Die Spirituellen, die aus der Kälte kamen

Analyse aktueller esoterischer, spiritueller und biologistischer Strömungen

Maria Wölflingseder

Aus: El Awadalla: Heimliches Wissen – unheimliche Macht. Sekten, Kulte, Esoterik und der rechte Rand, Wien/Bozen 1997, Folio Verlag; vergriffen.

Die Anzahl von Sekten1 und deren Mitglieder ist in den letzten fünfzehn Jahren rapide gestiegen. Auch östliche Religionen und die sogenannte Esoterik-Bewegung haben in dieser Zeit im deutschsprachigen Raum große Verbreitung gefunden. Religionen und Glaube/Aberglaube erleben einen wahren Boom – darunter vor allem der Glaube an die Sterne, an eine vorgegebene natürliche Ordnung, an natürliche oder kosmische Gesetze, oder der Glaube an Gurus und HeilsversprecherInnen. Viele ehemals streng rationale WissenschaftlerInnen oder ehemals der materialistischen Theorie verschriebene Linke haben umgeschwenkt: nun sei Spiritualität der wesentliche Faktor, oder sie versuchen, westlichen Rationalismus mit östlicher Religion zu verbinden.

Sekten einerseits und die Esoterik-Bewegung mit ihren vielfältigen Erscheinungsformen andererseits unterscheiden sich durch folgende Kriterien: Sekten sind meist streng hierarchisch strukturiert. Man gehört ihnen meist per Mitgliedschaft an. Verbindliche Glaubensinhalte und Handlungsanweisungen werden vorgegeben – etwa die Vorschrift, privates Vermögen abzuliefern. Beim Austritt aus der Sekte geraten ehemalige Mitglieder häufig unter Druck. Aus dem reichhaltigen esoterischen Angebot hingegen wird freiwillig ausgewählt. Man bedient sich wie im Supermarkt, glaubt heute an dieses und morgen an jenes, bevorzugt heute diese Praktik und morgen jene. Das Angebot ist schier unendlich. Unverbindlichkeit ist charakteristisch. Diese Art von Glauben zeigt die Vereinzelung des Individuums, das keinerlei Verpflichtungen eingehen, sondern nach Belieben wählen will. Das gleichzeitige Anwachsen der Zahl der Sektenmitglieder, deutet auf die Verunsicherung hin, die die moderne Beliebigkeit mit sich bringt. Wenn die Orientierungslosigkeit zu groß wird, steigt das Verlangen nach strengen Regeln und Geboten wieder.

Esoterik-Angebote haben mittlerweile weit über die engere esoterische Bewegung hinaus große Verbreitung erlangt. Sie finden sich beispielsweise zahlreich in Volkshochschulen, bei LehrerInnenseminaren, im staatlichen Tourismus, in Frauen- und Kulturzentren sowie in ÖVP- und kirchennahen Organisationen. Mehr noch haben sich jedoch Ideologien der spirituellen und esoterischen Bewegung in der Ökologie-Bewegung, in Politik und Wissenschaft oder im allgemeinen gesellschaftlichen Bewußtsein etabliert – etwa biologistisches Gedankengut.

Sinnsuche in Zeiten ohne Sinn und Sinnlichkeit

Das Anwachsen der Zahl der Esoterik-AnhängerInnen und der Sektenmitglieder ist in erster Linie Ausdruck eines fortschreitenden Verlusts von Sinn und Sinnlichkeit in unserer Gesellschaft. Der Psychologe Klaus Ottomeyer weist sehr treffend darauf hin, daß die kapitalistische Ökonomie seit ihrer Entstehung ein notorischer Sinnfresser sei. „Sie ist nicht nur ein arbeitskrafteinverleibender und umweltzerstörender, sondern auch ein sinnfressender Moloch. Eine Zeitlang konnte der alltägliche Sinnbedarf der [dem Kapitalismus] unterworfenen Individuen noch aus übernommenen vorkapitalistischen Sinnsystemen, dem Christentum und der patriarchalischen Familie befriedigt werden. „2 Der Protestantismus hat jedoch mitgeholfen, den Religionsfetisch der Katholiken durch den Kapitalfetisch zu ersetzen. Der Prunk und Pomp sowie die Marien- und Jesusverehrung des Katholizismus, die sehr viel sublimierte Sexualität enthalten, wurden mehr und mehr abgelöst vom nüchternen protestantischen Arbeitsethos, dem Gelderwerb als Hauptquelle des Lustgewinns gilt. „Die Produktionssphäre ist überwiegend und mehr denn je kapitalistisch (und bürokratisch) organisiert. Die Lohnabhängigen müssen sich selbst für einen außerhalb dieser Welt liegenden Zweck instrumentalisieren und disziplinieren, die eigene Sinnlichkeit immer noch `asketisch´ unter Kontrolle bringen. „3 Der nicht lebbaren Sinnlichkeit soll mit einer übersinnlichen Spiritualität abgeholfen werden. Ottomeyer resümiert: „Im raschen Bezug auf die spirituelle Dimension wird weder die Seite der individuellen Lebensgeschichte eines Menschen noch die Seite der Gesellschaftsgeschichte ernst genommen, und sie kommen nicht zueinander. „4

Ideologische Charakteristika der Esoterik-Bewegung

Bezüglich Sekten gibt es in der einschlägigen Literatur bereits Versuche der Definition und Kategorisierung. Bezüglich des schillernden Bereichs der Esoterik habe ich folgende ideologische Charakteristika festgestellt:

* Der Glaube an das unbedingte Anbrechen des harmonischen, friedvollen Wassermannzeitalters aufgrund astrologischer Konstellationen. Das heißt, der Lauf der Geschichte ist vorherbestimmt.

* Der Mensch erlangt durch verschiedene Praktiken eine höhere Bewußtseinsebene (Erleuchtung). Das an sich geheime esoterische „Wissen“ – das nicht gelernt, sondern nur erlebt werden könne – wird nun allgemein erfahrbar. Je mehr Menschen sich auf den spirituellen Weg machen, desto eher gelange die gesamte Menschheit zur Transformation.

* Der Mensch schafft sich seine Realität durch sein Bewußtsein selbst. Es handelt sich also um eine idealistische und keine materialistische Sichtweise (im philosophischen Sinn). Das heißt, Ideale und nicht die materiellen ökonomischen Verhältnisse bestimmen das Leben. Die Ursachen allen persönlichen Leids und aller gesellschaftlichen Probleme und Katastrophen liegen demnach im Bewußtsein der Menschen und nicht in den objektiven Voraussetzungen. „Positives Denken“ wird folglich geradezu zum Zwang.

* Idealismus ist mit Dualismus gekoppelt. Dialektisches Denken fehlt hier gänzlich. Gesellschaftliche Widersprüche sollen „ganzheitlich“ aufgelöst werden. Die dualistische Wahrnehmung bezieht sich auch auf die Einteilung in die spirituelle Elite einerseits und andererseits in jene, die „all das nicht verstehen können, weil sie noch nicht so weit sind“.

* Glauben ist die charakteristische Denkform: Vor allem der Glaube an Karma und Wiedergeburt hat in den letzten Jahren große Verbreitung gefunden (Karma ist das durch früheres Handeln bedingte gegenwärtige Schicksal). Alle Ungerechtigkeiten, Hunger, Krankheit, Tod, (Völker-)Mord, Radioaktivität und immer offener auch der Holocaust werden als karmisch notwendig gerechtfertigt.

