von Andreas Exner
Ökologen thematisieren die Grenzen des Wachstums ebenso wie viele Linke. Doch während die einen bloß stofflich-energetische Grenzen sehen, wollen die anderen nur Grenzen des Werts und Mehrwerts erkennen. Tatsächlich sind beide Positionen integriert zu betrachten, um die Perspektiven des Kapitalismus und einer Alternative richtig einzuschätzen.
Ganz offensichtlich ist der Kapitalismus auf Wachstum aus. Geht es dabei um mehr Waren, also um Güter und Dienste für den Markt? Dem widerspricht, dass die Ware als Ding oder Leistung den Kapitalisten gar nicht interessiert. Weder lässt er für seine persönlichen Leidenschaften produzieren noch für konkrete Bedürfnisse seiner Mitwelt, sondern eben Waren.
Die Ware ist in zweierlei Hinsicht formbestimmt. Sie ist ein Gut oder Dienst mit einem Preis. In Begriffen gesagt, die Marx von den klassischen Ökonomen übernimmt: sie ist ein bestimmter Gebrauchswert von spezifischem Nutzen; andererseits jedoch abstrakter Wert, der sich im Tauschwert darstellt. Als Gebrauchswert steht sie lediglich mit der jeweiligen Nutzerin in Beziehung. Was der einen nützlich, kann für die andre nutzlos sein. Sie muss irgendein spezifischer Gebrauchswert sein für irgendwen, der zahlen kann. Als solcher aber ist sie zugleich und für alle in gleicher Weise etwas anderes: Wert. Die Gebrauchswerte sind heterogen, der Wert ist im Gegensatz dazu eine homogenisierende Qualität.
Wertgröße, Mehrwert und kapitalistische Produktivität
Als Springpunkt seiner Analyse bezeichnet Marx die Unterscheidung von konkreter und abstrakter Arbeit. Während die konkrete Arbeit Gebrauchswerte erzeugt, bildet die Substanz des Werts die abstrakte Arbeit. Mit abstrakter Arbeit ist nicht gemeint, dass Arbeit im Kapitalismus sehr häufig monoton ist. Vielmehr drückt der Begriff auf paradoxe Weise aus, dass als Substanz des Werts nur eine abstrakte Gleichartigkeit von „Arbeit als solcher“ in Frage kommt. Damit abstrahiert abstrakte Arbeit von jeder konkreten Bestimmung einer Tätigkeit, von Unterschieden in Geschick, Qualifizierungsniveau und Kompliziertheit konkreter Arbeit.
Nur abstrakte Arbeit, die gesellschaftlich durchschnittlich notwendig ist, um eine zahlungsfähige Nachfrage nach einer bestimmten Ware zu befriedigen, bildet Wert. Aus der Gleichsetzung aller Waren als Produkte abstrakter Arbeit folgt, dass sich die Wertgröße einer Ware als Durchschnitt über alle Waren der betreffenden Sorte ergibt.
Abstrakte Arbeit ist freilich nicht anhand der Zeitdauer und Intensität der Verausgabung von Arbeitskraft zu messen. Abstrakte Arbeit kann nur in abstrakter Arbeitszeit „gemessen“ werden. Es ist nicht möglich, abstrakte Arbeit, also jenen Teil der konkreten Arbeit, der als gesellschaftliche Arbeit anerkannt wird, durch die Uhrzeit zu „messen“. Dies geschieht allein über den Tausch, mittels des Geldes.
Nur abstrakte Arbeit schafft Wert. Sie ist mithin die einzig denkbare Quelle von Mehrwert, das innere, allein auf theoretischem Wege sichtbare Band der empirisch so verschiedenen Einkommensquellen Unternehmergewinn, Zins, Dividende und Grundrente. Den Mehrwert bildet folglich unbezahlte Arbeitszeit – jene Arbeitszeit, die über die für die Reproduktion der Arbeitskräfte notwendige Arbeitszeit hinausgeht. Abstrakte Arbeit bildet Wert, abstrakte Mehrarbeitszeit den Mehrwert.
Der Kapitalismus schafft vergrößerte Warenmengen und auf immer größerer Stufenleiter akkumulierten Wert. Dies jedoch nicht durch Reproduktion unter denselben Bedingungen, sondern im Verlauf ständiger Revolutionierung der technischen und sozialen Verhältnisse und ihrer Verbindung, der Technologie. Führt die technisch-soziale Revolutionierung dazu, dass mit weniger Arbeit mehr Ware hergestellt werden kann, dann wächst zwar sinnlich-konkreter Reichtum, also Gebrauchswert im Verhältnis zur Arbeitszeit. Eine Aussage hinsichtlich der kapitalistisch einzig anerkannten Reichtumsform, des Werts, ist damit aber noch nicht gemacht.
