So wird es nicht sein. Nur das ist sicher. Für ein gutes Leben geht es ans Eingemachte des Systems, ans Wachstum, ans Geld, an die Arbeit, die Nation, den Staat, das Recht. Was „gutes Leben“ heißen könnte, was sicher nicht, was es davon vielleicht schon gibt und vor allem: wie wir ihm näher kämen – davon ist diesmal im Schwerpunkt des Hefts die Rede, fragmentarisch natürlich, lang und kurz, allgemein und in Streiflichtern, in verschiedenen Textsorten, von verschiedenen Seiten und durchaus widersprüchlich, aber anregend zum Weiterdenken, auch zum Widersprechen, wie wir meinen.
Natürlich hat das Thema auch einen Selbstbezug auf uns und Euch, liebe LeserInnen. Zu uns: Was macht es mit unseren Leben, dass wir die Streifzüge machen? Wenn wir da auf Einigkeit aus wären, dann ginge es uns ausgesprochen schlecht. Für mich, denke ich, gilt: Mein „beschädigtes Leben“ hätte ohne diese Zeitschrift eine Delle mehr. Und es schafft mir ein wenig Wohlbehagen, ein Heft Artikel um Artikel im Entstehen zu begleiten, mitzudenken, zu lektorieren und zuletzt ein neues Heft frisch in der Hand zu halten.
Von uns zu Euch: Vor allem aber freue ich mich über Reaktionen und Kommentare, die zeigen, zu wem wir sprechen, was Ihr zu dem denkt, was wir da schreiben. Lobt uns, kritisiert! Und natürlich: Unterstützt uns, damit wir weitermachen können: Gebt Hefte weiter, macht uns bekannt und wenn Ihr es noch nicht getan habt: Abonniert!
Und für die von Euch mit einem Plus auf dem Konto noch am Ultimo: Ich meine auch Euer Geld. – Spendet, werdet „Trafos“, erhöht Euren Beitrag! Das wäre auch eine kleine Delle weniger für Euch. Versprochen.