* Glaube geht häufig mit dem Verlust jeder Analyse- und Kritikfähigkeit einher.

* Es gibt keine handelnden Subjekte, die gesellschaftlich gestaltend eingreifen können oder sollen, sondern: Was sich in der Gesellschaft offenbart ist ein den Subjekten äußerlicher, von der Natur, vom Kosmos vorausgesetzter Wille, der nur befolgt werden müsse, um zum Heil zu gelangen (Biologismus, „Natur als Politik“, Organizismus).

* Frauen (die neuen Priesterinnen oder Göttinnen) oder das weibliche Prinzip werden zu den Retterinnen von Menschheit und Erde stilisiert. Sie sind allmächtig und göttlich, weil sie „Leben kreieren“ können (spiritueller Ökofeminismus).

* In der Esoterik wird dem Menschen Göttlichkeit zugeschrieben, er kann sich selbst erlösen (während im Christentum der Mensch auf die Gnade Gottes, auf die göttliche Erlösung angewiesen ist). Nicht nur der Mensch ist göttlich, auch der Kosmos wird mit Gott gleichgesetzt (Pantheismus).

* Es handelt sich immerzu um Ideologie. Man ordnet sich ihr unter oder nicht. Spirituelle werden als die besseren Menschen betrachtet – gegenüber jenen, die die Gesetze von Natur und Kosmos nicht verstehen und beachten. Diesen „anderen“ wird im Zuge des Mythos von der Überbevölkerung oftmals nahegelegt, ihre Vermehrung einzuschränken.

Wie alle Glaubensfragen sind esoterische Ideologeme nicht diskutierbar und kritisierbar, weil sie immer in einem Zirkelschluß enden, indem sich Glaubenssätze selbst beweisen sollen.

* Spiritualität ist in den letzten Jahren immer mehr zu einem weitverbreiteten Trostpflaster und Allheilmittel geworden. Gerade auch ehemalige Linke glauben, endlich den Stein der Weisen damit gefunden zu haben; überdies scheint Spiritualität ein geeignetes Mittel zur Erhöhung der gesellschaftlichen Akzeptanz von Biologismus, Rassismus oder autoritären Gesellschaftskonzeptionen zu sein. Kommen diese im spirituellen Gewand daher, werden sie selten kritisiert. 5

Warum gibt es gerade heute eine so große Esoterik-Bewegung?

In der Geschichte hat es immer wieder Phasen gegeben, in denen Glaube, Aberglaube, Esoterisches, das Verkünden eines goldenen Zeitalters oder des nahenden Untergangs geboomt haben – insbesondere in Zeiten großer Verunsicherung durch politische und gesellschaftliche Umbrüche. Darüber hinaus haben bevorstehende Jahrhundert- oder gar Jahrtausendwenden Ängste und Irrationalismus auf ganz besondere Art verstärkt. Diese historischen Tatsachen kommen in der Esoterik-Bewegung allerdings selten zur Sprache. Doch reicht auch der Verweis auf die regelmäßige Wiederkehr solcher Phasen als Erklärung keineswegs aus, da die gesellschaftlichen Bedingungen nie die gleichen sein können.

Meine Grundthese: All diese neuen religiösen, irrationalen, biologistischen, sexistischen und rassistischen Erscheinungen sind nicht das Gegenteil der „guten Demokratie“, der „guten Aufklärung“, sondern eine Reaktion darauf, eine Folge davon – also eine Antwort auf unsere ökonomisch-politischen Verhältnisse. Esoterik und Sekten sind genauso wie Populismus, Nationalismus und Fundamentalismus Auswirkungen der krisenhaften Verfaßtheit dessen, was sich da als „gute demokratische Rechtsstaatlichkeit“ hervortut. Nicht Irrationalismus, rechtes Gedankengut oder der rechte Rand brechen in die gesellschaftliche Mitte ein, sie sind auch nicht Angriffe auf Vernunft und Freiheit – wie meist betont wird -, sondern vielmehr eine Folge der Verhältnisse in eben dieser gesellschaftlichen Mitte.

Wer also verstehen will, warum Esoterik und Spiritualität gerade heute so populär sind, muß die gesellschaftlichen Bedingungen analysieren, die dieses Bedürfnis hervorbringen. Es gilt aufzuzeigen, wovor die Menschen – zurecht – versuchen zu flüchten.

Die journalistische und wissenschaftliche Auseinandersetzung mit aktuellen religiösen, spirituellen, esoterischen Strömungen beschränkt sich in der Regel einerseits auf moralisches Klagen über Politikverdrossenheit und gesellschaftliche Regression, andererseits auf das Aufspüren von personellen und organisatorischen Verquickungen mit rechtsextremen/faschistischen. So wichtig das Aufspüren dieser personellen und organisatorischen Überschneidungen, wie es in diesem Buch geschieht, ist6, so wenig darf eine tiefgreifende Analyse der Ursachen und Voraussetzungen sowie der ideologischen Inhalte all dieser Erscheinungen fehlen. Auch entspricht ein genereller Faschismusvorwurf an die Esoterik oder etwa an Haider nicht der Wirklichkeit. Haider und die Esoterik mögen zwar faschistische Aspekte vertreten, mit dem historischen Faschismus (einschließlich Holocaust) können sie jedoch nicht gleichgesetzt werden. Was keineswegs heißt, daß die aktuellen Ausformungen weniger menschenfeindlich wären oder verharmlost werden dürften. Da sich Geschichte nicht wiederholt, weil sich die gesellschaftlichen, die ökonomischen Voraussetzungen ändern, kann und wird sich auch „der Faschismus“ nicht wiederholen. Das Gefährliche ist hingegen gerade das Neue, das mit dem historischen Faschismus Unvergleichbare. 7

Im Folgenden sollen vor dem Hintergrund einer groben Skizzierung der Verfaßtheit unseres Systems die ideologischen Hauptmerkmale – insbesondere das aktuelle Verlangen nach Religion und Spiritualität sowie nach einfachen biologistischen Erklärungsmustern – analysiert werden.

Verblendung und Verdinglichung als einzigartiges Merkmal des Kapitalismus

Unser Bewußtsein von Gesellschaft, von den ökonomischen Bedingungen unserer Lebensverhältnisse ist – notwendigerweise – ein verdinglichtes. Das heißt, wir betrachten unsere gesellschaftlichen Lebensvoraussetzungen mit unserem Alltagsbewußtsein, das dazu angetan ist, die meisten Gegebenheiten nicht zu hinterfragen, sondern sie als unabänderlich hinzunehmen. Unser Denken führt kaum über die Möglichkeiten unseres aktuellen Systems hinaus. Aber auch von WissenschaftlerInnen wird immer seltener der Versuch unternommen, den Dingen auf den Grund zu gehen, hinter die Fassade zu blicken, das Wesen hinter der Erscheinung zu erkennen.