Die Bedingungen des Kapitalwachstums macht erst eine Theorie begreiflich, die den Inhalt der gesellschaftlichen Form „Wert“ benennen kann. Denn die Steigerung der Produktivität im Kapitalismus ist als eine Vergrößerung des Mehrwerts bestimmt. Mehrwert kann entsprechend seinem sozialen Gehalt, abstrakter Arbeit, auf zwei Arten gesteigert werden: entweder durch Ausdehnung und Intensivierung der Arbeit, was Marx die Produktion absoluten Mehrwerts nennt; oder durch Entwertung der Konsumtionsmittel der Lohnabhängigen, durch Steigerung relativen Mehrwerts. Je weniger die Lohnabhängigen für sich arbeiten müssen, desto länger können sie für den Kapitalisten arbeiten, auch wenn Länge des Arbeitstags und Intensität der Arbeit unverändert bleiben.
Der Fortschritt in der Produktivität der Arbeit bedeutet für den einzelnen Kapitalisten einen Konkurrenzvorsprung – sein Motiv für den Einsatz neuer Maschinen ist, die Ware unter ihrem gesellschaftlichen und über ihrem individuellen Wert verkaufen zu können. Ersteres schafft einen Konkurrenzvorteil, zweiteres Extraprofit.
Gesamtgesellschaftlich steigert dies den Mehrwert in dem Maß, wie die Entwertung die Konsumgüter der Arbeiterklasse erfasst.
Bestimmt abstrakte Arbeitszeit die Wertgröße einer Ware, so bedeutet Reduktion der Arbeitszeit bei gleichbleibender Warenmenge notwendig eine Verbilligung der einzelnen Ware. Produktivitätssteigerung im Sinn einer Steigerung der sinnlich-konkreten Warenmenge, die eine Einheit abstrakter Arbeit erzeugt, hat daher den paradoxen Effekt, dass der abstrakte Reichtum pro Ware abnimmt, während der sinnlich-konkrete Reichtum zunimmt. Es wird mehr freie Zeit ermöglicht, doch die Summe von in der Ware wiedererscheinenden Lohnkosten und zugesetztem Neuwert, das Wertprodukt also, sinkt.
Die Entwicklung der Mehrwertmasse
Claus-Peter Ortlieb (2008) zeigt, dass bei wachsender Produktivität der Mehrwertanteil im Produkt ab einer bestimmten Mehrwertrate abnimmt. Bei einem großen Verhältnis von Mehrwert m zu Preis der Arbeitskraft v, das heißt einer hohen Mehrwertrate (m/v), senkt die Produktivitätssteigerung den Gesamtwert der Ware stärker als sie den Mehrwert erhöht. Ortlieb schließt daraus, dass die gesamtgesellschaftliche Mehrwertmasse m nach Erreichen dieses Umschlagspunktes abschmilzt. Und er meint, der Umschlagspunkt sei überschritten. Als Anhaltspunkt dafür dient ihm die Lohnquote (Lohn/Profit bezogen auf das Volkseinkommen) für Deutschland.
Offen bleibt, ob er diese als Maß der globalen Mehrwertrate heranzieht oder nur für die Mehrwertproduktion des in Deutschland engagierten Kapitals. Der Rückschluss von einer nationalen auf die globale Mehrwertrate jedenfalls wäre problematisch. Man muss erwarten, dass die Mehrwertrate in hoch industrialisierten Regionen entsprechend der höheren Produktivität, Intensität und Kompliziertheit der Arbeit größer ist als an der Peripherie. Eine Arbeitsstunde komplizierter Arbeit eines Angestellten in Deutschland gilt als ein Vielfaches einfacher Arbeit von Näherinnen in türkischen oder vietnamesischen Sweatshops.
Ortlieb verfolgt mit seiner Argumentation den Anspruch, „die finale Krisendynamik“ des Kapitalismus, die er im Theorem der abschmelzenden Mehrwertmasse begründet sieht, „mit der … Tendenz des Kapitals zur Umweltzerstörung in Beziehung zu bringen“ (S. 1). Die Problematik dieser Argumentation ist nicht darin zu sehen, dass das Kapital – wie schon häufig festgestellt – die Umwelt zerstört. Auch nicht darin, dass der Wert einer einzelnen Ware mit fortschreitender Produktivität der Arbeit beständig sinkt. Vielmehr wird ihre Voraussetzung der kapitalistischen Realität nicht gerecht. So stellt das Abschmelztheorem zwar richtig fest, dass nach dem Umschlagspunkt der Anteil des Mehrwerts am Wert einer einzelnen Ware bzw. stofflichen Einheit sinkt. Über die Mehrwertmasse insgesamt aber, und genau darum geht es, ist damit noch nichts gesagt.
Konstante Qualifikation der Arbeitskräfte, Arbeitsintensität und Länge des Arbeitstags vorausgesetzt, ergibt eine bestimmte Zahl an Arbeitskräften, die unter dem Kommando des Kapitals arbeiten, immer dieselbe Menge abstrakter Arbeit. Dass angesichts dieser Faktoren die Menge abstrakter Arbeit weltweit abnimmt, erscheint unwahrscheinlich, wäre jedenfalls empirisch erst einmal plausibel zu machen.
