von Franz Schandl
Wenn Arbeitsanbeter positive Bekenntnisse von Karl Marx zur Arbeit suchen, werden sie sicher fündig. Die gibt es zuhauf. Freilich geht der Eifer auch manchmal daneben, etwa beim Klassiker-Zitat in der Junge(n) Welt vom 13. September 2003, Seite 16: Da stand doch allen Ernstes, noch dazu mit korrekter Quellenangabe, folgendes Zitat zu lesen:
„Die Arbeit ist die einzige Quelle des Tauschwerts und der einzige aktive Schöpfer des GebrauchswertsSo sagt ihr. Andererseits sagt ihr, das Kapital ist alles, der Arbeiter nichts oder bloße Produktionskost des Kapitals. Ihr habt euch selbst widerlegt. Die Kapital ist nichts als die Prellerei des Arbeiters. Die Arbeit ist alles.“ (Theorien über den Mehrwert (1861-63), MEW, Bd. 26.3, S. 256. )
Nicht dass da nicht steht, was da steht, nur steht, bezogen auf das obige, gleich anschließend:
„Dies ist in der Tat das letzte Wort aller der Schriften, die das proletarische Interesse vom Ricardoschen Standpunkt, auf dem Boden seiner eigenen Voraussetzungen vertreten. So wenig er die Identität von Kapital und Arbeit in seinem System begreift, sowenig begreifen sie den Widerspruch, den sie darstellen, weshalb die bedeutendsten unter ihnen wie Hodgskin z. B. , alle ökonomischen Voraussetzungen der kapitalistischen Produktion selbst als ewige Formen akzeptieren und nur das Kapital streichen wollen, die Basis und zugleich die notwendige Konsequenz. “
Weiterlesen wäre ab und zu ganz gut.