Mit unserem spontanen Alltagsdenken können wir die Verhältnisse nicht erkennen. So erscheinen uns Geld und Lohnarbeit als „quasi-natürliche“ Form. Sie sind uns so selbstverständlich wie die Luft zum Atmen. 8 Daraus folgt die gesellschaftliche Realität, alles, was nicht rentabel ist, alles, was sich nicht sofort oder zumindest á la longue „rechnet“, das heißt Gewinn abwirft, hat eigentlich keine Daseinsberechtigung. Es ist höchstens ein notwendiges Übel (zum Beispiel Kinder, in Ausbildung stehende, oder alte und „behinderte“ Menschen). Die Menschen haben also nur eine Existenzberechtigung, wenn sie Lohnarbeit verrichten. Im Laufe der Zeit ist dieses Lohnarbeitssystem aber durch Rationalisierung, durch Marktsättigung und durch Umweltzerstörung äußerst brüchig geworden. Konservative und liberale PolitikerInnen und WissenschaftlerInnen sehen oft besser als linke, daß jenes nicht mehr zukunftsträchtig ist. Vollbeschäftigung wird es sicher nicht mehr geben, aber Gewerkschaften und Linke haben immer noch „Die Arbeit hoch“ und „40-Stunden Lohnarbeit für alle“ auf ihre Fahnen geheftet.

Die Geldform, der Kapitalismus kann nur existieren, wenn sich Geld ständig vermehrt, wenn ständig Profit erwirtschaftet wird – und das ist nur aufgrund der Ausbeutung von Mensch und Natur möglich. Die Systemlogik beinhaltet die Zerstörung unserer Lebensgrundlagen, und sie kostet immer mehr Menschenleben. Der Bedarf an Konsumgütern ist in weiten Bereichen gedeckt. Es wird also für einen anonymen Markt produziert – egal ob Brot oder Waffen.

Das Individuum – vergesellschaftet und gleichzeitig vereinzelt

Das Konkurrenzverhältnis – eines der zentralsten Merkmale unserer Gesellschaft – wird in Zeiten hoher Arbeitslosigkeit wirksamer und härter als sonst. Jede/r muß für sich und gegen alle anderen agieren, sich als „besser“ verkaufen, um die Konkurrenz zu schlagen. Für das Individuum folgt daraus eine widersprüchliche Verfaßtheit: Es ist gänzlich vergesellschaftet und gleichzeitig gänzlich vereinzelt. Das sind zwei Seiten eines einzigen Prozesses. Vergesellschaftet dadurch, daß sich niemand aussuchen kann, ob er/sie mit oder ohne Geld leben will. Alle bürgerlich zugesicherten Freiheiten und Gleichheiten reichen nur so weit das Geld reicht. Das Individuum ist vereinzelt, weil es nicht möglich ist, gemeinschaftlich und solidarisch zu handeln, sondern um seine Grundbedürfnisse zu befriedigen, das heißt, um Geld zu erwerben, ist jede/r gezwungen, KonkurrentIn aller zu sein. Darüber hinaus müssen Rollen gespielt werden, muß also das individuelle Wesen hinter dem geforderten Schein versteckt werden. In unserer „Marktwirtschaftsdemokratie“ ist es nicht möglich, diesem Verhalten zu entkommen.

„Demokratie und Marktwirtschaft alias Kapitalismus gehören zusammen als die zwei Seiten einer Medaille, darin haben die offiziellen Demokraten gegen ihre linken Stiefbrüder zweifellos recht. (… ) Demokratie ist nicht das Gegenteil von Kapitalismus, sondern die Art und Weise, wie das kapitalistisch organisierte `Volk´ sich nach kapitalistischen Kriterien mit blinder, selbstzerstörerischer Wut `selbst beherrscht´. „9 Kapitalismus bzw. Demokratie sind aber selbstverständlich eine große geschichtliche Weiterentwicklung: „Die große historische Emanzipationsleistung der Demokratie war, daß alle Menschen ohne ständische Schranken ein `Selbst´ werden konnten (freilich geschieht dies bis heute mit einem geschlechtlichen männlichen Vorbehalt; … ); aber allmählich hat sich herausgestellt, daß diese `Selbstwerdung´ einen furchtbaren Preis hatte. An die Stelle der Unterwerfung unter den persönlichen `Herrn´ qua Geburt trat die Unterwerfung unter die unpersönliche und viel totalere Herrschaft des Geldes. Jeder hat das Recht, das zu sein, was die totale Warengesellschaft aus ihm gemacht hat. Jeder darf `seine Interessen´ vertreten, und sei es diejenigen `als´ Obdachloser … Demokratie ist die Freiheit zum Tode, jedenfalls für eine wachsende Mehrzahl der Menschheit. „10

Besonders deutlich wird die Unmöglichkeit von Gerechtigkeit, Menschlichkeit und ökologisch sinnvollem Wirtschaften in unserem Gesellschaftssystem am Beispiel Menschenrechte oder Ökologie. Alle erkennen die Menschenrechte als verbindlich an, aber sie können in einem System, das auf Ausbeutung von Mensch und Natur aufbaut, dem also Profit und Konkurrenz und als Folge davon Macht und Krieg aus systemlogischen Gründen eigen sind, gar nicht verwirklicht werden. Genauso unmöglich ist ökologisches Wirtschaften. Alle moralischen Appelle oder das Fordern einer neuen Weltethik helfen da auch nicht weiter. Politik hat heute generell immer weniger Einflußmöglichkeiten. Das heißt, Emanzipation innerhalb des Systems hat nur mehr sehr beschränkte Möglichkeiten.

Das Individuum – mächtig und gleichzeitig ohnmächtig

Im sogenannten Privatbereich treten die gesellschaftlichen Veränderungen immer mehr zutage. Die herkömmlichen sozialen Bindungen haben sich weitgehend aufgelöst. Früher war das Individuum in ein starres Normengefüge mit festgelegten Verhaltensregeln eingebunden, die weitgehend von der Kirche bestimmt wurden. Im Zuge des Wechsels vom Religionsfetisch zum Kapitalfetisch haben die alten Sitten und Normen ihre Wirkung verloren. Dies bedeutet zwar einerseits große Befreiung, andererseits auch große Orientierungslosigkeit, Verunsicherung und Vereinsamung. All diese Erscheinungsformen hat beispielsweise Ulrich Beck ausführlich beschrieben, er liefert jedoch wenig Hintergrundanalysen.