Juliet B. Schor etwa weist dagegen für die USA nach, „dass nicht nur mehr Menschen arbeiten, sondern dass diese mehr arbeiten“ (1991, S. 29). Sie belegt auch eine zunehmende Intensität der Arbeit in den 1980er und 1990er Jahren. Zumindest der Intensivierungstrend ist sicherlich verallgemeinerbar. Stefan Krüger gibt an, dass sich das Arbeitsvolumen in Deutschland seit den 1950er Jahren reduziert, allerdings: „Die Veränderung des Verhältnisses von einfacher Arbeit zugunsten komplizierter Arbeiten sowie die internationale Höhergewichtung der nationalen Gesamtarbeit sind unter diesen Bedingungen für die Zunahme der gesamtwirtschaftlichen Wertgröße verantwortlich“ (2007, S. 135).
Trotz steigender Produktivität durch Einsatz neuer Maschinen wird Arbeitskraft in Summe nicht notwendig wegrationalisiert, da sie zugleich durch Erweiterung der produktiven Kapazität erneut nachfragt wird. Die Akkumulation des Kapitals weist nicht nur einen Rationalisierungseffekt, sondern auch eine Beschäftigungswirkung auf. Erst das Verhältnis beider Momente ergibt die Gesamtnachfrage nach Lohnarbeit.
Dass der Beschäftigungseffekt tendenziell überwiegt, zeigt sich unter anderem daran, dass sich Produktivitätssteigerungen nicht zwingend in mehr Freizeit umsetzen. Nach Anschaffung neuer Maschinerie erweitert sich weder für den einzelnen Arbeiter noch für die Gesellschaft die arbeitsfreie Zeit, sondern der Warenausstoß, oft noch begleitet von einer im technologischen Paradigma des Kapitalismus begründeten Verdichtung der Arbeit durch erhöhte Kontrolle der Arbeitenden. Die Mehrwertmasse wächst dann im Ganzen.
Die Ursache dieser perversen Dynamik, die gern mit einer Tretmühle verglichen wird, liegt in der Logik des Werts und seiner Verwertung begründet. Neue Maschinerie verbilligt die einzelne Ware nicht nur, sie erlaubt auch einen größeren Warenausstoß pro Zeiteinheit. Ein Kapitalist, der diese Kapazität nicht ausnutzt, ist erstens gegenüber der Konkurrenz im Nachteil und verstößt zweitens gegen das einzig sinnvolle Ziel kapitalistischer Produktion, nämlich die Maximierung von Mehrwert. Der Zwang der Konkurrenz wird noch verschärft, je teurer die einzelne Maschine ist und je rascher die Modernisierung insgesamt verläuft. Denn jede Investition bedeutet ein Risiko. Je rascher die neue Maschinerie ihren Wert auf die Waren überträgt, desto eher ist ihr eigener Wert wieder eingespielt.
Das Abschmelztheorem ist zuerst von Robert Kurz in den 1980er und 1990er Jahren formuliert worden, um die Krise des Fordismus zu erklären, und es lieferte ihm die Basis, um eine „Endkrise“ des Kapitals zu prognostizieren. Das Abschmelztheorem behauptet also empirische Relevanz. Diese muss jedoch darüber hinausgehen, Phänomene wie Arbeitslosigkeit, den Bedeutungsgewinn der Finanzmärkte oder Wachstumsschwäche zum Beweis dafür zu erklären, dass die Reduktion der Mehrwertmasse dahinter steckt. Denn für eine Erklärung dieser Phänomene bieten sich verschiedene marxistische Theorien an. Ortlieb hat den Mechanismus des Abschmelzens der Mehrwertmasse präzise formuliert, erst eine empirische Prüfung aber erlaubt, seine Relevanz richtig einzuschätzen.
Gemäß dem logisch unterschiedlichen Status von Wert- und Geldgrößen ist es nicht möglich, die gesamtgesellschaftliche Mehrwertmasse m mit der Profitmasse p gleichzusetzen. Allerdings müssen sich beide Größen gleichsinnig, in gleicher Richtung und mit derselben Geschwindigkeit entwickeln. Andernfalls könnte die Profitmasse zunehmen, obwohl die Mehrwertmasse abnimmt, und umgekehrt – ein unsinniger Gedanke, da Mehrwert die soziale Substanz des Profits, nämlich die Menge unbezahlter abstrakter Arbeit, darstellt.
