André Gorz (1923-2007)
von Franz Schandl
Vor einigen Stunden haben wir erfahren, dass unser lieber Freund Andre Gorz zusammen mit seiner Frau Dorine in den Freitod gegangen ist. Wer sein letztes Buch „Brief an D. Geschichte einer Liebe“ liest, wird bei genauer Lektüre auch spüren, warum. Es war keine Flucht aus Verzweiflung, sondern ein Entschluss, der wohl schon länger reifte. Kein theatralischer Abgang, aber ein starker.
Mit seinen Werken „Abschied vom Proletariat“ und „Wege ins Paradies“, aber auch anderen Schriften hat Andre in eine Richtung gedacht, die später von der Wertkritik aufgegriffen wurde. Besonders freut uns, dass sein letzter Artikel „Seid realistisch – verlangt das Unmögliche“ zuerst in unserer Zeitschrift erschienen ist. Wie stand doch auf dem Cover der letzten Ausgabe der Streifzüge zu lesen: „André Gorz entzückt das Unmögliche“.
Er war uns in den letzten Jahren jedenfalls aufs Engste verbunden und unterstützte unsere Projekte in vielerlei Hinsicht. Für all das danken wir ihm. „Ich habe zweihundert Bäume gepflanzt“, schreibt er in seinem letzten Buch. Wahrlich André, das hast Du.
P. S. : eine ausführliche Würdigung demnächst auf dieser Homepage bzw. in der November-Ausgabe der Streifzüge.