Entgegen der herkömmlichen Meinung kann sich auch in den „privaten Beziehungen“ niemand den Wirkungen der ökonomischen Bedingungen entziehen. Sie sind quasi ein Teil von uns. „Das bürgerliche Individuum fühlt sich allein im größten Gedränge, und es wünscht sich in seinem Inneren auch allein zu sein, weil es dann die lästige Konkurrenz los wäre. (… ) Körper und Seele [werden] von Disziplinierung durch Zeitdruck und Effizenzanforderungen erfaßt. Diese Disziplierung erzeugt eine Tendenz zur Verrohung, wie sie sich zum Beispiel in instrumentalistischen Umgangsformen und entsprechender Gleichgültigkeit gegenüber anderen offenbart. Die Ausdifferenzierung von Gefühlen und ihre Abstumpfung liegen in dieser Gesellschaft dicht beieinander. „11

Die vielzitierte, aber selten definierte „Zerrissenheit des modernen Individuums“ liegt in seiner widersprüchlichen Verfaßtheit von Allmacht einerseits und völliger Ohnmächtigkeit andererseits: „Die Außenwelt verkommt zum toten Material, das zur Unterwerfung und käuflichen Aneignung bereitsteht. In den Grenzen seines Budgets bzw. im Rahmen seiner Kreditwürdigkeit sind ihm alle gesellschaftlichen Ressourcen untertan. Die Selbstherrlichkeit der Monade kontrastiert allerdings mit einem tiefgehenden Gefühl des Ausgeliefertseins. So gleichgültig sie der Gesellschaft gegenübersteht, so gleichgültig wird sie von dieser behandelt. In sich verkapselt und von der Gestaltung der gesellschaftlichen Wirklichkeit abgeschnitten, erlebt das bürgerliche Individuum das umgebende gesellschaftliche Ensemble als fremd und übermächtig. Es kann aus dem Sortiment auswählen und sein Dasein mit den vorhandenen Angeboten ausstaffieren, aber nichts mitgestalten. Es weiß sich einer anonymen Macht ausgesetzt, die sich auf Schritt und Tritt seinem Zugriff entzieht. „12

Ein weiterer Aspekt der Zersplitterung ist die Aufteilung in die Lebens“bereiche“ Arbeit, Freizeit, Konsum, Bildung, Kultur, Familie etc. Bereits Kinder haben meist kaum mehr frei disponible Zeit, ihr Stundenplan ist über die Schule hinaus oft minutiös geplant. Jeder der Bereiche erfordert spezifisches Rollenverhalten.

Während die Enge der gesellschaftlichen Moral- und Normvorstellungen verlassen wurde, „löst sich das praktische Leben“ der Individuen „im Stakkato standardisierter und voneinander isolierter Einzelakte auf. Das Surrogatreich der Konsumtion kann den modernen Menschen aus diesem Dilemma nicht erlösen. Was immer er für Geld kaufen kann, der Genuß wird alsbald schal und bleibt im `Uneigentlichen´. Die Werbung suggeriert, daß mit dem Kauf der Zahnpasta oder der Rolexuhr Fröhlichkeit, Gesundheit, Schönheit und Jugendlichkeit miterworben werden, diese Güter wollen sich aber einfach nicht einstellen. Die vor Computer und Fernseher verbrachte Freizeit reproduziert gnadenlos dieses gesellschaftliche Grundelend. Die Glotze bringt das Weltgeschehen in die gute Stube, und gleichzeitig sperrt sie den Zuschauer von den Ereignissen konsequent aus, ja sie verwandelt die Wirklichkeit selber in etwas Synthetisch-Künstliches. „13

Lustvolle Lustfeindschaft

Die sexuellen Verhältnisse haben sich aufgrund der gesellschaftlichen verändert. Das Sexuelle ist von der gesellschaftlichen Warenstruktur durchdrungen und gestaltet (nicht aber schlechthin zur Ware geworden, wie von Linken oft behauptet wird). Volkmar Sigusch beschreibt die „Mystifikation des Sexuellen“ als den Irrglauben, daß Sexualität und Privatleben als unabhängiger Kontrapunkt zu unseren ökonomischen Lebensverhältnissen existieren. In der Mystifikation von Liebe und Sex produziert die Verdinglichung ihre eigene Verdeckung. „Im Alltag scheint es dann so, als seien die Menschen sexuell aktiv, doch sie vermeiden alles, was daran erinnerte: Spontanität und Regellosigkeit, Hingabe und Exstase, Risiko und Subjektivität. Das Resultat, für die heutige Sexualkultur insgesamt charakteristisch, ist die lustvolle Lustfeindschaft. Stehenbleiben beim Sichfallenlassen. (… ) Die Mysterien von Privatheit, Innerlichkeit, Intimität, Spontanität und Rausch sind von außen eingespritzt. Ihr Ausdruck ist Imitation, ihre Bewegung Pseudoaktivität, ihre Vollendung Barbarei. (… ) Was bleibt, ist Genußfeindschaft im Genuß, Ungebundensein in der Bindung, Treulosigkeit in der Treue, Menschenverachtung in der Liebe. „14

Die Folge ist der Rückgang der sexuellen Kontakte bzw. die Unzufriedenheit damit. Zweisamkeit, die dennoch immer wieder gesucht wird, ist vielfach die letzte Möglichkeit, in den ausgedünnten Sozialbeziehungen überhaupt noch näheren Kontakt zu Mitmenschen herzustellen. Angst vor Einsamkeit ist oft einziges Fundament von Beziehungen. Durch die Allgegenwart von Sexualität in Werbung und Medien ist man ihrer überdrüssig geworden. Sie wird in Zukunft immer mehr „programmiert konsumiert“ werden – als (AIDS-sicherer) Telefon- und Cybersex. Cybersexer und Cybersexerin bevorzugen nunmehr „Sex endlich ohne all die grauslichen Zutaten! „15.

Gründe genug, in einer anderen Welt leben zu wollen?

Der Esoterik-Boom ist nicht nur eine Suche nach Sinn und Sinnlichkeit, sondern auch eine nach Authentizität, nach „direktem Leben“ jenseits von Konkurrenz und Geldvermitteltheit. Ich gestehe den meisten Esoterik-AnhängerInnen16 durchaus den Wunsch zu, beschriebene gesellschaftliche Verhältnisse zu überwinden versuchen. Wenn meist auch keine Analyse vorhanden ist, so zumindest ein Gefühl dafür, daß unser Wirtschaftssystem in ökonomische, ökologische und soziale Sackgassen geführt hat. Die Antworten der Esoterik führen aber nicht aus diesen Sackgassen heraus, sondern nur noch tiefer in sie hinein.

Die verkündeten Erklärungen und Visionen sind kurzschlüssige, hilflose Überreaktionen, mit denen in psychologisch regressiver Weise versucht wird, sich der schrecklichen Realität einfach zu entledigen und eine neue, glorreiche, harmonische zu erfinden – mittels des eigenen Bewußtseins, wie betont wird. Magisches Denken war bekanntlich die Erklärungsform von Menschen in früheren Epochen und es ist Teil der kindlichen Entwicklung. Es taugt aber nicht, um die Veränderung der gesellschaftlichen Verhältnisse voranzutreiben.

Diese Regression mag zwar für manche nur eine Modeerscheinung sein, unterstützt durch das umsatzträchtige Geschäft, das damit gemacht wird, aber umfassend betrachtet, hat es sehr wohl handfeste Gründe und passiert auf folgende Art:

* Die beschriebene Ohnmacht aufgrund der gesellschaftlichen Bedingungen wird durch die spirituelle Transformation (Erleuchtung) jedes einzelnen, durch das Bewußtsein, das die Realität schafft, und durch das Verkünden des Anbrechens des goldenen Wassermannzeitalters aufzuheben versucht.