Ortlieb selbst wendet deshalb ein Verfahren an, worin er die Mehrwertrate (m/v) durch die Lohnquote (Lohn/Profit im Volkseinkommen) indiziert. In gleicher Weise lässt sich die Entwicklung der Mehrwertmasse m durch die Profitmasse p indizieren. Es zeigt sich anhand üblicher Statistiken, dass die Lohnquote in den OECD-Ländern seit den 1970er Jahren sinkt (z.B. Husson 2008). Bereinigt man die Lohnquote um die steigende Zahl von Lohnabhängigen, sinkt sie noch stärker. Nachdem das monetäre Gesamtprodukt als Summe der Abschreibung von konstantem Kapital c (Maschinen usw.), neu zugesetztem c, Mehrwert m und variablem Kapital v (Löhne) gewachsen ist, wie vom Wachstum des BIP indiziert, so wuchs folglich auch die Profitmasse in den Jahren vor der gegenwärtigen Krise. Bei zugleich sinkender Lohnquote (vergrößertem Profitanteil am Volkseinkommen) sogar umso stärker.
Empirisch gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Mehrwertmasse vor dem Krisenausbruch 2007 schrumpfte. Stefan Krüger etwa zeigt, dass in Deutschland die Profitmasse seit der Mitte der 1990er Jahre zwar langsamer wächst als noch in den 1980er Jahren, nicht aber, dass sie abnimmt (2007, S. 138). Natürlich sinken in der aktuellen Krise die Profitrate (nicht unbedingt die Mehrwertrate) und die Mehrwertmasse – das bestimmt diese Situation ja gerade als eine der Krise. Doch wurde die Krise nicht durch ein Abschmelzen der Mehrwertmasse verursacht. Ihre Ursachen reichen vielmehr bis an das Ende der 1960er Jahre zurück und ordnen sich in ein langfristiges Muster von Überakkumulationskrisen, die im Verlauf der rund 500-jährigen Geschichte des Kapitalismus tiefe Brüche seiner Entwicklung markierten, ein (Arrighi 1994).
Produktivität, Mehrwertmasse, Akkumulation
Die Profitrate p’, in Wertgrößen ausgedrückt, ergibt sich aus Mehrwert m zur Summe aus konstantem Kapital c (Maschinen, Rohstoffe) und variablem Kapital v (Löhne). Wächst c im Zuge des Produktivitätsfortschritts durch Maschineneinsatz, so fällt unter Umständen p’. Allerdings wirkt die Steigerung der Produktivkraft auch auf den relativen Mehrwert. Sofern steigendes c mit sinkendem v einhergeht, indem die Produktionszeit der Konsummittel der Lohnabhängigen sinkt, so nimmt der Mehrwert m zu. Die Profitrate p’ kann dann, je nach dem Verhältnis der Änderungen von c und v, steigen oder konstant bleiben.
Tatsächlich wuchsen die Sachkapitalkosten seit dem Zweiten Weltkrieg. Zwar verbilligten sich parallel dazu auch die Konsummittel der Lohnabhängigen, doch gewinnt die Verteuerung des maschinellen Apparats ab dem Ende der 1960er Jahre die Oberhand. In dieser Periode beginnt ein Abfall der Produktivitätssteigerung, was die Balance der beiden Tendenzen zusehends stört. Dieser zeigt sich in einer sinkenden monetären „Kapitalproduktivität“ (Output/Sachkapital): Mehr Maschinerie ergibt immer weniger zusätzlichen Output. Eine Steigerung des Profitanteils am monetären Output (Profitquote) durch Lohnsenkung bricht sich anfangs der 1970er Jahre an der Stärke der Gewerkschaften. Nur jene hätte die Profitrate stabilisieren können.
Armstrong et al. umreißen den Ursachenkomplex für den Profitratenfall wie folgt: „Sinkende Produktivitätszuwächse der Mechanisierung, Schwierigkeiten, die Arbeitsorganisation produktiver zu gestalten und die Arbeitsintensität zu erhöhen, steigende Rohstoffkosten, der internationale Kostensenkungswettbewerb und insbesondere der rasche Anstieg der Investitionskosten spielten wahrscheinlich alle eine gewisse Rolle“ (1991, S. 184).
Die Profitrate ist das Maß für die Verwertung des Kapitals. Weil das Kapital seine Verwertung maximiert, ist die Profitrate sein Erfolgsmaß. Bei sinkenden Profitraten nimmt der Anreiz zu investieren folglich ab. Während die Profitrate die entscheidende Größe für das Investitionsklima darstellt, ist die Profitmasse von maßgeblicher Bedeutung für den grundsätzlich möglichen Umfang der Investitionen. Diese finanzieren sich gesamtgesellschaftlich allerdings nicht nur aus der kreditär umverteilten Profitmasse, sondern auch über Kredit, den die Banken ex nihilo „schöpfen“. Die stofflich-energetischen Möglichkeiten der Akkumulation gegeben, beschleunigt das Kreditsystem daher die Expansion des Kapitals über das durch die Reinvestition der Profitmasse mögliche Niveau hinaus. Wie Glyn et al. (1991, S. 83ff.) zeigen, erklärt die Profitrate statistisch besser als die Entwicklung der Profitmasse den Umfang der Investitionen. Es verwundert daher nicht, dass der Fall der Profitraten zu Anfang der 1970er Jahre auch die Investitionen nach unten zieht.