* Die beschriebene Zerrissenheit des Individuums soll mit dem Mythos von „Ganzheitlichkeit“ und „Einheit“ geheilt werden. Die immer weniger tragfähigen menschlichen Beziehungen werden zunehmend durch die imaginären zum Kosmos ersetzt. Da es in unserer Gesellschaft nicht möglich ist, frei und direkt – ohne Konkurrenz, ohne Rollenzwänge, ohne Charaktermasken – zu kommunizieren, dient Religion als Hilfskonstrukt zur Begegnung unter Menschen, oder das menschliche Du wird weitgehend durch Gott oder Kosmos ersetzt. Der „Technisierung“ und „Entpersonalisierung“ von menschlichen (sexuellen) Beziehungen (Cybersex, Sex im Internet etc. ) wird von manchen mittels Tantra-Sex zu begegnen versucht. Beide Varianten sind jedoch Teil des allgemeinen Rückgangs der sexuellen Kontakte.

* Der berechtigten Angst vor ökologischen und atomaren Katastrophen, vor den Folgen der Gentechnologie bzw. der vor permanenter unmerklicher Aufnahme von gesundheitsschädigenden Stoffen durch Wasser, Luft und Nahrung wird karmisch begegnet: Der Glaube an Karma und Wiedergeburt ist seit dem Reaktorunfall in Tschernobyl sprunghaft angestiegen. Einerseits, um sich mit einem weiteren Leben zu trösten, andererseits, um mit karmischer Rechtfertigung den Unglücksaspekt in eine (gute) Notwendigkeit zu wenden. „Leugnung“ und „Verdrängung“ nennt die Psychologie dieses Ungeschehen-machen-wollen von schmerzlichen und gefahrvollen Ereignissen. Mit diesem Reaktionsmuster wird allen Tatsachen begegnet, die eliminiert werden wollen: Krankheit, Tod, Verhungernde in der sogenannten Dritten Welt, Völkermord bis hin zum Holocaust.

Der urspüngliche Wiedergeburtsglaube im Hinduismus unterscheidet sich jedoch drastisch von dem der aktuellen esoterischen Bewegung: In jenem ist das Nicht-mehr-wiedergeboren-werden-Müssen das Ziel, der Trost, in diesem das Wiedergeboren-werden-Dürfen.

* Die jahrhundertelange Unterdrückung der Frauen wird durch ihre Stilisierung zum rettenden Prinzip oder gar durch ihre Göttlichkeit aufzuheben versucht. Bei genauerer Analyse wird sichtbar, daß dies jedoch nur der neuerlichen Festlegung auf ihre althergebrachten „weiblichen Tugenden“ dient. Die Idealisierung der Frau schlägt unweigerlich in ihre Diskriminierung, also in Sexismus um. Sie dient letztlich der neuerlichen Ausgrenzung. 17

* In einer unüberschaubar gewordenen Welt, in einer Welt, in der die Menschen zwar einer ständigen Informationsflut ausgesetzt sind, in der aber immer weniger erklärt, sondern nur politisch/ökonomisch nützliche Propaganda und Mythen verbreitet werden, in einer Welt, die immer mehr ökonomisch, ökologisch und sozial aus den Fugen gerät, in einer Welt der politischen Umbrüche und in einer Welt, in der Politik und PolitikerInnen nicht mehr leisten können, was sie versprechen, in einer Welt, in der große Verunsicherung und Orientierungslosigkeit herrschen, sind vereinfachende, beruhigende Antworten, wie sie biologistisches Denken liefert, ein willkommener Orientierungspunkt.

* In einer Gesellschaft, in der Politik immer wirkungsloser wird, in der politische Willenserklärungen immer weniger eingehalten werden können, weil die Marktmechanismen, die Kapitallogik immer erbarmungsloser werden, ist die sogenannte Politikverdrossenheit – die Esoterik-Bewegung ist Teil davon – eine logische Folge und nicht nur als antiemanzipatorisch zu bezeichnen. Für Politik und Klassenkampf gilt jedoch dasselbe, das über Demokratie und Kapitalismus gesagt wurde: Sie haben ihre historische emanzipatorische Aufgabe erfüllt. Nun sind allerdings Utopien, die über unser System hinausweisen, dringend vonnöten, weil mit den Forderungen nach Vollbeschäftigung, Lohnarbeit für alle, ökologisch sinnvollem Wirtschaften etc. innerhalb des Systems nichts mehr zu gewinnen ist. 18

Rationale Irrationalität

Es ist das Fehlen von gesellschaftlichen Utopien, die über unser System hinausreichen, das viele kritische oder ehemals kritische Menschen der Esoterik in die Arme treibt. In einer verdinglichten „verkehrten“ Welt „richtig“ und ohne Angst zu leben, ist unmöglich. Wer dies bestreitet, sitzt der Überschätzung der subjektiven Machtmöglichkeiten auf, die den Esoterik-AnhängerInnen zu recht vorgeworfen wird.

Verkehrt sind vor allem die gesellschaftlichen Verhältnisse und weniger das spontane Bewußtsein davon, das notwendigerweise auch all diese Trostideologien beinhaltet: Das heißt, die objektiven Gedanken „sind notwendig falsch, irrational, aber nicht irreal, weil das, was real ist, falsch und irrational ist“19. Treffender und prägnanter als mit folgender Aussage kann wohl nicht beschrieben werden, worum es sich bei der Esoterik-Bewegung handelt: um „rationale Irrationalität der einzelnen gegen die irrationale Rationalität des Ganzen“20.

Biologismus – „Natur als Politik“

Biologismus ist das Übertragen von sogenannten „Naturgesetzen“ auf Mensch und Gesellschaft, oder anders ausgedrückt, die Forderung, menschliches Verhalten, politisches Handeln hätte sich an die „natürliche“ oder kosmische Ordnung zu halten. Der Grund für das Wiederaufleben dieses bereits als irrelevant abgelegten Denkens liegt in seiner Fähigkeit, damit sämtliche gesellschaftlich geschaffenen Differenzen bzw. Diskriminierungen zu rechtfertigen – sei es aus Gründen der Politik oder der persönlichen „Beruhigung“ und „Sinngebung“: etwa zwischen Arm und Reich, zwischen „Einheimischen“ und „Fremden“, zwischen „Weißen“ und „Farbigen“, zwischen Mann und Frau, zwischen „Intelligenten“ oder „Verdienstvollen“ (Elite) und Durchschnittlichen (Masse) ergeben. Hierarchisches Denken, Schicksalsgläubigkeit – die kosmisch begründet wird -, sowie das (angeblich „wissenschaftliche“) Rechtfertigen von Rassismus oder anderen Diskriminierungen werden logisch daraus abgeleitet. (Ein Beispiel: Im Alltagsbewußtsein vieler, die mit Esoterik im engeren Sinn wenig oder gar nichts zu tun haben, herrscht der Glaube, jedes Kind werde in die Familie, unter jenen sozialen Verhältnissen geboren, die es braucht, um sein Karma zu verbessern. )

Traditionell entstammt Biologismus dem Sozialdarwinismus bzw. der Verhaltensforschung. Konrad-Lorenz-Schüler Irenäus Eibl-Eibesfeldt hat sich um eine vorgeblich „wissenschaftliche“ Begründung von Rassismus (angeborene Fremdenfeindlichkeit, Warnung vor „Umvolkung“ etc. ) mittels biologistischen Denkens (Territorialtrieb, Dominanztrieb, Besitztrieb etc. ) besonders verdient gemacht – wohlgemerkt mit großer Anerkennung offizieller staatlicher Organisationen. Aber auch der Liberalismus vertritt im Zuge seiner Bejahung des „freien Marktes“ einen Biologismus sozialdarwinistischer Provenienz – nur die Stärksten, die Besten setzen sich durch und überleben.

In der Esoterik findet sich eine Erweiterung biologistischer Ideologien, etwa das Gesetz von Karma und Wiedergeburt oder der spirituelle Ökofeminismus. Aber auch obengenannte Biologismen oder etwa die Klassifizierung der „Ausländer“ oder der „Überbevölkerung“ (in der sogenannten Dritten Welt) als das wahre Umweltproblem haben sich in der Esoterik- und in der Öko-Bewegung sowie im Denken vieler etabliert.

In der Esoterik erfüllt Biologismus – in Form von „Vermenschlichung“ der Natur – eine weitere wichtige Aufgabe: Alles, was in der Gesellschaft fehlt, wird als von der Autorität Natur Beabsichtigtes eingeklagt. Wozu die Menschheit nicht fähig ist, wird als Naturgesetz eingefordert. Ein Beispiel indianischen Denkens: „Jeder Baum, jeder Fluß, jeder Berg, jedes Stück Erde hat einen eigenen Geist – eine eigene Seele. (… ) Die Erde wird als lebendiges Wesen betrachtet – vergleichbar mit einem Menschen: Sie kann fühlen, sie ißt, sie trinkt, sie braucht Liebe und Respekt; alles, was der Mensch braucht, braucht auch die Mutter Erde. Die Tradition der Anden ist Jahrtausende alt und beinhaltet ein wunderbares Wissen, das in Einklang und Harmonie mit den Gesetzen der Natur und des Kosmos steht. „21 In der Esoterik-Bewegung werden solch indianische Metaphern als Wissenschaft ausgelegt, um beweisen zu können, warum wir die Natur schützen müssen. Die Natur brauchen wir jedoch nicht zu schützen, sie kommt sehr gut ohne den Menschen zurecht – die Natur würde es nicht stören, wenn es gar keine Menschen (mehr) gäbe. Hierbei werden die Fehler biologistischen Denkens sichtbar:

* Der essentielle Unterschied zwischen Mensch und Natur bzw. zwischen Kultur und Natur wird eliminiert. Natur wird als handelndes Subjekt betrachtet, während sie nur Objekt sein kann, da sich nur der Mensch von der Natur besondert (nicht abgesondert! ) hat. Die Natur ist frei von Denken. Es muß zwischen erster und zweiter Natur (Marx) unterschieden werden. Die erste Natur ist das, was gemeinhin als Natur bezeichnet wird: die biologischen Grundlagen, auch jene des Menschen – jede/r muß trinken, essen, schlafen etc. wie Tiere auch. Aber allein der Mensch ist darüber hinausgegangen. Der Mensch hat auch eine zweite Natur: die Kultur und sein soziales Sein. Ohne die zweite Natur wäre der Mensch nur Tier, das lediglich das Reiz-Reaktions-Schema kennt. Nur der Mensch hat die Fähigkeit zur Selbstreflexion, zum Selbstbewußtsein. Nur der Mensch kann sich Vergangenheit und Zukunft vorstellen. Nur der Mensch kann planen. Die zweite Natur des Menschen ist ein Produkt seiner ersten Natur – also seiner Biologie. Natur und Gesellschaft, Naturgeschichte und Menschheitsgeschichte bilden eine Einheit in der Differenz. Natur und Mensch bzw. Natur und Kultur stehen in einem dialektischen Verhältnis.

* In der Esoterik wird die Natur „vermenschlicht“. Man spricht ihr die Fähigkeit des Denkens, der Intelligenz zu und behauptet, sie bzw. der Kosmos gäbe (ewig gültige) Gesetze vor, eine „natürliche Ordnung“, die befolgt werden müßte, um alles zum Guten zu wenden: persönliches Unglück, drohende ökologische Katastrophen oder die „Überbevölkerung“.

Vielmehr werden all diese „natürlichen“ oder „kosmischen“ Gesetze erst vom Menschen in die Natur hineininterpretiert – genauso wie sie zum handelnden Subjekt erhoben wird -, um sie dann wieder herauszufiltern und auf Mensch und Gesellschaft zu übertragen.

* Biologismus gleicht also einem Füllhorn, das mit allen möglichen Inhalten gefüllt werden kann. Das Gefährliche liegt im Wesen des Biologismus selbst – und nicht in der meist behaupteten Möglichkeit des Mißbrauchs durch die Rechten. „Natur“ wird zur Ideologie und weiters zur Politik gemacht. Biologismus dient der Rechtfertigung von gesellschaftlich geschaffenen Differenzen und der entsprechenden diskriminierenden Politik.

(Apropos Mißbrauch: Manche KritikerInnen versuchen das „Schlechte“, den Mißbrauch, die Vermarktung, den rechten Rand abzuspalten, um die esoterische Bewegung an sich als positiv und richtungsweisend erhalten zu können. Was jedoch die eigentlichen ideologischen Pfeiler der Esoterik sind, will erst gar nicht erkannt werden. )

* Biologistische Ideologien sind einer kritischen Auseinandersetzung nicht zugänglich. Sie entziehen sich als Zirkelschlüsse oder Glaubensfragen der Kritik. Sie sind einer Infragestellung von vornherein enthoben, weil sie als naturgegeben betrachtet werden. Natur erzeugt so eine naturalisierte Totalität.

Die Esoterik-Bewegung hat einen großen Teil dazu beigetragen, biologistisches Gedankengut – das auch das tragende Element rechten Denkens ist – in der Öko-Bewegung, aber auch in Wissenschaft und Politik wieder salonfähig zu machen. 22

Der (idealtypische) Zusammenhang von rechten Ideologien und der „demokratischen Mitte“ sei in folgendem Drei-Schritt dargestellt:

1. Rechte/irrationale Strömungen erwachsen aus den Verhältnissen unserer marktwirtschaftlichen Demokratie.

2. Rechte/irrationale Ideologien (z. B. Biologismus) wirken auf die „gesellschaftliche Mitte“ zurück. Sie nimmt diese als Rechtfertigung von Diskriminierung willkommen auf.

3. Dadurch werden rechte/irrationale Ideologien allgemeingesellschaftlich salonfähig.

Wiederkehr des Religiösen und der Spiritualität?

Religion bzw. – um das interne Wort zu gebrauchen – Spiritualität ist neben Biologismus das ideologische Hauptmerkmal der Esoterik-Bewegung. Nicht nur deshalb, weil, wie aufgezeigt wurde, alles auf Glauben basiert (Glaube an die natürliche Ordnung, an Astrologie, Tarot, Pendel, Edelsteine etc. ), sondern auch auf der Beziehung zu „Höherem“, zu geistiger Macht, zur Göttlichkeit – meist auch der des Menschen oder der Frauen. Folglich wird – im Gegensatz zum Christentum – der Mensch als fähig erachtet, sich selbst zu erlösen.

Spiritualität als weitverbreitetes neues Allheilmittel wurde bereits dargestellt; ebenfalls der gesuchte Ausweg aus dem zwischenmenschlichen Dilemma hin zur kosmischen Geborgenheit. Sinn, Sinnlichkeit und Authentizität werden auf spirituellem Weg gesucht.