Parallel zur ökonomischen Krise entwickeln sich politische Krisentendenzen. Zum einen erodiert der gesellschaftliche Konsens des Fordismus, der die Grundlage für eine steigende Verdichtung der Arbeit und eine die Akkumulation stabilisierende produktivitätsorientierte Lohnpolitik gebildet hatte. Zum anderen stehen die USA vor der Herausforderung verstärkter internationaler Konkurrenz. Zu Beginn der 1970er Jahre löst sich deshalb auch die US-dominierte internationale Wirtschaftsregulation des Bretton-Woods-Systems auf.
Dem langfristigen Muster von Hegemonie- und Akkumulationskrisen im kapitalistischen Welt-System entsprechend, versucht der ökonomisch und politisch angegriffene US-Hegemon seine Vormachtstellung durch den Aufbau einer finanziellen Vorherrschaft zu sichern. Dies gelingt mit dem Wechsel zu einer neoliberalen Politik. Eckdaten dafür sind 1979, als Paul Volcker, Chef der US-Zentralbank, das Zinsniveau drastisch anhebt und Margaret Thatcher die britische Regierung übernimmt, sowie 1981, das Jahr des Amtsantritts von US-Präsident Ronald Reagan. Dieser Wechsel kombiniert die fortschreitende Liberalisierung der sich globalisierenden Finanzmärkte mit einer restriktiven, anti-inflationären Geldpolitik und einer Steigerung des absoluten Mehrwerts.
Die keynesianische Strategie des deficit spending versagt in den 1970ern, weil der Fall der Profitrate nicht aus unausgelasteten produktiven Kapazitäten, sondern aus den steigenden Sachkapitalkosten bei verlangsamtem Produktivitätswachstum resultiert. Nicht die Nachfrage, das Angebot ist das Problem. Die keynesianische Krisenreaktion verzögert jedoch den Angriff des Kapitals auf die Arbeiterklasse: Im Setting des Korporatismus führt der Kampf um den Wert bei rückläufigem Wachstum zu steigender Inflation.
Die neoliberale Wende macht mit dem fordistischen Sozialpakt endgültig Schluss. Dafür ist die Verbindung zweier Entwicklungen wesentlich. Erstensstoppt die Anhebung der Zinsen in den USA die Inflation und begünstigt zugleich Vermögensbesitz gegenüber warenproduktiven Investitionen. Dies stellt die Wettbewerbsfähigkeit der USA auf einer neuen Ebene, als einen Hafen für das sich globalisierende Geldkapital, wieder her. Die anschließende Schuldenkrise der Dritten Welt ermöglicht dem globalen Norden den Zugriff auf die Ressourcen des Südens vermittels der Strukturanpassungsprogramme des IWF zu verstärken. Der Zwang zu Exporten für Devisen senkt die Rohstoff- und Energiepreise.
Zweitens schnürt die Restriktion der Kreditvergabe den grenzproduktiven Kapitalien die Luft ab, unrentables Kapital wird entwertet. Zugleich schnellt die Arbeitslosigkeit in die Höhe. Die Gewerkschaften müssen sich deshalb von den Bastionen des Booms der 1960er Jahre endgültig zurückziehen. Damit ist der Boden für einen Angriff auf die Löhne und eine Verdichtung der Arbeit bereitet. Die Reallöhne bleiben hinter dem Wirtschaftswachstum zurück, Steuern auf Vermögen und Kapitaleinkommen werden gesenkt, Sozialleistungen gekürzt. All dies führt zu einer Erhöhung der Mehrwert- und Profitmasse (nach Steuern).
Diese zwei Entwicklungen ergeben das finanzdominierte Akkumulationsregime der neoliberalen Periode. Darin schließt sich die Orientierung am Shareholder-Value, die Drohung mit der Exit-Option und der Wettbewerb der Währungsräume mit einer verschärften Ausbeutung der Arbeitskraft zusammen. Die Profitrate steigt in der Folge wieder an, Wirtschaftswachstum und Akkumulationsrate allerdings verharren auf relativ niedrigem Niveau (Husson 2004, 2008).
Die Profite, die der Warenproduktion entspringen, werden in abnehmendem Ausmaß in diese reinvestiert und fließen in vermehrtem Umfang in finanzielle Anlagen. Die USA fördern die Bildung spekulativer Blasen, denen aufgrund der sich erholenden Profitrate enorme finanzielle Mittel zuströmen. Die Überakkumulation von Geldkapital und die steigende Staatsverschuldung bilden eine Push-and-Pull-Situation: die Staaten sind aufgrund rückläufiger Investitionen in die Warenproduktion, die zu steigender Arbeitslosigkeit und sinkenden Einnahmen führen, gezwungen, Geldkapital am Finanzmarkt nachzufragen (Pull), das davon weiter profitiert, womit das Zinsniveau hoch und die Investitionen in die Warenproduktion gering bleiben (Push), sodass der Teufelskreis sich verstärkt.
Wachsender Sachkapitaleinsatz bei rückläufigem Produktivitätswachstum bildet die grundlegende Krisentendenz des Kapitals seit dem Ende der 1960er Jahre. Sie dauert in der Phase der neoliberalen Restrukturierung an. Anfänglich als großer Hoffnungsträger eines neuen Aufschwungs der Realwirtschaft oder aber als der Totengräber des Kapitals begrüßt, hält die Mikroelektronik, weit davon entfernt, eine „dritte industrielle Revolution“ zu vollziehen, nicht, was sie zu versprechen scheint (Husson 2004). Das finanzdominierte neoliberale Akkumulationsmodell hat sich in einer positiven Rückkoppelungsschleife von absoluter Mehrwertsteigerung und Wachstum fiktiven Kapitals verfangen, die erst vom Platzen der Immobilienblase 2007 gebrochen wird.
Fiktives Kapital
Ein augenfälliges Merkmal des finanzdominierten Akkumulationsregimes ist die Akkumulation fiktiven Kapitals. Wird ein Kapital in den Produktionsprozess investiert (Aktie) und nimmt es zugleich die Form eines Besitztitels auf Mehrwert (Wertpapier) an, so entsteht neben dem reellen auch ein fiktives Kapital. Der Besitztitel scheint Kapital zu sein und vollzieht am Finanzmarkt eine eigene Preisbewegung. Diese kann sich partiell von der Bewegung des reellen Kapitals, das der Besitztitel repräsentiert, entkoppeln. Wird ein Kapital konsumtiv verausgabt und deshalb als reelles Kapital vernichtet (Staatskonsum, vorgezogene Käufe von Haushalten), so kann es dennoch als ein „papierenes Duplikat“, als Anspruch auf einen Wertstrom weiter existieren (etwa in Form von handelbaren Krediten oder Staatsanleihen). Auch dieses Kapital ist fiktiv.
Zugleich mit der Zunahme des fiktiven Kapitals kennzeichnet die neoliberale Periode ein Anstieg der Verschuldung. Schulden gehören allerdings nur zum Teil zum fiktiven Kapital. Kredite, die in Produktionsprozesse investiert worden sind, sind reelles Kapital. Stellen sich solche Investitionen als unrentabel heraus, so sind die entsprechenden Kapitalien entwertet. Das bedeutet jedoch nicht, dass diese Kapitalien fiktiv, sondern lediglich, dass die erwarteten Profite Fiktion gewesen sind. Konsumentenkredite sind bloße Schulden und überhaupt kein Kapital, solange es beim einfachen Kreditverhältnis bleibt. Nur die „papierenen Duplikate“ von Krediten, die am Finanzmarkt entweder ein Doppel- oder ein Geisterleben führen, je nachdem, ob sie in Produktionsprozesse investiert oder konsumtiv verausgabt worden sind, bilden fiktives Kapital.
Die Masse reeller Profite wird durch das fiktive Kapital nur zum Teil berührt. Den Gewinnen aus spekulativen Transaktionen stehen entsprechende Verluste gegenüber. Insgesamt ist diese Art der Vermehrung fiktiven Kapitals ein Nullsummenspiel. Sofern der Preis fiktiven Kapitals nicht am Finanzmarkt in Geldform realisiert wird, etwa durch Verkauf von Aktien, vermehrt es in einer Hausse zwar das Vermögen, trägt jedoch nicht zur Profitmasse bei. Sofern fiktive Kapitalien Geldeinnahmen realisieren, die aus Löhnen (verbriefte Konsumentenkredite) oder Steuern (Staatsanleihen) stammen, bedeuten sie eine Umverteilung von Wert. Sie erhöhen dann die Profitmasse um einen bestimmten Teil, der nicht weniger reell ist als der Profit, den Kapitalien aus der Absenkung von Löhnen oder von Steuern auf Kapitaleinkommen ziehen.
Zurück zum Abschmelztheorem
Das neoliberale Akkumulationsregime ist also nicht auf einen Rückgang der Mehrwert- und Profitmasse zurückzuführen. Seinen Vorlauf bildet vielmehr ein Fall der globalen Profitrate, dessen systemische Konsequenzen von den relativ starken oppositionellen Bewegungen der 1970er Jahre verschärft werden. Vermittelt durch zuerst keynesianische Programme des deficit spending, dann neoliberale Offensiven der asset inflation verhindern jene indirekt den Ausbruch der Krise in Form einer massiven, weltweiten Kapitalentwertung.