Die Esoterik-Bewegung sieht sich als die Alternative zu allem Bisherigen, als das Neue und Zukunftsträchtige, sie führt ständig die Transformation im Munde. In Wirklichkeit ist sie – wie jede Religion – äußerst systemimmanent und das bestehende System stabilisierend.

Religionen – egal ob offizielle oder die moderne Esoterik – haben immer dieselben Funktionen:

* Identitätsstiftung

* Kontingenzbewältigung (Kontingenz = Zufälligkeit)

* Kosmisierung der Wirklichkeit: Über allem liegt ein „Sinnhimmel“, alles hat seine „Ordnung“

* Handlungsanleitung

* Weltdistanzierung: Trost durch den Glauben an ein Weiterleben nach dem Tode oder an die Wiedergeburt.

Es mag verständlich sein, daß der Mensch tendenziell zu Metaphysik neigt: „Wer ist schon gern ein Staubkorn des Universums? Ist der Mensch nicht mehr (oder noch nicht), kann die Welt ihm nichts bedeuten, sie ist für ihn nur, wenn er da ist. Ihre Wirklichkeit ist ihm an sein Dasein gebunden. Leben heißt, daß das, was wird, auch wieder vergeht. Die Zeit auf Erden, die uns gegeben, die nennt man Leben. Nur so ist es zu erklären, warum das Individuum so ungern sein Leben verliert. Außerhalb seines Lebens ist für ihn kein Leben. „23 Religion ist jedoch kein angeborenes Bedürfnis, keine ontologische Konstante (keine seinsmäßige, ewig gültige Größe) des Menschen, sondern eine „Hilfskonstruktion gegen die Hilflosigkeit der Erkenntnis des einmaligen Daseins“. Religionen sind „Wunschbilder und Trostpflaster gegen das Vergängliche, quasi-ontologische Konstanten der zweiten Natur“24.

Religion ist, so wie andere formalisierte Hilfskonstrukte der Kommunikation – Politik, Recht etc. -, ein Fetisch (ein Zaubermittel), mit dem versucht wird, das Unvermögen des direkten In-Beziehung-Tretens zwischen den Menschen aufzuheben – also das Unvermögen, einander ohne gesellschaftliche Rollen, ohne Konkurrenz, ohne Charaktermasken und ohne Angst zu begegnen. Die Anerkennung des Menschen erfolgt nicht direkt, sondern auf Umwegen. Mittels Religion setzt sich der Mensch außer sich, um zu sich zu kommen und um sich anzuerkennen. Fetischisierte Formen der Kommunikation sind Surrogate. Sie erscheinen als dem Menschen angeboren, weil sie aufgrund der ökonomischen Verhältnisse noch nicht entschieden durchbrochen werden konnten. 25 Deutlicher als bei Marx kann es nicht ausgedrückt werden: „Der Mensch macht die Religion, die Religion macht nicht den Menschen. Und zwar ist die Religion das Selbstbewußtsein und das Selbstgefühl des Menschen, der sich selbst entweder noch nicht erworben oder schon wieder verloren hat. (… ) Dieser Staat, diese Sozietät produzieren die Religion, ein verkehrtes Weltbewußtsein, weil sie eine verkehrte Welt ist. (… ) Das religiöse Elend ist in einem der Ausdruck des wirklichen Elendes und in einem die Protestation gegen das wirkliche Elend. Religion ist der Seufzer der bedrängten Kreatur, das Gemüt einer herzlosen Welt, wie sie der Geist geistloser Zustände ist. Sie ist das Opium des Volkes. „26

Doch huldigte Marx „keinem primitiven oder rigorosen Atheismus, Motto: Nur kein Opium! Seine Kritik ist keine bloße Negation, sondern betont im Gegenteil die historische, aber somit auch zeitlich begrenzte Notwendigkeit religiösen Bewußtseins. Der Kommunismus war ihm keine Antireligion, sondern jenseits der Religion. Nirgendwo propagierte er einen Sozialismus, der einer Kirche glich. „27 Diesen Fehler begingen andere, die den Sozialismus von der Theorie zur Ideologie umfunktionierten.

Der aktuelle Esoterik-, Sekten- und Spiritualitäts-Boom könnte den Eindruck erwecken, mit der Religiösität ginge es wieder aufwärts. Doch wie erläutert, wurde der Religionsfetisch in der Entwicklung des Kapitalismus mehr und mehr durch den Geldfetisch ersetzt. Die Religion, die vor der Aufklärung das bestimmende Formprinzip war, wurde sukzessiv durch Warenwirtschaft und Geld ersetzt. Der himmlischen Personalisierung folgte die irdische Versachlichung der Welt durch die Ware. Genau betrachtet, haben wir es immer noch mit Religion und Glaube zu tun – nämlich mit der Religion des Geldes und dem Glauben an die Politik. Sie haben Kirche und Gott abgelöst.

Religion wird in jedem Fall an Bedeutung verlieren. Das ist keine Frage des Wollens, sondern eine der historischen Entwicklung. Sie ist nur mehr eine Variante unter vielen Sinnstiftungsmöglichkeiten. Die Esoterik stellt einerseits ein Zerfallsprodukt der offiziellen Kirche, andererseits eines der Religion an sich dar. „Der Versuch, Gott und die Vernunft der Aufklärung zusammenzubringen, ist die nichterkannte Vorstufe seiner Verflüchtigung. „28

Mit Nationalismus, mit dem neuerlichen Aufleben des Mythos Kleinfamilie oder dem der Vollbeschäftigung verhält es sich ähnlich: Die Bedeutung von Nationalstaatlichkeit, die der bürgerlichen Kleinfamilie und jene von Lohnarbeitsverhältnissen wird historisch bedingt abnehmen.

Da es den Menschen jedoch noch nicht möglich ist, frei und selbstbestimmt zu leben, solange sie Knechte ihrer Verhältnisse sind, sind die fetischisierten Formen der Kommunikation unbedingt notwendig. Sie haben bis zu einem gewissen Grad stets auch emanzipatorischen Charakter; sie sind aber keine ehernen Gesetzlichkeiten, keine ewig gültigen gesellschaftlichen Formen, die nicht überwunden werden könnten und müßten. Ebenso sind Demokratie und Menschenrechte nicht der Weisheit letzter Schluß – da sie untrennbar an den Kapitalismus gebunden sind. Deshalb dürfen diese Formen nicht verabsolutiert werden – sie können bezüglich Emanzipation und Gerechtigkeit immer nur beschränkte Wirkung haben. Theorie und Praxis dürfen nicht ident gesetzt werden. Es müssen radikale (an die Wurzel gehende) Analysen erstellt werden, und es muß erkannt werden, daß die Praxis den Erkenntnissen meist weit hinterherhängt.

Zusammenfassend sei gesagt: Die Gründe für die neuen esoterischen und spirituellen Strömungen – also die Sehnsucht, in anderen Verhältnissen leben zu wollen – mögen durchaus emanzipatorischen Charakter haben – durch die ideologischen Pfeiler Religion, Transzendenz sowie Biologismus und „Autorität Natur“ fällt esoterisches Denken und die Praxis, die logisch daraus abgeleitet wird, jedoch hinter die Aufklärung zurück, anstatt den Zweckrationalismus – insbesondere die Ausbeutung von Mensch und Natur (die Folge der Aufklärung) – emanzipatorisch zu überwinden. Was als berechtigte Gesellschaftskritik beginnt, endet im Großen und Ganzen als Systemstabilisierung, als Aufrechterhaltung und Rechtfertigung von Benachteiligung und Ausbeutung.