Das Abschmelztheorem stellt wesentlich auf eine enorm gesteigerte Produktivität durch den Einsatz von Mikroelektronik seit den 1980er Jahren ab. Empirisch deutet jedoch nichts darauf hin. Der Produktivitätszuwachs ist ganz im Gegenteil niedriger als in den 1960er und 1970er Jahren (Armstrong et al. 1991, Krüger 2007, Husson 2008). Hauptursache dieses „Paradoxons“ ist die geringe Rate der Akkumulation (Kapitalerweiterung/Kapitalstock). Sie hemmt die Durchsetzung der Mikroelektronik. Wahrscheinlich spielt auch der abnehmende „Stachel“ der Löhne eine Rolle: Relativ billige Arbeitskraft vermindert den Anreiz zur Modernisierung der Maschinerie. Tatsächlich verschärft sich damit die Basiskrise des Fordismus, temporär sistiert, unter veränderten Bedingungen weiter: die Kapitalkosten steigen schneller als die Produktivität. Nur bei stagnierenden Reallöhnen und intensivierter Ausbeutung ist dann Verwertung im globalen Maßstab einigermaßen bruchlos weiter möglich.
Selbst wenn wir global den Umschlagspunkt der Mehrwertsteigerung überschritten hätten, so reichte dies allein nicht aus, um eine Akkumulationskrise zu begründen. Diese träte erst ein, wenn auch der Warenausstoß nicht mehr gesteigert werden könnte. Das sieht offenbar auch Claus-Peter Ortlieb so. Er zitiert Michael Heinrich, der mit Bezug auf die Mehrwertmasse richtig feststellt: „Ob sich der Mehrwert/Profit auf eine kleinere Zahl von Produkten mit hohem Wert oder auf eine größere Zahl von Produkten mit niedrigem Wert verteilt, ist dabei unerheblich“. (S. 17) Ortlieb hält diesen Satz für „doch zumindest sehr gewagt. Er läuft darauf hinaus, der Volkswagen AG beispielsweise könne es egal sein, ob sie 4 Millionen oder 15 Millionen Autos im Jahr produzieren und verkaufen muss, um denselben Mehrwert/Profit zu realisieren. Insbesondere auf bereits gesättigten Märkten könnte sich hier ein Absatzproblem auftun mit der Folge einer Vernichtungskonkurrenz, wie sie auf dem Automarkt in der Tat seit Jahren im Gange ist“ (a.a.O.).
Ortlieb macht an diesem Punkt also eine Unterkonsumtionskrise aus. Bis in die 1980er Jahre hätte das Wachstum des Massenkonsums auf Basis von Reallöhnen, die in Höhe des Produktivitätswachstums stiegen, das Sinken der Mehrwertmasse je stofflicher Einheit kompensieren können: „Dieser Prozess ließ sich aber bei ständig weiter wachsender Produktivität und allmählicher Sättigung der Märkte für die neuen Produktionszweige (etwa Automobile und Haushaltsgeräte) nicht dauerhaft aufrechterhalten“ (S. 19).
Davon abgesehen, dass damit nicht erklärt ist, warum ein weiteres Wachstum der Reallöhne nicht mehr möglich war, reicht die Konsumtion in keinem Fall aus, den Mehrwert zu realisieren. Der Mehrwert ist ja gerade jener Bestandteil des Wertprodukts m + v, der den Lohnbestandteil, anders gesagt also die Konsumfähigkeit der Arbeiterklasse übertrifft. Die Schlüsselgröße für seine Realisierung ist die Nachfrage nach Investitionsgütern, die ihrerseits wesentlich von der Profitrate im warenproduzierenden Sektor und ihrer erwarteten Entwicklung sowie dem Vergleich mit der Profitrate in der finanziellen Sphäre abhängt.
Krise mit offenem Ausgang
In der Krise werden Ungleichgewichte bereinigt, Renditeerwartungen gestutzt, Schuldenpyramiden eingeebnet, fiktives und reelles Kapital vernichtet. Während sich das Kapital verbilligt, erleichert die Ausweitung der Arbeitslosigkeit eine Absenkung der Reallöhne und eine Intensivierung der Arbeit: c und v sinken, m steigt. Die Profitrate erholt sich und mit ihr die Akkumulation. Soweit das idealtypische Modell.
Tatsächlich ist aber weder eine lange Boom- noch eine große Krisenphase allein auf ökonomische Faktoren zurückzuführen. Immer spielen politische und soziale Momente eine entscheidende Rolle. Die einzige Formkrise, die der gegenwärtigen hinreichend ähnelt, um Schlussfolgerungen daraus zu ziehen, ist die Große Depression der 1930er Jahre. Gerade sie aber zeigt, dass die Entwertung von Kapital allein nicht für einen neuen Aufschwung der Akkumulation ausreicht. Für eine zumindest temporär stabile oder sich (wieder) beschleunigende Akkumulation des Kapitals sind mehrere Faktoren nötig, die allesamt politisch-soziale Komponenten aufweisen: eine konstante oder wachsende Profitrate und eine wachsende Masse des Profits; eine hohe Quote der Reinvestition von Mehrwert in die Warenproduktion (Akkumulationsquote); eine Gesamtnachfrage, die mit dem Produktivitätswachstum Schritt hält.