Esoterik als Alltagsbewältigungsstrategie benennt Volkmar Sigusch als allzu menschliche und uns seit Jahrtausenden bekannte. In der vergesellschafteten Gesellschaft bleibt sie aber ein Stück der allgemeinen Verblendung. 29


Anmerkungen

1 Der Begriff „Sekte“ ist nicht zutreffend, da die herkömmliche Unterscheidung zwischen den „guten“ anerkannten Religionsgemeinschaften und den „bösen“ Sekten verfehlt ist. Was eine Sekte und was eine anerkannte Religion ist, ist eine beliebige Einteilung der Entscheidungsträger. Als Terminus technicus behalte ich diese Bezeichnung bei. )

2 Klaus Ottomeyer: New Age – verdiente Strafe für die Sünden der akademischen Psychologie, In: Eduard Gugenberger/ Roman Schweidlenka (Hg. ): Mißbrauchte Sehnsüchte? , Wien 1992, S. 79

3 Ebd. , S. 80

4 Ebd. , S. 83

5 Vgl. Oliver Geden: Irrläufer der Evolution. Zur Rolle der Naturspiritualität in rechten Ökologiekonzeptionen, in: „Politische Ökologie“, Nr. 48/1996, München; weiters: Oliver Geden: Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus, Berlin 1995, S. 168 ff.

6 Weiters in: Jutta Ditfurth: Entspannt in die Barbarei. Esoterik, (Öko-)Faschismus und Biozentrismus, Hamburg 1996; sowie in: Oliver Geden: Rechte Ökologie. Umweltschutz zwischen Emanzipation und Faschismus, Berlin 1996, S. 83 ff. ; sowie in: Thomas Jahn/ Peter Wehling: Ökologie von rechts. Nationalismus und Umweltschutz bei der Neuen Rechten und den „Republikanern“, Frankfurt/Main 1991

7 Zu diesem Thema vgl. Franz Schandl: Haiders Quantensprung, in: „Volksstimme“, 3. Oktober 1996 (Wien); weiters: Franz Schandl: Extremismus der Mitte – Haider und seine Gegner, in: „Volksstimme“, 24. Oktober 1996 (Wien); weiters: Krisis (Hg. ): Rosemaries Babies. Die Demokratie und ihre Rechtsradikalen, Unkel/Rhein 1993 (Siehe die Beiträge von Robert Kurz und Ernst Lohoff. )

8 Zum Thema Verdinglichung und Verblendung des Bewußtseins vgl. Volkmar Sigusch: Die Mystifikation des Sexuellen, Frankfurt am Main 1984; weiters vgl. Maria Wölflingseder: Liebe und Sex in Zeiten ohne Sinn und Sinnlichkeit. Über die Verdinglichung des Bewußtseins und die Mystifikation des Sexuellen an Hand von Marx‘ Warenanalyse und Werttheorie, in: „Weg und Ziel“ 2/1996 (Wien)

9 Robert Kurz: Die Demokratie frißt ihre Kinder, in: Krisis (Hg. ): Rosemaries Babies. Die Demokratie und ihre Rechtsradikalen, a. a. O. , S. 18

10 Ebd. , S. 20 f. , weiterführend zu diesem Thema vgl. ebd.

11 Günther Jakob: Etwas Besseres als die Nation, in: „Volksstimme-Spezial“, 17. November 1994 (Wien)

12 Ernst Lohoff: Früchtchen des Zorns. Neonazismus und moderne Subjektivität, in: Krisis (Hg. ): Rosemaries Babies. Die Demokratie und ihre Rechtsradikalen, a. a. O. , S. 172

13 Ebd. , S. 173

14 Volkmar Sigusch: Die Mystifikation des Sexuellen, Frankfurt am Main 1984, S. 97, S. 105 f. ; weiters vgl. Maria Wölflingseder: Liebe und Sex in Zeiten ohne Sinn und Sinnlichkeit. Über die Verdinglichung des Bewußtseins und die Mystifikation des Sexuellen an Hand von Marx‘ Warenanalyse und Werttheorie, in: „Weg und Ziel“ 2/1996 (Wien); weiters vgl. Romana Höll: Neue sexuelle Verhältnisse, in: ebd.

15 Vgl. Maria Wölflingseder: Das Private ist politisch, in: „Weg und Ziel“, 5/1994 (Wien)

16 Damit und im folgenden sind insbesondere die Esoterik-„KonsumentInnen“ gemeint und nicht ihre IdeologInnen und „MacherInnen“ – diese können sehr wohl ganz andere Gründe für ihr Engagement haben.

17 Zum Thema spiritueller Ökofeminismus ausführlicher in: Maria Wölflingseder: Fetisch Weiblichkeit. Über die diffizilen Zusammenhänge zwischen spirituellem Ökofeminismus und rechter Ideologie, in: Renate Bitzan (Hg. ): Rechte Frauen. Skingirls, Walküren und feine Damen, Berlin 1997

18 Vgl. Franz Schandl: Die Grünen in Österreich. Entwicklung und Konsolidierung einer politischen Kraft, Wien 1996; weiters: Franz Schandl: Politik – Zur Kritik eines bürgerlichen Formprinzips, in: „Weg und Ziel“ 2/1995 (Wien)

19 Volkmar Sigusch: Die Mystifikation des Sexuellen, a. a. O. , S. 78

20 Volkmar Sigusch: Vom Trieb und von der Liebe, Frankfurt am Main 1984, S. 158

21 Günther Steingruber: Foulder „Yachay – Die Inkatradition“, Heiligenblut/Kärnten, 1996

22 Zum Thema Biologismus vgl. auch: Maria Wölflingseder: Biologismus – „Natur als Politik“. New Age und Neue Rechte als Vorreiter einer (wieder) etablierten Ideologie, in: Gero Fischer/Maria Wölflingseder (Hg. ): Biologismus – Rassismus – Nationalismus. Rechte Ideologien im Vormarsch, Wien 1995

23 Franz Schandl: Geschichte als Fortschritt, in: „Weg und Ziel“ 4/1996 (Wien), S. 13

24 Vgl. ebd. , S. 17

25 Vgl. Franz Schandl: Fetisch Religion. Zur fundamentalen Kritik des scheinbar Unüberwindbaren, in: „Weg und Ziel“ 5/1996 (Wien), S. 18 f.

26 Karl Marx, Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie (1843), MEW, Bd. 1, S. 378

27 Franz Schandl, Fetisch Religion, a. a. O. , S. 19

28 Ebd. , S. 17

29 Volkmar Sigusch, Vom Trieb und von der Liebe, a. a. O. , S. 159


Maria Wölflingseder, Dr. phil. , Wien, geb. 1958, hat nach der Ausbildung zur Diplom-Sozialarbeiterin und einigen Berufsjahren Pädagogik und Psychologie studiert. Arbeitsschwerpunkt: Esoterik- und Biologismus-Kritik.