Entscheidendes Moment ist die Profitrate. Sie bestimmt wesentlich den Investitionsanreiz. Von der Profitmasse hängt der objektive Spielraum der Akkumulation ab, während die tatsächliche Akkumulationsquote vor allem durch den Vergleich der Profitraten in der Warenproduktion und im Finanzsektor bestimmt ist – weist der Finanzsektor höhere Profitraten auf, so werden warenproduktive Investitionen reduziert (vgl. Duménil et Lévy 2000). Der wichtigste Teil der Gesamtnachfrage ist die Nachfrage nach Investitionsgütern – vor der Konsumgüternachfrage und dem unproduktiven Teil der Staatsnachfrage. Die Investitionsgüternachfrage wiederum hängt vorrangig von der Profitrate ab, womit diese tautologische Ursachenkette zugleich den Selbstzweck der kapitalistischen Produktionsweise beschreibt.
Die aktuelle Krise ist nicht per se durch eine Zunahme der Produktivität begründet. Umgekehrt: Sie ist eine Krise der kapitalistischen Produktivität. Ihre Ursache ist das prekäre Verhältnis zwischen dem Zweck der Profitmaximierung und dem nicht-intendierten Effekt der eingesetzten Mittel. Während der Zweck den vermehrten Einsatz von Sachkapital erfordert, schlägt dies unter bestimmten Bedingungen auf ihn zurück.
Die ökologische Krise wird den Kapitalismus deshalb dort am stärksten treffen, wo sie den Produktivitätszuwachs weiter angreift und die Sachkapitalkosten vermehrt. Ökologen haben darauf hingewiesen, dass der Verbrauch fossiler Energie fast im Gleichschritt mit der Zunahme der Produktivität gewachsen ist (Cleveland et al. 1984, Hall et al. 1986, S. 44; vgl. Cleveland et al. 2000). Die in den fossilen Stoffen verdichtete Sonnenenergie erlaubt eine hohe Energiezufuhr bei geringem Arbeits- und Energieaufwand für ihre Gewinnung. Ohne fossilen Energie- und Stoffinput wäre die Produktivitätssteigerung des 19. und 20. Jahrhunderts nicht möglich gewesen. Kapitalistische Produktivitätszunahme bedeutet den Ersatz von Arbeitskraft pro stofflicher Einheit durch Maschinerie, die Arbeit scheint sich selbst auf eigener Grundlage zu „produktivieren“, indem sie und ihr Wissensprodukt sich in Produktionsmitteln verkörpern. Weil nur Arbeit Wert und Mehrwert bildet, scheint nicht der Energieinput als solcher an den Waren auf, sondern allein die in der Gewinnung der Energie eingesetzten Produktionsmittel und verausgabte Arbeitskraft. Nur deshalb kann der Eindruck entstehen, dass im Verlauf der letzten 150 Jahre kraft menschlichen Geistes mit immer weniger „Input“ immer mehr „Output“ hergestellt worden ist.
Nach dem Erreichen des Fördermaximums bei Erdöl setzt eine zur bisherigen gegenläufige Bewegung ein: Der gesellschaftliche Aufwand an lebendiger und toter Arbeit zur Gewinnung von fossiler Energie und petrochemischen Ausgangsstoffen steigt an, während die gesamte förderbare Menge an Erdöl abnimmt. Nachdem erneuerbare Energiesysteme im Vergleich zum fossilen System einen höheren Aufwand an lebendiger und toter Arbeit erfordern (Trainer 2007, Li 2008), bei tendenziell geringerem Nettoenergieertrag (Hall et al. 2009), geringerer Energiedichte (Cleveland 2006) und schlechterer Speicherfähigkeit (Trainer 2007), sinkt die Produktivität der Arbeit, während das vorzuschießende Kapital weiter anwächst.
Die Krisentendenzen der 1970er Jahre – Abnahme des Produktivitätszuwachses bei steigendem Kapitaleinsatz – sind nach dem neoliberalen Intermezzo nun auf höherer Stufe wieder aufgebrochen. Nur kurz kamen in den Jahren vor der Wirtschaftskrise die Tendenzen der ökologischen Krise zu Bewusstsein. Sie werden sich als wieder ansteigende Energie- und Rohstoffpreise bei gleichzeitigem Einbruch der Investitionen für den Umstieg auf erneuerbare Stoff- und Energiesysteme früher oder später erneut bemerkbar machen. Aus dem Fall des Produktivitätszuwachses wird dann ein Fall der Produktivität.
Literatur
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Cleveland, C. J.; Kaufmann, R. K.; Stern, D. I. (2000): Aggregation and the Role of Energy in the Economy. Ecological Economics 32: 301-317. http://www.bu.edu/cees/people/faculty/cutler/articles
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